Impfschutz

Warum Sie sich impfen lassen sollten

Was bewirkt eine Impfung im Körper, Erläuterungen zu den Themen Impfschutz, Nebenwirkungen, Impfausweis und Standardimpfungen

Ein Pieks für die Gesundheit

Impfungen gehören zu den wirksamsten und wichtigsten Schutzmaßnahmen der Medizin. Die erste von einem Arzt entwickelte und gezielt eingesetzte Impfung nutzte die Erfahrung, dass Melker, die sich an ihren Kühen mit Kuhpocken ansteckten, seltener oder gar nicht an den echten Pocken erkrankten. Am 14. Mai 1796 impfte der englische Arzt Edward Jenner einen Knaben mit dem Inhalt einer Kuhpockenblase. Sechs Wochen später infizierte er den Jungen mit menschlichem Pockenblaseninhalt. Das Kind erkrankte nicht an Pocken. Ziel einer Impfung ist, einen Menschen zuverlässig vor einer schwerwiegenden, möglicherweise tödlich verlaufenden Erkrankung zu schützen.

Abwehr des Körpers - Immunsystem -

Krankheitserreger werden wirkungsvoll von dem Immunsystem unseres Körpers bekämpft. Gegen jedes Bakterium oder Virus bilden bestimmte Zellen, die B-Lymphozyten, entsprechende Abwehrstoffe, die erregerspezifischen Antikörper. Diese ganz speziellen Abwehrstoffe richten sich immer nur gegen einen ganz bestimmten Erreger. Kommt der Organismus ein zweites Mal mit demselben Bakterium oder Virus in Kontakt, erinnert sich das Immunsystem daran und beginnt sofort diese ganz speziellen Antikörper zu bilden. Die Erreger werden so unschädlich gemacht. Die Erkrankung bricht nicht mehr aus oder verläuft sehr viel abgeschwächter. Der Körper ist gegen die Krankheit geschützt. Es besteht eine natürlich erworbene Immunität.

Immunschutz durch Impfung

Diese Immunität lässt sich bei einigen besonders schwer verlaufenden, eventuell lebensbedrohlichen Krankheiten auch durch Impfungen erreichen. Die Impfstoffe enthalten nicht das natürliche und damit krank machende Bakterium oder Virus, sondern es werden abgetötete, in ihrer krank machenden Wirkung stark abgeschwächte Erreger oder nur deren Bestandteile verabreicht.

Die Impfstoffe selbst können keine Erkrankung verursachen. Das Immunsystem reagiert aber darauf wie auf den natürlichen, krank machenden Erreger. Der Körper beginnt sofort die entsprechenden Antikörper zu bilden und merkt sich den Eindringling. Kommt der Organismus anschließend mit dem natürlichen Erreger tatsächlich in Kontakt, wird dieser von den gebildeten speziellen Abwehrstoffen unschädlich gemacht. Die Erkrankung bricht nicht mehr aus oder verläuft sehr viel abgeschwächter. Der Körper ist gegen die Krankheit geschützt. Es besteht eine durch Impfung erworbene Immunität gegen die Krankheit.

Jeder Mensch baut im Laufe seines Lebens so durch den Kontakt mit Krankheitserregern sein ganz persönliches immunologisches Gedächtnis auf. Dies geschieht unabhängig davon, ob der Mensch erkrankte oder geimpft wurde.

Vollständiger Impfschutz

Kann Leben retten - der Impfausweis

Für einen vollständigen Impfschutz reicht in einigen Fällen eine einzige Impfung, die ein Leben lang schützt. Oft aber werden mehrere Impfungen in ganz bestimmten Zeitabständen von Wochen und Monaten benötigt. Die aufgebaute Immunität hält Jahre, anschließend sind regelmäßig Auffrischungen erforderlich. Um die Zahl notwendiger Injektionen gering zu halten, werden vorzugsweise Kombinationsimpfstoffe verwandt.

Standardimpfungen

Die Impfungen des Impfkalenders sind von hohem Wert für den Gesundheitsschutz des Einzelnen und der Allgemeinheit. Sie sind für alle Angehörigen der jeweiligen Altersgruppen empfohlen. Auch alle Personen mit einer chronischen Erkrankung oder einer Allergie sollten diese Impfungen erhalten. Es sei denn, ganz spezifische Gründe sprechen dagegen.

Nebenwirkungen

Viele Menschen befürchten, Impfungen seien wegen möglicher Nebenwirkungen gefährlich. Moderne Impfstoffe jedoch sind gut verträglich. Sie gehören zu den sichersten Arzneimitteln, die wir haben. Häufige Reaktionen nach einer Impfung können eine leichte Temperaturerhöhung über zwei bis drei Tage oder eine leichte Schwellung oder Rötung der Impfstelle sein. Beide Reaktionen sind nicht Besorgnis erregend.
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselfieber oder bleibende, schwer wiegende Nebenwirkungen werden nur ganz selten beobachtet. Hierüber klärt der/die impfende Arzt/Ärztin auf. Er/sie entscheidet auch, wann der beste Zeitpunkt für die Durchführung einer Impfung ist.

Impfausweis

Jede durchgeführte Impfung muss von dem/der impfenden Arzt/Ärztin dokumentiert werden. Bei jedem Arztbesuch sollte die Impfdokumentation überprüft und fehlende Impfungen ergänzt werden. Ein Arzt/eine Ärztin darf sich nicht auf die mündliche Aussage der Patienten über vorangegangene Impfungen verlassen. Im Zeifelsfall muss er/sie erneut impfen, um einer Erkrankung vorzubeugen.

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