Stadtarchiv Hannover

Projekt Einwanderungsarchiv

Das Stadtarchiv sammelt Dokumente von Hannoveraner*innen mit Migrationserfahrung, um die vielschichtige Einwanderungsgeschichte dieser Stadt abzubilden.

Im Stadtarchiv werden Unterlagen zur Einwanderungsgeschichte archiviert.

Seit 2023 betreibt das Stadtarchiv Hannover in Kooperation mit der Universität Osnabrück den Aufbau eines Einwanderungsarchivs im Stadtarchiv. Ausgangspunkt des Projekts ist die Tatsache, dass Hannover heute eine Einwanderungsstadt ist. Die Menschen, die aus anderen Teilen der Welt nach Hannover kamen, trugen und tragen ebenso wie ihre Nachfahren zur gewachsenen Vielfalt der Stadtgesellschaft bei.

Im Stadtarchiv wird diese Entwicklung bisher vor allem durch Unterlagen der Stadtverwaltung und der politischen Gremien überliefert. Die Vielfalt der Lebensstile und Lebenserfahrungen, insbesondere der Migrant*innen selbst, wird darin jedoch nur oberflächlich wiedergegeben.

Diese Lücke soll mit dem Aufbau des „Einwanderungsarchivs“ geschlossen werden. Es geht darum, Dokumente und Erinnerungen von Hannoveraner*innen mit Migrationserfahrungen gezielt zu sammeln, sie zu bewahren und ihre Geschichte für Forschung und Bildung zugänglich zu machen. Dazu gehören z. B. Satzungen, Protokolle, Mitgliederlisten aus Vereinen, Flugblätter politischer oder religiöser Initiativen, Unterlagen von Geschäftsgründungen oder sozialen Einrichtungen, Broschüren und Plakate, Einladungen zu Kulturveranstaltungen, aber auch Unterlagen aus dem ganz persönlichen Bereich wie Zeugnisse und familiäre Dokumente. Das Einwanderungsarchiv ist ein Baustein des geplanten „Bürger*innenarchivs“, das im Rahmen des Kulturentwicklungsplans 2030 der Landeshauptstadt Hannover im Stadtarchiv eingerichtet wird.

Für ein umfassendes und wissenschaftlich basiertes Vorgehen beim Einwanderungsarchiv kooperiert das Stadtarchiv Hannover mit dem Institut IMIS der Universität Osnabrück. Die Durchführung des Projektes vor Ort hat Dr. Patrice G. Poutrus als wissenschaftlicher Mitarbeiter des IMIS zum 1. Dezember 2023 übernommen. Die Laufzeit des Vorhabens ist aktuell bis zum 31. März 2025 gesichert.

Ziel ist es, die Vernetzung zwischen dem Archiv und den Menschen mit Migrationserfahrung sowie den migrantisch geprägten Vereinen und Organisationen voranzutreiben, um gemeinsam diesen Teil der hannoverschen Geschichte zu sichern.

Bei Interesse an einer Kontaktaufnahme wenden Sie sich bitte an das Stadtarchiv oder direkt an Herrn Dr. Poutrus.