Prof. Dr. Schneider, der Autor des Buchs, schildert darin die vielen Aktivitäten des vorgeblichen Ruheständlers Hindenburg vom 4. Juli 1919 bis zu seiner Abreise aus Hannover nach Berlin am 11. Mai 1925.
Generalfeldmarschall Paul von Beneckendorff und von Hindenburg, der Ende Juni 1919 von seinem Posten als Chef des Generalstabs des Heeres zurückgetreten war, traf am 4. Juli 1919 in Hannover ein. In der Villa an der Seelhorststraße 32 (heute: Bristoler Straße 6), die ihm die Stadt zu seinem 71. Geburtstag im Oktober 1918 zur lebenslangen Nutzung überlassen hatte, wollte er seinen Alterswohnsitz nehmen. Nunmehr ledig aller Pflichten, wollte er gemeinsam mit seiner Frau die Ruhe genießen, sich in der Eilenriede ergehen, die Familienbande pflegen…
Tatsächlich war Hannover für Hindenburg aber zu keinem Zeitpunkt Rückzugsort aus dem öffentlichen Leben. Fast vom ersten Tag seiner Ankunft in der heutigen Landeshauptstadt an war er politisch aktiv. Ganz besonders hielt er sich zur Übernahme des höchsten Amtes im Staate, des Reichspräsidentenamtes, bereit. Und fast wäre es ihm bereits im März 1920 gelungen, in das Reichspräsidentenamt einzuziehen. In den folgenden Jahren bis zu seiner Wahl zum Reichspräsidenten im April 1925 pflegte er intensiv Kontakte zu einflussreichen Personen und Organisationen, selbst zu ausgesprochenen Feinden der Republik.
Der 19. Band der Hannoverschen Studien ist im Wehrhahn Verlag erschienen. Das Buch umfasst 572 Seiten und kostet 29,50 Euro.