Die City braucht urbanes Leben. Sie muss so entwickelt werden, dass sie nicht nur ein Anziehungspunkt für Besucher ist und als Einkaufsstandort funktioniert, sondern auch zu einem wichtigen Lebensraum für die Bewohner der Stadt wird.
Dieser Anspruch stand im Zentrum der November-Veranstaltung des Zukunftsdialogs Hannover City 2020, die erneut von fast 700 ZuhörerInnen im Auditorium des Sprengel Museums verfolgt wurde. Diesmal interessierte der „Blick von außen“. Es referierten die Stadtbauräte aus Leipzig, Hamburg, Zürich und die Stadtbaurätin aus München. Obwohl alle vier Vortragenden in ihren Städten unter anderen Gegebenheiten planen, waren sie sich einig, dass Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kultur und Bildung in der Innenstadt besser miteinander in Einklang gebracht werden müssen, um mehr Lebensqualität zu erzielen.
„Urbanität schaffen“ sei eines der wichtigsten Themen der Stadtentwicklung, meinte Prof. Jörn Walter. Im Hinblick auf Hannovers weitläufige Straßen sei diese Herausforderung für die niedersächsische Landeshauptstadt vielleicht noch größer, so der Hamburger Oberbaudirektor. Dabei sollte man es auch wagen, „Irrtümer in der Baugeschichte zu korrigieren.“
“Urbanität schaffen“ sei auch eine wichtige kulturelle Aufgabe, wenn es beispielsweise darum ginge, die City als Lebensraum auch am Abend auszurichten. „Urbanität muss man auch aushalten können“ lautete dazu der Hinweis von Münchens Stadtbaurätin Prof. Elisabeth Merk.
Der Leipziger Stadtbaurat Martin zur Nedden proklamiert „bezahlbares“ Wohnen in der City. in aktuellen Projekten Leipzigs werden Wohnnutzungen, Dienstleistungen, Kultur und Handel zusammen mit einer Kita in einem Einkaufszentrum integriert.
Franz Eberhard, Direktor des Amtes für Städtebau in Zürich, wiederum zeigte sich beeindruckt von der öffentlichen Auseinandersetzung mit der städtebaulichen City-Entwicklung in Hannover. Zürich erprobt seit Jahren umfangreiche Beteiligungsstrategien. Die Chance dabei liege in dem Austausch der gegenseitigen Wertvorstellungen.
Hannovers Baudezernent Uwe Bodemann leitete aus den Beiträgen und Diskussionen mit dem Fokus auf Urbanität zwei zentrale Fragestellungen für Hannover ab: Was soll im Bestand der Stadt erhalten bleiben? Wie kann durch Stadtentwicklung ein Mehrwert geschaffen werden?
Mit diesen Themen beschäftigte sich unter anderem auch der vierte Abend in der Veranstaltungsreihe, der in Kooperation mit der Bundesstiftung Baukultur am 10. Dezember 2008 im Sprengel Museum stattfand. Am Beispiel der Innenstadt von Hannover sollten sowohl architektonische und städtebauliche Qualitäten der Nachkriegsmoderne und planerische Strategien für den künftigen Umgang mit Stadträumen aus dieser Zeit