Angesichts des geplanten Neubaus der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am Stadtfelddamm macht sich die Region Hannover nachdrücklich für eine direkte Stadtbahnanbindung des Krankenhaus-Neubaus stark.
"Wir können uns eine solche Einrichtung ohne Stadtbahn nicht vorstellen. Der Masterplan MHH sieht eine solche Anbindung bislang aber leider nicht vor", so Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover. Deshalb hoffe die Region, dass das federführende Niedersächsische Wissenschaftsministerium den Masterplan an dieser Stelle korrigiere.
Die ursprüngliche Planung für den MHH-Neubau sieht nur einen Shuttleservice von der bisherigen Stadtbahn-Haltestelle "Medizinische Hochschule" an der Karl-Wiechert-Allee vor. Das ist nach Auffassung der Region nicht ausreichend.
"Angesichts von bis zu 235 Fahrgästen pro Stadtbahn, die morgens an der MHH aussteigen, ist eine Lösung mit Shuttlebussen nicht sinnvoll", so Franz. Darauf habe man das Wissenschaftsministerium frühzeitig hingewiesen. Die Planung mit vier Parkhäusern am MHH-Neubau und ohne direkten Stadtbahnanschluss sei verkehrspolitisch veraltet.
Vorschlag der Region
Die Region hat dem Land einen Vorschlag für eine Stadtbahnanbindung unterbreitet: Sie würde vom Hauptbahnhof über die Podbielskistraße, den heutigen Weidetorkreisel und den Stadtfelddamm zum MHH-Neubau führen. Dadurch würden auch andere Einrichtungen wie das INI an die Stadtbahn angeschlossen.
Möglich sei ein solcher Bau aber nur mit Landes- oder Bundesmitteln, wie auch bei allen anderen Stadtbahnlinien in Deutschland. Franz: "Wir sind deshalb in Gesprächen mit dem Niedersächsischen Wirtschaftsministerium und der Landesnahverkehrsgesellschaft, um doch noch eine Lösung zu ermöglichen. Mein Eindruck ist, dass der Stellenwert einer Stadtbahnanbindung zumindest dort erkannt wurde."
(Veröffentlicht am 23. April 2021)