Krankheitserreger

Durchfallerkrankungen durch Noroviren

Trifft überwiegend ältere Menschen, vermeiden kann man eine Infektion mit strikter Befolgung von Hygienemaßnahmen.

Noroviren unter dem Elektronenmikroskop

Noroviren verursachen eine weltweit auftretende Durchfallerkrankung, die vor allem ältere Kinder und Erwachsene betrifft. Die Viren sind oft Ursache gehäufter Erkrankungen an Brechdurchfall in Gemeinschaftseinrichtungen wie Alten-, Pflege- und Kinderheimen. Die Viren werden mit dem Stuhl ausgeschieden und durch Schmierinfektion, aber auch bei direktem Kontakt durch virushaltige Tröpfchen von Erbrochenem erkrankter Personen, übertragen. Eine Infektion ist zudem durch verunreinigte Lebensmittel und Gegenstände möglich. Bereits 10-100 Viruspartikel reichen aus, um zu erkranken. Die Zeit von der Ansteckung bis zur Erkrankung beträgt 1 bis 3 Tage. Die Erkrankung tritt häufig in den Wintermonaten auf.

Krankheitszeichen
Bei ausgeprägtem Krankheitsgefühl beginnt die Erkrankung plötzlich mit Erbrechen und starken Durchfällen. In der Regel bestehen Bauch-, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Mattigkeit. Leicht erhöhte Temperaturen können auftreten. Die Krankheitszeichen bestehen in der Regel 12 bis 72 Stunden. Die Erkrankung kann auch milder verlaufen. Ein komplizierter Verlauf, bei dem es zur Austrocknung kommt, kann eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich machen. In der Regel ist eine jedoch ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Elektrolyten ausreichend.
Eine Ansteckungsfähigkeit besteht während des akuten Krankheitsstadiums und solange das Virus mit dem Stuhl oder dem Erbrochenem ausgeschieden wird. Dies erfolgt mindestens bis zu 48 Stunden nach Ende der Krankheitszeichen. In Einzelfällen kann das Virus noch Wochen nach einer akuten Erkrankung ausgeschieden werden.

Vorbeugende Maßnahmen
Die Ausbreitung von Norovirus-Infektionen kann nur durch das strikte Befolgen konsequenter Hygienevorschriften verhindert werden. Ziel ist es, den Übertragungsweg zu unterbrechen. Die Händehygiene muss besonders beachtet werden. Bei Kontakt mit Erbrochenem akut erkrankter Personen soll durch Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Einatmen von Tröpfchen vermieden werden.
In der häuslichen Pflege ist nach dem Toilettengang und vor der Zubereitung von Speisen gründliches Händewaschen mit anschließender Desinfektion erforderlich. Bei Kontakt mit Stuhl oder Erbrochenem sollen zusätzlich Einweghandschuhe getragen werden. Für Kontaktpersonen sind keine weiteren besonderen Maßnahmen erforderlich. Benutzte Einweghandschuhe dürfen nur, zusätzlich z. B. in einer Plastiktüte verpackt, in den Hausmüll entsorgt werden. Mit Stuhl oder Erbrochenem beschmutzte Wäsche ist im Kochwaschgang bei 95° C zu waschen.
Das Virus bleibt auf Oberflächen oder an Händen lange infektionsfähig. Zur Desinfektion von Flächen wie der Toilette sind nur Präparate mit nachgewiesener Viruswirksamkeit zulässig. Zur Händedesinfektion sind Präparate auf der Basis von Chlor oder bestimmten Alkoholen anzuwenden.
Nach dem Infektionsschutzgesetz dürfen Personen, die im Lebensmittelbereich oder Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind und Kinder unter 6 Jahren, die an einer Durchfallerkrankung durch Noroviren erkrankt oder dessen verdächtig sind, ihrer Tätigkeit nicht nachgehen bzw. eine Gemeinschaftseinrichtung nicht besuchen. Der Krankheitsverdacht und die Erkrankung müssen dem Arbeitgeber bzw. der Leitung der Einrichtung gemeldet werden.