Henni Hein, geb. Seckel

2 Bücher aus dem Besitz von Henni Hein, geb. Seckel konnten restituiert werden.
 
Eines der Bücher war 2014 zufällig im Stadtbibliotheksbestand entdeckt worden. Es wurde im Oktober 2014 anlässlich einer Stolpersteinverlegung in Hannover an Henni Heins Erb*innen zurückgegeben. Im August 2019 folgte die Rückgabe eines zweiten Buches. Es war im Rahmen des Forschungsprojekts 'Zweifelhafte Provenienzen im Bestand der Stadtbibliothek Hannover' identifiziert worden.
 
Henni Hein, geboren 1886 in Peine, war Konzertpianistin. Seit 1912 lebte sie gemeinsam mit ihrem Ehemann, dem Kaufmann Viktor Hein (1871–1926), und ihren drei Kindern Erich (geb. 1915), Georg (geb. 1919) und Gertrud (geb. 1920) in Hannover. Von den Nationalsozialisten wurde die Familie Hein auf Grund ihrer jüdischen Herkunft verfolgt. Den Kindern Erich, Georg und Gertrud gelang Mitte bzw. Ende der 1930er Jahre die Flucht nach England. Henni Hein wählte am 21. Juli 1939 in Hannover den Freitod.
 
Die Stadtbibliothek hatte Heins Bücher im September 1945 als "Geschenke" von der Gestapo übernommen.

Das 2019 restituierte Buch in der Provenienzdatenbank Looted Cultural Assets

Polko, Elise: Meister der Tonkunst. Ein Stück Geschichte in Biographien, Wiesbaden: Lützenkirchen & Bröcking 1897. 

Weiterführende Informationen

Henni Heins Enkel Marc H. Stevens über die Verfolgungsgeschichte seiner Familie:

Stevens, Marc H.: Escape, evasion and revenge. The true story of a German-Jewish RAF pilot who bombed Berlin and became a POW, Barnsley 2009.

Autogramm von Henni Seckel (verheiratete Hein)