Zukunftsbild Vitale Städte, lebendige Dörfer, lebenswerte Region
Das Zukunftsbild
Die Zielvorstellung bis 2025
Städte, Gemeinden und ländliche Ortschaften sind die Heimat der Menschen und prägen Identität und Lebensqualität in der Region. Die Orientierung auf eine Bestandsentwicklung, d. h. vorhandene Qualitäten zu stärken und erschlossene Flächen zu nutzen, ist wichtig, damit die Region weiterhin attraktiv bleibt. Ziel ist eine Vielfalt an bedarfsgerechten, zukunftsfähigen Wohnangeboten und ‑formen an Standorten, die kurze Wege zu Arbeit, sozialer Infrastruktur und Geschäften ermöglichen. Besonders die Kernstädte bieten ein vielfältiges Kulturprogramm, verfügen über ein breites Spektrum an medizinischer Versorgung und attraktive Einzelhandelsangebote. Diese Mischung unterschiedlicher Nutzungen macht sie zu lebendigen Kristallisationspunkten des öffentlichen Lebens.
Kompakte Siedlungsformen mit einer Mischung verschiedener Nutzungen bieten kurze Wege, was gerade im Hinblick auf eine älter werdende Gesellschaft, aber auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wichtig ist. Sie gewährleisten angesichts des demografischen Wandels, dass die vorhandene soziale und technische Infrastruktur, von den Kliniken und sozialen Beratungsstellen bis zum öffentlichen Nahverkehr, ausgelastet bleibt. Im Vergleich zu einer dispersen, d. h. verstreuten Siedlungsentwicklung bieten sie den Kommunen damit wichtige finanzielle Vorteile. Dies ist unter dem Gesichtspunkt der Kosteneffizienz gegenüber der Erschließung neuer Baugebiete und der Schaffung von Wohnfolgeeinrichtungen für die kommunalen Haushalte besonders bedeutsam. Kompakte Siedlungsformen schaffen zudem gute Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen. Durch sie können Freiräume für Natur und Naherholung erhalten bleiben.
Doch auch Orte jenseits dieser Zentren und solche, in denen die Einwohnerzahlen sinken, benötigen eine Grundversorgung. Hier sind neue, alternative Konzepte gefragt, wie beispielsweise mit leer stehenden Geschäften und Häusern umgegangen werden soll, wie Schulen erhalten und Arbeitsplätze gesichert werden können und in welcher Form der ÖPNV auch weiterhin angeboten werden kann, um u. a. die Erreichbarkeit der zentralen Orte und Arbeitsplätze sicher stellen zu können. Kooperationen benachbarter Kommunen und Dörfer, zwischen unterschiedlichen Institutionen und bürgerschaftlichen Initiativen bieten die Möglichkeit, gemeinsame Perspektiven aufzubauen, um die Lebensqualität zu bewahren.
Der schonende Umgang mit der „Fläche“ ist ein zentrales Ziel. Sie soll möglichst wenig für neue Siedlungen verbraucht werden, damit Flächen und Böden für den Naturhaushalt und für die Landwirtschaft sowie Lebensräume von Tieren und Pflanzen erhalten bleiben.
Sparsam mit der Fläche umgehen heißt, auf Innenentwicklung vor Außenentwicklung zu setzen. Es bedeutet ebenso, die Grundidee der zentralörtlichen Gliederung weiter zu verfolgen, also Ober-, Mittel- und Grundzentren als Siedlungsschwerpunkte und Versorgungsorte auch für das Umland zu stärken. Damit wird ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet und gleichzeitig Lebensqualität gesichert. Die Bedeutung innerörtlicher Freiräume und Brachflächen für die Naherholung wird bei der Weiterentwicklung im Bestand berücksichtigt. Im Innenbereich sind große Flächenreserven vorhanden, die für Bautätigkeiten genutzt werden können. In der langfristigen Perspektive mit Blick auf das Jahr 2050 wird angestrebt, weitere Bautätigkeiten komplett als Innenentwicklung durchzuführen.
Die enge Verknüpfung von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung ist weiterhin ein entscheidender Handlungsansatz in der Region Hannover, um kompakte Siedlungsstrukturen mit lebendigen Zentren zu bewahren und auszubauen. Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ist es wichtig, das Leitbild Einheit von Siedlung und Verkehr um den Aspekt Infrastruktur zu ergänzen und damit offensiv weiterzuentwickeln.