Integrierter Verkehrsentwicklungsplan

Fortschreibung Masterplan Mobilität

Raschplatz-Hochstraße

Die Landeshauptstadt Hannover arbeitet seit Herbst 2023 an der Fortschreibung des im Januar 2011 vom Rat beschlossenen Masterplans Mobilität. An der Fortschreibung sind unter anderem ein begleitender Arbeitskreis Mobilität sowie ein losbasierter, aus Bürger*innen zusammengesetzter Mobilitätsrat beteiligt.

 Wie sollen sich Mobilität und Verkehr in den nächsten Jahren in Hannover entwickeln? Darum soll es bei der Fortschreibung des Masterplans Mobilität gehen. Die Stadtverwaltung erarbeitet diesen strategischen Gesamtplan, der übergeordnete Leitlinien als Rahmen sowie darauf aufbauend themenbezogene Teilkonzepte sowie Handlungsschwerpunkte für Hannover festlegt. Geplant ist, dass der Entwurf der Masterplanfortschreibung Anfang 2025 den Ratsgremien der Landeshauptstadt vorgelegt wird.

Kreuzung von Aegidientorplatz und Hildesheimer Straße

Prüfen, anpassen, weiterentwickeln

Für die Fortschreibung geht der Blick zurück und nach vorn. So steht einerseits im Fokus, was in Hannover in der Entwicklung von Verkehr und Mobilität in den vergangenen Jahren erfolgreich war. Andererseits sind veränderte Rahmenbedingungen und aktuelle Themen einzubeziehen. Alles kommt auf den Prüfstand, um zukunftsfähige Anpassungen vorzunehmen und die damals gesteckten Ziele weiterzuentwickeln. Während im vorigen Masterplan die verkehrliche Infrastruktur eine große Rolle spielte, sollen bei der Fortschreibung besonders die Lebens- und Mobilitätsbedürfnisse der Menschen sowie der Klimaschutz einfließen.

Benno-Ohnesorg-Brücke

13 Jahre und einige Veränderungen später

Vom bestehenden Masterplan Mobilität hat die Stadt Hannover bereits große Teile umgesetzt, einiges befindet sich weiterhin in der Realisierung. Das Handlungskonzept aus dem Jahr 2011 spiegelt die damalige Zeit wider. Entwicklungen der heutigen Zeit sollen nun in die Neuauflage einfließen, dazu gehören:

  • Klimapolitische Wende: Hannover soll bis zum Jahr 2035 bilanziell klimaneutral sein, das hat der Stadtrat beschlossen. So sind auch im Verkehr und in der Mobilität CO2-Emissionen einzusparen und das Möglichste zu tun.
  • Umstieg vom Auto: Staus umfahren oder mehr Bewegung - während der Corona-Pandemie haben viele Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel für den Alltag neu entdeckt, einige arbeiten öfter mobil von zu Hause. So hat sich das Verkehrsverhalten verändert.
  • Lebensqualität: Vom Straßenraum zum Lebens- und Freiraum - der städtische Raum bietet besondere Potenziale, die Lebens- und Aufenthaltsqualitäten zu entwickeln. Sommerliche Überhitzung und Lärm sind ein wichtiges Thema für unser Wohlbefinden.
  • Gesellschaftliche Entwicklung: Der demographische Wandel sowie veränderte Verhaltens- und Sozialstrukturen führen zu neuen Anforderungen und Erwartungen an die Verkehrssysteme und an öffentliche Räume.

Aufgabe des Masterplans Mobilität

Der Masterplan Mobilität schließt alle Verkehrsarten ein. Dabei setzt er den Rahmen für zukünftige Maßnahmen und Projekte im Verkehrs- und Mobilitätsbereich. Ziele sind:

  • ein hochwertiges und nachhaltiges Mobilitätsangebot in der Stadt zu sichern,
  • Mobilitätsteilhabe für alle zu ermöglichen und
  • den Verkehr klima- und stadtverträglich zu gestalten.

Königstraße

Neue Wege mit Beteiligten

Die Stadt hat im Januar 2024 per Losverfahren Einwohner*innen eingeladen, ehrenamtlich in einem Mobilitätsrat am Masterplan mitzuwirken. Bereits im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche im September 2023 hatte die Stadt zudem mit Bürger*innen im ehemaligen Kaufhausgebäude aufhof zur Masterplan-Fortschreibung gesprochen und Meinungsbilder eingeholt. Die Anregungen und Meinungen der Öffentlichkeit zu den Themen Mobilität und Verkehr sind wichtige Impulsgeber für den Masterplanprozess.

In den nachfolgend aufgeführten Gremien sind relevante Institutionen, verschiedene Akteur*innen der Stadtgesellschaft sowie repräsentative Vertretungen der Einwohner*innen der Landeshauptstadt Hannover an der Fortschreibung des Masterplans beteiligt:

  • Arbeitskreis Mobilität: prozessbegleitend zur Beteiligung zahlreicher Organisationen und Interessenverbände, der Ratsfraktionen und der Region Hannover, Verwaltung und Polizei. Aufgabe der Mitglieder ist, sich aktiv und durchaus kritisch bei den zu bearbeitenden fachlichen Themen einzubringen. Der kontinuierliche fachliche Austausch soll in sechs nicht-öffentlich tagenden Sitzungen zu einer breit getragenen Grundlage beitragen.
  • Mobilitätsrat (losbasierter Bürger*innenrat): Austausch mit Bürger*innen zur Weiterentwicklung der Mobilität in der Landeshauptstadt. Das Gremium ist eine neue Form der Beteiligung. Darin vertreten 40 Personen die Stadtgesellschaft mit unterschiedlichen Merkmalen wie Alter, Geschlecht, Stadtbezirksherkunft, Bildungsabschluss und mehr. Sie können ihre Erfahrungen aus dem Alltag mit verschiedenen Verkehrsmitteln und ihren Bedarf in den Mobilitätsrat einbringen. Der Mobilitätsrat soll Empfehlungen zu zentralen Themen des Masterplan Mobilität erarbeiten, die im Nachgang der Öffentlichkeit und den politischen Gremien vorgestellt werden. Die Verwaltung prüft die Empfehlungen fachlich, ob bzw. wie sie in den Masterplan Mobilität einfließen können.
  • Verwaltungsinterne Arbeitsgruppe: fachbereichsübergreifend zur Steuerung des Prozesses und als fachliche Impulsgebung.

Radweg am Maschsee

Zeitplan und Arbeitsprozess 2024

Die Fortschreibung des Masterplan Mobilität ist themenbezogen strukturiert:

  1. Entwickeln eines neuen strategischen Leitbildes für zukünftige Mobilität in der Landeshauptstadt Hannover auf Basis einer umfassenden Analyse.
  2. Erarbeiten von Teilkonzepten zu bestimmten Themen auf Basis der definierten Leitziele, etwa zu den einzelnen Verkehrsarten und Querschnittsthemen wie Teilhabe und lebenswerte Stadt, und Zusammenführung zu einem Integrierten Handlungskonzept.
  3. Die Teilkonzepte in einem intensiven Arbeits- und Beteiligungsprozess zu ausgewählten konzeptionellen Maßnahmen führen.

Ziel ist es, die unterschiedlichen konzeptionellen Maßnahmen für alle Verkehrsarten und Bereiche der Mobilität in ein integriertes Gesamtkonzept zu bringen und zu priorisieren, um die angestrebte Mobilitätswende in der Stadt erreichbar zu machen.

Die Stadt will den Planungsprozess bis Ende 2024 weitgehend abschließen, damit die politischen Gremien die Fortschreibung des Masterplans Mobilität Anfang 2025 diskutieren und beraten können. Verkehrsplanerisch begleitet das Büro SHP Ingenieure den Planungsprozess. Die professionelle Moderation der ausgewählten Beteiligungsveranstaltungen übernimmt das Büro TOLLERORT.

Stadtbahn in der Kurt-Schumacher-Straße

Vorgänger Masterplan Mobilität 2025

Die Landeshauptstadt Hannover veröffentlichte 2011 den Masterplan Mobilität 2025. Der integrierte Verkehrsentwicklungsplan war 2008 bis 2010 aufgestellt worden als "Masterplan Mobilität 2025". Dafür hatten in zwölf Mobilitätsforen Fachleute aus der Stadtverwaltung, aus der Ratspolitik und aus weiteren Institutionen einzelne Verkehrsarten sowie übergreifende Themen diskutiert und Handlungsempfehlungen ausgesprochen.

Der Masterplan gab ein integriertes Handlungskonzept mit Handlungsschwerpunkten vor. Durch Ratsbeschluss im Januar 2011 wurde der Masterplan als verbindliches Konzept für die Verkehrsentwicklungsplanung der Landeshauptstadt Hannover bestätigt. Die Umsetzung erfolgte schrittweise.

Ein Handlungsschwerpunkt des Masterplans Mobilität 2025 war das Leitbild Radverkehr, in dem die Einzelbausteine der Radverkehrsförderung festgelegt wurden.

 

Bedarfe & Maßnahmen

Netz­konzept Radverkehr

Die Landeshauptstadt Hannover verfügt über gute topographische Voraussetzungen für einen hohen Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen. Folglich...

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