Jeder Grundstückseigentümer ist für das Räumen und Streuen von angrenzenden Gehwegen verantwortlich. Auf Gehwegen darf nur mit Splitt oder Sand gestreut werden. Dafür hat aha über 1.000 Streusandkisten im Stadtgebiet Hannover aufgestellt, aus denen man sich kostenlos bedienen kann. Salz ist lediglich auf Treppen und Rampen erlaubt. In Extremwettersituationen kann der Oberbürgermeister das Salzverbot befristet aufheben. Dann ist der Einsatz von Streusalz auf allen Verkehrsflächen, also auch auf den Gehwegen vor Privathäusern, vorübergehend erlaubt. Die Reinigungspflicht besteht werktags von 7 bis 22 Uhr sowie sonn- und feiertags von 8 bis 22 Uhr nach jedem Schneefall und bei Glätte. Bei Dauerschneefall muss in angemessenen Zeitabständen geräumt und gestreut werden. aha bittet außerdem darum, die Zugänge zu den Müllbehältern für eine reibungslose Müllabfuhr schnee- und eisfrei zu halten. Auch wenn es wieder wärmer wird, ist der Hauseigentümer gefordert: Tauwasser kann nur ungehindert abfließen, wenn Gossen und Ablaufschächte frei gehalten werden. So wird vermieden, dass bei erneutem Frost Wasser zu gefährlichen Eisflächen gefriert.
6.000 Tonnen Salz und 3.000 Tonnen Splitt liegen in der aha-Zentrale in Groß-Buchholz bereit, hinzu kommen 1.000 Tonnen Streusand. "Beim Salz haben wir unsere Vorräte noch einmal um 1.500 Tonnen aufgestockt", sagt aha-Winterdienstleiter Reinhard Nold. 260 Mitarbeiter mit 100 Streu- und Räumfahrzeugen sind einsatzbereit, um gefährliche Rutschpartien auf 1280 Kilometern Straße und Fußgängerüberwegen zu verhindern. Bereits im Oktober und November haben die Fahrer der Räumfahrzeuge intensiv für ihren Einsatz trainiert. Sie sorgen bei Schnee- und Eisglätte für freie Fahrt auf Hannovers Straßen.
In den Wintermonaten hält aha ständigen Kontakt zu den Wetterdiensten. Sobald Schnee oder Eisglätte vorhergesagt werden, kontrollieren mehrere Mitarbeiter schon in der Nacht Straßen und Fußgängerüberwege im Stadtgebiet Hannover. Ist der Einsatz notwendig, verständigen sie rund 140 Kolleginnen und Kollegen der Rufbereitschaft. Innerhalb von 45 Minuten beginnen die Einsatzmannschaften dann mit dem Räumen und Streuen. Tagsüber werden sie von weiteren Kolleginnen und Kollegen der Straßenreinigung unterstützt.
Vielbefahrene Haupt- und Durchgangsstraßen sowie Zufahrten zu Krankenhäusern, Feuerwachen und Polizeidienststellen werden zuerst von Eis und Schnee befreit. Im Stadtgebiet sind das rund 450 Kilometer. Diese werden bei Schneefall so lange geräumt, bis der Verkehr freie Fahrt hat. Oberste Priorität haben in Hannover auch 2051 Fußgängerüberwege und Fußgängerzonen mit einer Gesamtfläche von 500.000 Quadratmetern. Behindertenparkplätze werden mit abgestreut und geräumt. Auch für die Sicherheit auf den wichtigsten Fahrradwegen ist gesorgt: In Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) wurden 100 Kilometer ausgewählt, die ebenfalls geräumt und bei Bedarf mit Salz gestreut werden. In einer zweiten Stufe kümmern sich bis zu 260 Mitarbeiter um rund 2.000 Kilometer kleinere Verbindungsstraßen. Sollte es die Situation erfordern, können bis zu 100 städtische Mitarbeiter und Kollegen der Abfallabfuhr im Winterdienst eingesetzt werden.
Aus Umweltschutzgründen sind abstumpfende Streumittel wie Splitt und Sand erste Wahl. Nur bei außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen kommt Feuchtsalz zum Einsatz. Pro Einsatz und Quadratmeter streut aha je nach Bedarf im Mittel 100 Gramm Splitt beziehungsweise 10 Gramm Feuchtsalz. Um Schäden an Flora und Fauna entgegenzuwirken, verwendet aha ausschließlich Feuchtsalz, ein Gemisch aus Magnesiumchlorid und Sole, das sparsam dosiert punktgenau wirkt. Weniger Salz im Winterdienst bedeutet auch weniger Schäden an Fahrzeugen, Straßen und Brücken.
Alle Infos zum Winterdienst auch im Internet unter www.aha-region.de oder bei der kostenlosen aha-Hotline 0800-999 11 99