E-Mobilität

Elektrobus-Offensive bei der Üstra

Um den Busbetrieb in der hannoverschen Innenstadt bis Anfang 2023 komplett auf reinen Elektroantrieb umzustellen, schafft die Üstra 48 neue Elektrobusse an. Nach Abschluss der europaweiten Ausschreibung steht fest: Die Daimler AG erhält den Zuschlag für einen Rahmenvertrag für die Beschaffung von bis zu 30 Elektrosolobussen (12 m lang) und 18 Elektrogelenkbussen (18 m lang).

Schon seit einigen Jahren setzt die üstra auf Hybrid- und Elektrobusse. Auf diesem Bild aus dem Jahr 2015: Ein fertiggestellter üstra Elektrobus macht eine Testfahrt.

Der entsprechende Rahmenvertrag wurde am 6. August 2019 in Hannover von dem Vorstandsvorsitzenden der ÜSTRA, Dr. Volkhardt Klöppner, und dem Leiter Marketing, Sales and Customer Services Daimler Buses, Ulrich Bastert, unterzeichnet. Der Mercedes eCitaro soll künftig die Üstra-Busflotte verstärken.

"Die ÜSTRA setzt mit hohem Tempo auf emissionsfreie Mobilität. Wir freuen uns, mit Mercedes einen Hersteller gefunden zu haben, dessen Expertise und Qualität wesentlich dazu beitragen werden, das Ziel unserer Elektrobusoffensive zu erreichen. Der komplett emissionsfreie Nahverkehr in der Innenstadt ab 2023 wird einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz in der Region Hannover leisten", erklärte Dr. Volkhardt Klöppner bei der Vertragsunterzeichnung.

"Wir sind stolz darauf, dass der eCitaro ein wichtiger Baustein der Elektrobusoffensive der ÜSTRA wird", kommentierte Ulrich Bastert anlässlich der Vertragsunterschrift.

Neue Elektrobusse für Hannover: Linieneinsatz ab Anfang 2020

Die ersten vier Busse vom Typ eCitaro sind mit Abschluss des Rahmenvertrages bereits bestellt worden und sollen noch bis Ende 2019 geliefert werden. Nach den erforderlichen betrieblichen Tests sowie der Schulung der Fahrerinnen und Fahrer werden die neuen Fahrzeuge voraussichtlich Anfang 2020 auf der Linie 100/200 zum Einsatz kommen, auf der bereits drei Elektrobusse unterwegs sind.

Im Zuge der Elektrobusoffensive ist geplant, zunächst die Linie 100/200 elektrisch auszustatten (13 E-Standardbusse), bis Ende 2021 folgen die weiteren Innenstadtlinien: Linie 121 (10 E-Gelenkbusse), Linie 128 (6 E-Standardbusse), Linie 134 (6 E-Standardbusse und Linie 120 (3 E-Standard- und 4 E-Gelenkbusse).

Ausbau der Ladeinfrastruktur

Da sich die für den Pilotversuch mit drei Elektrobussen auf den Linien 100/200 entwickelte "konduktive Unterwegsladung" bewährt hat, werden in den kommenden Jahren die Endpunkte der Innenstadtbuslinien jeweils mit der dafür notwendigen Ladeinfrastruktur ausgerüstet: August-Holweg-Platz (Linie 100/200), Altenbekener Damm und Haltenhoffstraße (Linie 121), Peiner Straße und Nordring (Linie 128 und 134), Aegidientorplatz und Ahlem (Linie 120). Darüber hinaus werden die beiden Betriebshöfe Mittelfeld und Vahrenwald für die Ladungs- und Instandhaltungsprozesse der Elektrobusse umfangreich umgebaut.

Förderung durch Bund und Land

Möglich ist die Realisierung dieses Großprojekts durch die Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit mit 22,7 Millionen Euro sowie durch die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) mit 3,3 Millionen Euro.

Dazu sagt Niedersachsens Verkehrsminister Dr. Bernd Althusmann: "Wir wollen den Öffentlichen Personennahverkehr in Niedersachsen noch leistungsfähiger und umweltfreundlicher machen. Die neuen Elektrobusse der ÜSTRA sorgen auch dafür, dass wir dieses Ziel erreichen. Daher freut es mich, dass die Anschaffung auch durch finanzielle Unterstützung des Landes möglich ist. Die sauberen Busse tragen zu besserer Luftqualität in der Landeshauptstadt und damit zur Lebensqualität der Bewohner bei. Ich hoffe, dass wir so weitere Fahrgäste zum Umstieg auf den ÖPNV animieren können."

Insgesamt belaufen sich die Investitionen für die Zukunftsoffensive E-Bus auf etwa 52,7 Millionen Euro, der Eigenanteil der ÜSTRA beträgt rund 24,7 Millionen Euro.

Der ÜSTRA Mercedes eCitaro

Die Niederflur-Stadtbusse verfügen jeweils über zehn Hochvolt-Batteriebaugruppen mit einer Gesamtkapazität von 243 kWh. Zusätzlich verfügen sie über einen Pantografen auf dem Dach für Zwischenladungen an den Endhaltestellen der jeweiligen Linien. Die Stadtbusse von Mercedes-Benz für die ÜSTRA verfügen über eine besondere Sicherheitsausstattung. Dazu zählt zum Beispiel der aktive Bremsassistent Preventive Brake Assist. Der Sideguard Assist des eCitaro warnt den Fahrer beim Abbiegen vor Fußgängern und Radfahrern. Fahrgäste profitieren von einer Kassettenrampe als Einstiegshilfe für mobilitätseingeschränkte Passagiere, von USB-Steckdosen für mitgebrachte Endgeräte sowie von TFT-Monitoren für das Fahrgastfernsehen. Außerdem werden die neuen Busse mit Klimatechnik ausgestattet.

(Veröffentlicht am 6. August 2019)