Rückblick

Aufsuchende Beteiligung Masterplanung nördliches Bahnhofsviertel

Bürger*innen brachten ihre Hinweise und Ideen schon vor der ersten Beteiligungsveranstaltung an Infoständen ein oder füllten in den sozialen Einrichtungen des nördlichen Bahnhofsviertels einen Fragebogen aus.

In der Königstraße, am Andreas-Hermes-Platz und in der Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße beim VWN-Tower fanden die "Zufallsbegegnungen an Alltagsorten" statt.

Zufallsbegegnungen an Alltagsorten

Ende März 2024 gestaltete das von der Landeshauptstadt Hannover mit der Beteiligung zur Masterplanung beauftragte Team vom Büro TOLLERORT entwickeln & beteiligen „Zufallsbegegnungen an Alltagsorten“ im nördlichen Bahnhofsviertel Hannover. In drei Quartieren des Bahnhofsviertels wurden zufällig am Infostand vorbeikommende Passant*innen auf die Masterplanung aufmerksam gemacht und zur Mitwirkung eingeladen – in der Königstraße, am Andreas-Hermes-Platz und in der Karl-Heinrich-Ulrichs-Straße beim Telemoritz.

Die Beteiligten waren offen und interessiert gegenüber Veränderungen im nördlichen Bahnhofsviertel. Sie berichteten davon, dass wohnungslose und suchtmittelkonsumierende Personen Räume stark besetzen würden und sprachen sich gleichzeitig dafür aus, dass einer Verdrängung von wohnungslosen Personen entgegengewirkt werden solle.

Am Infostand wurden viele Themen angesprochen: Die Unterführungen, die Raschplatzhochstraße, der Raschplatz, Veranstaltungen auf dem Raschplatz sowie der Wunsch nach mehr Bepflanzung und Sitzgelegenheiten im nördlichen Bahnhofsviertel. Die Ideen der Beteiligten für den Bereich rund um den Andreas-Hermes-Platz waren mehr Gastronomie und Spiel- und Fitnessangebote sowie Stellplätze für E-Scooter.

41 ausgefüllte Fragebögen aus den sozialen Einrichtungen

"Zufallsbegegnungen an Alltagsorten": Das Projekt zur aufsuchenden Beteiligung vom Büro TOLLERORT

Im März und April 2024 lag für drei Wochen ein Fragebogen in sozialen Einrichtungen des nördlichen Bahnhofsviertels aus. Über den Fragebogen sollten insbesondere wohnungslose und suchtmittelkonsumierende Personen, die sich im nördlichen Bahnhofsviertel aufhalten, die Möglichkeit erhalten ihre Hinweise und Ideen zur Masterplanung einzubringen. Der Fragebogen wurde durch die Einrichtungen mitgestaltet, Mitarbeitende nahmen ihn auch in die Aufsuchende Arbeit mit. Beteiligt haben sich das Diakonische Werk Hannover, die Paritätische Suchthilfe Niedersachsen (Kontakt- und Konsumraum Stellwerk) sowie der Verein Neues Land (SOS Bistro und Drogenkontaktcafé Bauwagen). 

Die an der Befragung Beteiligten möchten sich vordergründig im nördlichen Bahnhofsviertel aufhalten und an ruhigen Orten zurückziehen können. Die Befragungsergebnisse unterstreichen die Bedeutung der sozialen Einrichtungen wie dem Stellwerk für die Gestaltung des Alltags (Essen, Schutz, Drogenkonsumraum, soziale Bindungen). Wohnungslose und suchtmittelkonsumierende Personen sollten nicht verdrängt, sondern menschlich behandelt werden. 14 der 41 Beteiligten geben an, anderen Personen begegnen zu wollen. Mehr Grün, Sitzgelegenheiten, öffentliche WC-Anlagen und Sauberkeit gehören zu den Themen, die auch an den Infoständen und auf der ersten Beteiligungsveranstaltung – der Ideenwerkstatt – von Beteiligten eingebracht worden sind. Es wird mehr Schutz von drogengebrauchenden Personen gewünscht. Gleichzeitig solle es weniger diskriminierende Kontrollen geben. Als weitere Ideen werden Beschäftigungsmöglichkeiten (auch bei schlechtem Wetter), Bänke zum Spielen und ein Musikraum genannt.