Der Wietzegraben ist die Verlängerung des Bockmerholzbaches und mündet nach 16 km als Laher Graben in die Wietze.
In seinem Verlauf fließt der Bockmerholzbach entlang dem Waldgebiet Gaim, unterquert den Mittellandkanal in einem Düker und tritt offiziell als Wietzegraben am Ostufer des Mittellandkanals an die Oberfläche. Er fließt an der Mergelgrube in Höver vorbei und weiter an der Kante der Mergelgrube Misburg nach Norden. Den Misburger Wald durchströmt er auf einer Länge von rund 1,6 km. Vor der Unterquerung der A 37 nimmt der Wietzegraben den alten Schiffgraben auf und bildet mit diesem den Laher Graben, der weiter nördlich in die Wietze mündet.
In der Vergangenheit wurde der Wietzegraben nicht nur begradigt, sondern auch verlegt, um sumpfige Niederungen zu entwässern sowie Bebauung und Bodenabbau zu ermöglichen.
Der heutige Graben ist daher ein weitgehend künstlich ausgebautes Fließgewässer. Er durchströmt Landschaftsräume mit großflächigen Mergelgruben, Wäldern und intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Mit dem weiteren Abbau des Mergelgesteins in Misburg bis 2075 wird auch der Verlauf des Wietzegrabens erneut geändert. Er soll zukünftig auf einer rund 30 m hohen, 84 m breiten und 1 km langen Geländerippe entlang fließen. Aufgrund dieser Planungen werden momentan keine wasserbaulichen und ökologischen Verbesserungen des Wietzegrabens vorgenommen.
Die Gewässergüte des Wietzegrabens schwankt je nach Bachabschnitt. Oberhalb der Mergelgruben ist der Wietzegraben nur mäßig belastet (Güteklasse II). Die Wasserqualität verschlechtert sich jedoch unterhalb von Höver in Güteklasse II-III (kritisch belastet). Ursache dafür sind Sickerwässer aus den Mergelgruben, Oberflächeneinträge wie Straßenabläufe und Entwässerungsgräben der landwirtschaftlichen Flächen. In dieser Güteklasse fließt das Gewässer bis zum Misburger Wald. Dort fließt der Wietzegraben naturnah, was seine Wasserqualität wieder auf die Gewässergüte II verbessert.