Ein Buch aus dem Eigentum von Dr. Sigmund Kohn wurde gefunden. Dieses hatte die Stadtbibliothek 1946 aus Beständen des NSDAP-Gauarchivs Südhannover-Braunschweig übernommen.
Sigmund Kohn, geboren 1877 in Hohensalza, studierte in Breslau, Berlin und Freiburg i. Br. Medizin. 1903 legte er an der Universität Freiburg i. Br. das Staatsexamen ab und promovierte noch im selben Jahr. Anschließend war er in der Berliner Universitäts-Kinderklinik tätig. Ab 1907 lebte und arbeitete Kohn als Kinderarzt und praktischer Arzt in Hannover. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Johanna Kohn, geb. Cohn (geb. 1889) hatte er zwei Töchter: Ursula und Ilse. Die Familie Kohn wurde von den Nationalsozialisten auf Grund ihrer jüdischen Herkunft verfolgt. Ab September 1941 mussten Sigmund und Johanna Kohn in verschiedenen „Judenhäusern“ in Hannover wohnen. Im Februar 1942 wählte Sigmund Kohn den Freitod. Seine Ehefrau wurde im März 1942 in das Warschauer Ghetto deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Über das Schicksal ihrer beiden Töchter liegen bisher keine gesicherten Erkenntnisse vor.
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Dr. Sigmund Kohn sein Buch in der Provenienzdatenbank Looted Cultural Assets: