Zukunftsbild Mobilität für alle
Das Zukunftsbild
Die Zielvorstellung bis 2025
Mobilität in einer Stadtregion sozial- und umweltgerecht zu gestalten, bedeutet Lebensqualität zu sichern. Eine umweltfreundliche Verkehrsplanung stärkt die Verkehrsmittel des Umweltverbunds, ermöglicht eine eigenständige Mobilität auch ohne Auto und fördert durch Vernetzung und intelligente Angebote eine optimale Nutzung der Verkehrsmittel. Siedlung, Verkehr und Infrastruktur gemeinsam zu entwickeln trägt außerdem dazu bei, Verkehr zu vermeiden, die bestehende Infrastruktur besser auszulasten und den Flächenverbrauch zu reduzieren. Deshalb sollen Wohnungen, Einkaufsmöglichkeiten und Arbeitsplätze im Siedlungsbestand mit guter Infrastruktur konzentriert werden. So entstehen kurze Wege, die zu Fuß und mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können, und die Nahmobilität wird gefördert.
Das gut ausgebaute Eisenbahnnetz im Gebiet der Region sowie das Stadtbahnnetz bilden die Basis für einen starken ÖPNV. Neue Siedlungsflächen, Schwerpunkte der Innenentwicklung und soziale Infrastruktur sollen deshalb gezielt in Orten mit einem guten Eisenbahn- oder Stadtbahnanschluss konzentriert werden. Damit noch mehr Pkw-Fahrerinnen und -Fahrer auf den ÖPNV umsteigen, ist es zudem notwendig, diesen weiter zu verbessern und beispielsweise die Taktung zu erhöhen sowie neue Tarife anzubieten. Die Verknüpfung mit einem guten Busnetz und flexible Mobilitätsangebote sollen als eine wichtige Voraussetzung gerade für das Nahpendeln mit dem ÖPNV gesichert werden. Dabei ist die Dichte des Haltestellennetzes den Anforderungen einer älter werdenden Gesellschaft entsprechend weiterzuentwickeln. Auch Naherholungsangebote sollen gut mit dem ÖPNV und dem Radverkehr vernetzt werden. Und schließlich muss berücksichtigt werden, dass Frauen und Männer, Kinder und Jugendliche sowie mobilitätseingeschränkte Personen und ältere Menschen unterschiedliche Bedürfnisse haben, was Mobilität und Sicherheit anbelangt.
Das Fahrrad soll als Verkehrsmittel gestärkt werden. Damit mehr Menschen besonders für kürzere und mittlere Wege das Fahrrad dem Auto vorziehen, sollen die Rahmenbedingungen für den Radverkehr weiter verbessert werden. Die Basis dafür bildet ein regionales Radverkehrskonzept. Dieses sieht zum Beispiel vor, Radschnellwege auszubauen, ein gutes Alltags- und Freizeitradwegenetz zu sichern und weiterzuentwickeln, sichere B+R-Anlagen zu bauen, Fahrradverleihstationen in den Städten zu schaffen oder Werbekampagnen zu initiieren. Ein Netz von Radwegen als Premiumprodukt im Radverkehr kann neue Potenziale auch in größeren Entfernungsbereichen erschließen. So könnte der Anteil des Radverkehrs im Modal-Split, also bei der Verkehrsmittelwahl, gesteigert werden.
Des Weiteren wird der Elektromobilität zukünftig ein höherer Stellenwert zukommen. Die Stärke der Region im Automobilbau und die Verknüpfungen zwischen Forschung und Wissenschaft werden für innovative Entwicklungen im Bereich E-Mobilität genutzt. Durch die Aufnahme der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg ins Förderprogramm „Schaufenster Elektromobilität“ des Bundes wird diese Kompetenz weiter ausgebaut. Auch die Chancen, die sich durch die Verbreitung von Elektrofahrrädern ergeben, sollen genutzt werden.
Bei der Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur sind nicht zuletzt die Bedarfe des Wirtschaftsverkehrs zu berücksichtigen. Ziel ist es, den Güterverkehr erheblich stärker auf Schiene und Wasserstraßen abzuwickeln. Dabei sollen sowohl geeignete Verknüpfungen zwischen Güternah- und Güterfernverkehr als auch zwischen den Verkehrsträgern in einem multimodalen, möglichst trimodalen System - Wasser, Schiene, Straße - vorrangig entwickelt werden. Die umweltschonende und energiesparende Erreichbarkeit wird bei der zukünftigen Flächenentwicklung der Region ein wichtiges Kriterium sein.