Erstmals wurde auch in der Region Hannover das West-Nil-Virus bei einem Pferd nachgewiesen. Das Tier aus Burgwedel zeigte neurologische Symptome und wurde daraufhin getestet. Das betroffene Pferd befindet sich nach einer symptomatischen Behandlung auf dem Weg der Besserung. Der positive Befund hat sich am 6. September betätigt. Zwei weitere Fälle sind in Abklärung beim zuständigen Friedrich-Löffler-Institut.
Anzeigepflichtige Tierseuche
Das West-Nil-Virus ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die hauptsächlich durch verschiedene Stechmückenarten übertragen wird. Der natürliche Wirtskreislauf verläuft zwischen Stechmücken und Vögeln. In seltenen Fällen kann das Virus durch den Stich einer infizierten Mücke auch auf Pferde oder Menschen übertragen werden. Pferde und Menschen sind sogenannte Fehlwirte, bei denen das Virus sich nicht weiterentwickeln kann und keine Ansteckungsgefahr für andere darstellt.
Impfung und Mückenschutz ratsam
Die Veterinär*innen der Region Hannover raten Pferdehalter*innen in der Region zur präventiven Impfung gegen das West-Nil-Virus und schließen sich damit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin an.
Um die Verbreitung des Virus zu minimieren, sollten Pferdehalter*innen zudem auf eine konsequente Mückenprophylaxe achten.
Dazu zählen das Abdecken von Regentonnen und das regelmäßige Wechseln von Tränkwasser. Pferde können auch zu den Hauptflugzeiten der Mücken, also in der Dämmerung und nachts, aufgestallt werden. Zusätzlich können Insektenschutzmittel eingesetzt werden, um den Kontakt mit Mücken zu reduzieren.
Was tun bei Verdacht?
Zeigt ein Pferd neurologische Auffälligkeiten, sollten Tierbesitzer*innen unverzüglich einen Tierarzt / eine Tierärztin verständigen. Besteht der ernster Verdacht auf eine Infektion mit dem West-Nil-Virus, informiert der Tierarzt das zuständige Veterinäramt der Region Hannover.
Infizierte Pferde werden symptomatisch behandelt. Eine Absonderung ist jedoch nicht erforderlich, da von den Tieren keine Ansteckungsgefahr ausgeht.
Für Menschen ist bislang kein Impfstoff gegen das West-Nil-Virus verfügbar. Vor allem ältere Personen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten sich durch geeigneten Mückenschutz vor Infektionen schützen.
Dazu zählen das Tragen von langer Kleidung, der Einsatz von Insektenschutzmitteln sowie der Aufenthalt in geschlossenen oder klimatisierten Räumen.
Weitere Informationen
Zur weiteren Information zum West-Nil-Virus und dessen Vorkommen in Niedersachsen sind der Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vom 6. September zu entnehmen.
(Veröffentlicht am 6. September 2024)