Was ist.....?

Ebola

Das Ebola-Virus gehört zu der Familie der Filoviren (Fadenviren) und ist einer der gefährlichsten Erreger der Welt. 

Ebola

Das Ebola-Virus gehört zu der Familie der Filoviren (Fadenviren) und ist einer der gefährlichsten Erreger der Welt. Bislang tritt die Erkrankung nur in Zentral- und Westafrika auf. Das Ebola-Fieber zählt zu der Gruppe der hämorrhagischen Fiebererkrankungen, d.h. im Krankheitsfall kommt es zu Fieber und einer erhöhten Blutungsneigung. Seinen Namen hat das Virus in den 1970´er Jahren bekommen, als die Infektion das erste Mal beschrieben wurde. Nach einer internationalen Übereinkunft werden hämorrhagische Fiebererkrankungen nach der Region zu benannt, in der sie das erste Mal aufgetreten sind. Dies war in diesem Fall am Ebola-Fluss im ehemaligen Zaire. Es folgten in den Jahren zwischen 1995 und 2012 weitere Epidemien in einzelnen Ländern des Risikogebietes mit geschätzt knapp 2.500 Erkrankten, von denen etwa 1.600 verstarben. Der bislang größte Krankheitsausbruch ereignete sich Anfang 2014 in Guinea und breitete sich dann auf die umliegenden Staaten Liberia, Nigeria und Sierra Leone aus. Es gab mehr als 28.000 Krankheitsfälle, von denen etwa 11.000 tödlich endeten. Erst Ende 2015, Anfang 2016 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die jeweiligen Länder für ebolafrei. Aufgrund seiner Gefährlichkeit gibt es die Sorge, dass Ebola-Viren als biologischer Kampfstoff verwendet werden könnte. Tatsächlich hatte die japanische AUM-Sekte versucht, die Viren zu nutzen. Glücklicherweise scheiterte dieser Versuch.

 

Wie äußert sich die Erkrankung?

Nach der Infektion mit Ebola-Viren vergehen zwischen 2 bis 21 Tage (meistens etwa 8 Tage), bis die ersten Anzeichen der Erkrankung auftreten. Ähnlich wie beim Gelbfieber kann der Verlauf zweigipflig ausfallen. Nach einer ersten Erkrankungsphase kann es im guten Fall zu einer spontanen Ausheilung kommen oder aber es treten nach einer beschwerdeärmeren Zeit schwere Symptome auf, die dann häufig zu einem lebensgefährlichen Verlauf führen. In der ersten Phase kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, begleitet von Unwohlsein, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Auch Hautausschläge können auftreten. Treten wenige Tage später schwere innere und äußere Blutungen auf, ist die zweite Erkrankungsphase eingetreten. Am häufigsten kommt es dabei zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt. Innere Blutungen der Niere führen zu blutigem Urin und blutigem Stuhlgang.  Wenn die lebenswichtigen Organe wie Nieren und Leber versagen, kann es zu einem lebensbedrohlichen Multiorganversagen kommen. Dadurch endet Ebola oft tödlich. Es wird geschätzt, dass je nach Virustyp zwischen 30 und 90 Prozent der Erkrankten versterben. 

Ob man nach einer überstandenen Ebola-Erkrankung vor einer erneuten Infektion geschützt ist, ist noch nicht sicher geklärt. Da es noch keine Langzeitergebnisse gibt, geht man bisher davon aus, dass genesene Personen zumindest für ein paar Jahre vor einer erneuten Infektion geschützt sind. Es kann sein, dass der Schutz aber nur gegen den jeweiligen Virustyp, mit dem man sich angesteckt hatte, gilt. Unklar ist bis heute auch die ursprüngliche Infektionsquelle. Gesucht wird eine Tierart, die das Virus beherbergt, ohne selbst zu erkranken. Vermutet werden aktuell Flughunde oder Fledermäuse.

 

Wie wird Ebola übertragen?

Eine Übertragung von Ebola-Viren ist auf verschiedene Arten möglich. Die Erreger können von erkrankten Personen, von Tieren und von kontaminierten Gegenständen auf den Menschen übertragen werden. Schleimhäute und verletzte Hautbereiche sind die häufigste Eintrittspforte bei der Ansteckung. Eine untergeordnete Rolle spielt die Übertragung durch sexuelle Kontakte. Der Hauptübertragungsweg der Erreger geschieht hauptsächlich von Mensch zu Mensch. Ansteckend sind nur Personen, wo die Krankheit bereits ausgebrochen ist. Ebola-Viren finden sich in nahezu allen Körperflüssigkeiten von Erkrankten oder Verstorbenen, wie Blut, Speichel, Stuhl, Urin oder Erbrochenem. Auch in Sperma und Muttermilch wurden die Viren nachgewiesen. Eine Ansteckung über die Atemluft ist noch nicht festgestellt worden – allerdings besteht jedoch beim Erbrechen oder Durchfall die Gefahr der Freisetzung von erregerhaltigen Tröpfchen. Eine Infektionsgefahr besteht auch beim Kontakt oder Verzehr von Fleisch oder anderen Produkten erkrankter oder verstorbener Tiere. Man geht davon aus, dass die Ursache des Ebola-Ausbruches in Westafrika die Übertragung der Ebola-Viren von Wildtieren auf den Menschen war. Ebola-Viren können auch auf Gegenständen einige Tage infektiös bleiben. Damit ist eine Ansteckung beispielsweise über kontaminierte Kleidung, Bettwäsche, Matratzen oder Spritzen möglich. 

Die Infektionsdosis – also die Anzahl der Viren, die ausreicht um eine Erkrankung auszulösen, ist sehr gering. Für die Ansteckung reichen 1 bis 10 Viren. Zum Vergleich: Um eine Salmonellose zu bekommen, benötigt es zwischen 10.000 bis 1.000.000 Keimen. 

 

Wie lange ist man ansteckend?

Erkrankte Personen sind ab dem Zeitpunkt der ersten Krankheitszeichen ansteckend.  Einige Tage nach dem die letzten Symptome nach überstandener Erkrankung abgeklungen sind, ist die Ansteckungsgefahr meist vorüber. Es gibt aber Ausnahmen. Bei Männern wurden noch einige Wochen, bzw. Monate nach überstandener Infektion Ebola-Viren im Sperma nachgewiesen. Das Gleiche gilt bei Frauen für Muttermilch und Fruchtwasser. Auch im Augenkammerwasser und der Hirn- und Rückenmarksflüssigkeit können die Erreger über Monate verbleiben. Männer sollten so lange keinen ungeschützten Geschlechtsverkehr haben, bis ihr Sperma zweimal virusfrei getestet wurde. Ohne Test sollten Männer wenigstens ein Jahr nur geschützten Geschlechtsverkehr praktizieren.

 

Wer ist besonders  gefährdet?

Insbesondere nahe Angehörige und Pflegepersonal von Ebola-Patienten sind hoch gefährdet, sich anzustecken. Da auch Verstorbene infektiös sind, sind Personen im Rahmen der Bestattung einem hohen Ansteckungssrisiko ausgesetzt. Im Jahr 2000 infizierte sich bei einem Ebola-Ausbruch in Uganda mehr als die Hälfte des Pflegepersonals mit dem Erreger.

 

Wie wird die Erkrankung festgestellt?

Insbesondere in der frühen Krankheitsphase lässt sich eine Ebola-Erkrankung nicht sicher von anderen Erkrankungen aus der Gruppe der hämorrhagischen Fieber, wie beispielsweise dem Marburg- oder dem Lassa-Virus unterscheiden. Auch andere Tropenkrankheiten, wie Gelbfieber, Dengue-Fieber oder Malaria verursachen ähnliche Symptome. Ebenso müssen bakterielle Erkrankungen ausgeschlossen werden, wie beispielsweise Typhus, Pest, Rickettsiose oder Meningokokken-Sepsis. 

Der Arzt wird neben den Symptomen daher nach kürzlich zurückliegenden Reisen in bestimmte Risikogebiete fragen. Die Diagnose zweifelsfrei sichern kann er nur durch eine Untersuchung einer Blut-, Speichel-, oder Urinprobe, die ausschließlich in einem spezialisierten Labor mit der höchsten Sicherheitsstufe durchgeführt werden darf. Hier wird der Virus im Erkrankungsfall nachgewiesen.


 

Wie wird die Erkrankung behandelt?

Eine ursächliche Behandlung gegen Ebola gibt es leider nicht. Das Virus selbst kann also nicht wirksam bekämpft werden. Da es sich bei den Ebola Erregern um Viren handelt, würde auch ein Antibiotika Einsatz hier nichts ausrichten. Die Therapie versucht daher die Beschwerden zu behandeln. Wichtig ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, damit der Kreislauf stabilisiert wird. In einigen Fällen werden bei den Erkrankten dennoch Antibiotika eingesetzt, um Folgeinfektionen zu bekämpfen. Droht ein Nierenversagen, muss eine Dialyse angestrebt werden. Wenn Ebola frühzeitig erkannt wird und der Betroffene medizinisch gut versorgt werden kann, ist der Krankheitsverlauf positiv beeinflussbar. Unglücklicherweise stehen den Gesundheitssystemen in den Risikogebieten häufig die oftmals teuren und modernen Therapieverfahren, die beispielweise bei Organausfällen eingesetzt werden müssen, nicht zur Verfügung. Tatsächlich traten in der Vergangenheit ein großer Teil der Ebola-Infektionen in Krankenhäusern auf, in denen zeitgleich an Ebola Erkrankte behandelt wurden. Übertragen wurde der Virus dabei durch ungenügende hygienische Bedingungen vor Ort.

 

Wie kann ich mich und andere schützen?

Da eine Impfung zum Schutz vor Ebola aktuell noch nicht zugelassen ist, ist eine Vorbeugung durch eine Immunisierung zur Zeit noch nicht möglich. Daher muss versucht werden, den Kontakt zum Erreger zu vermeiden. Um die Infektionspfade der Ebola-Viren auszuschalten, sollten Erkrankte isoliert und Proben genommen werden, die auf das Ebola-Virus hin untersucht werden. Angehörige und medizinisches Personal müssen Schutzkleidung in Form von Atemmasken, Handschuhen, Schutzbrillen oder einen Ganzkörperanzug tragen. Auf den Verzehr von rohem Fleisch sollte grundsätzlich verzichtet werden, da die Viren auch von infizierten Tieren übertragen werden können. Da auch von den Verstorbenen die Körperflüssigkeiten noch ansteckend sind, müssen diese umgehend und sehr sorgsam bestattet werden. Sämtliche Abfälle, die bei der Versorgung von Erkrankten oder Krankheitsverdächtigen anfallen, müssen fachgerecht inaktiviert werden. All die Schutzmaßnahmen zusammen bieten einen guten Schutz vor einer Ansteckung mit Ebola-Viren. Problematisch ist, dass nicht in allen Risikogebieten hierfür die nötigen Voraussetzungen bestehen. Da Deutschland kein Risikogebiet ist, sind hier keine persönlichen Maßnahmen zum Schutz vor Ebola erforderlich. 

 

Gibt es eine Impfung?

Ebola kann durch verschiedene Ebolaviren ausgelöst werden und nur für eine dieser Spezies, das Zaire-Ebolavirus (ZEBOV), stehen Impfstoffe zur Verfügung.  

Im Zuge der Ebola-Epidemie in den Jahren 2014 und 2015 entschied sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dazu, einen Impfstoff aus einer laufenden kanadischen Entwicklung heraus einzusetzen. Dieser Impfstoff war bis zu dem Zeitpunkt nur im Tierversuch erprobt worden. Gut 4.000 gesunde Menschen wurden geimpft. Es stellte sich heraus, dass aus dieser Gruppe keiner 10 Tage und später nach der Impfung an Ebola erkrankte. Ende des Jahres 2016 berichtete ein amerikanisches Unternehmen, dass ein entwickelter Impfstoff sicher und wirksam abschließend getestet wurde. Zugelassen ist der Lebendimpfstoff für Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr, wobei die Dauer der Schutzimpfung bislang nicht bekannt ist. Darüber hinaus ist seit dem Jahr 2000 in der Europäischen Union ein weiterer Impfstoff zugelassen, der auch für Kinder ab dem ersten Lebensjahr angewendet werden kann. Hier müssen zwei Dosen im Abstand von acht Wochen verabreicht werden.

 

Welche Regelungen gelten für (Kinder-)Gemeinschaftseinrichtungen?

Das Ebola-Fieber gehört in die Gruppe der hämorrhagischen Fieber, bei denen kleine Blutgefäße geschädigt werden und es damit so massiven inneren und äußeren Blutungen kommen kann. 

In den Regelungen des Infektionsschutzgesetzes wird diese Gruppe im Paragraph 34 zusammengefasst bewertet (§34 Abs.1 Nr.4 IfSG). Daraus geht hervor, dass Erkrankte und krankheitsverdächtige Personen und deren Kontaktpersonen aus dem häuslichen Umfeld vom Besuch der Gemeinschaftseinrichtungen nach §33 ausgeschlossen werden, bis kein Anhalt mehr für eine Ansteckungsfähigkeit besteht. Für eine sogenannte Wiederzulassung muss eine Expertise vom Gesundheitsamt eingeholt werden. Dies gilt auch für die Kontaktpersonen.

 

Ist die Erkrankung meldepflichtig?

Ärzte in Deutschland müssen laut dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) jede Erkrankung, jeden Erkrankungsverdacht und jeden Todesfall an Ebola dem zuständigen Gesundheitsamt melden. Für Labore gilt dies beim direkten oder indirekten Nachweis des Ebola-Erregers.