Bibliotheken sind das Gedächtnis der Welt, in anschaulicher und anfassbarer Form, und die Stadtbibliothek Hannover ist ein Teil dieses großen Gedächtnisses.
Immer, wenn das eigene Gedächtnis an seine Grenzen stieß, habe ich diese Bibliothek genutzt, bei vielen Gelegenheiten, seit ich 1973 beruflich nach Hannover verschlagen worden war. Die Bibliothek des NDR, so gut bestückt sie war, war oft auf die Dienstleistung der Stadtbibliothek angewiesen. Der kurze Weg zwischen Maschsee und Hildesheimer Straße ermöglichte den schnellen Austausch binnen weniger Stunden. Manchmal staunte ich, welche - oft seltenen - Schätze ans Licht kamen.
Einmal brauchte ich dringend die Gesammelten Schriften von Hector Berlioz, die in Hamburg nicht aufzutreiben waren. Die Stadtbibliothek in Hannover zählte sie zu ihrem Bestand. Das Erlebnis ist fest in meiner Erinnerung verankert, als das erste in einer langen Kette erfreulicher Überraschungen im Laufe einer langen Nutzung.
Das Jubiläum ist eine schöne Gelegenheit, dafür endlich einmal Dank zu sagen. Seit einigen Jahren gibt mir die Stadtbibliothek Hannover Gelegenheit, in Zusammenarbeit mit der Goethe-Gesellschaft und der Stiftung Niedersachen dort regelmäßig literarische Vorträge über große Werke der Weltliteratur zu halten. Auf diese Weise kann ich etwas zurückgeben, was ohne die Dienste der Stadtbibliothek nicht selten schwierig mühsam gewesen wäre.