Arbeitsprogramm "Mein Hannover 2030"
Trammplatz 2
,30159 Hannover
Geschäftsbereich des OberbürgermeistersBereich Grundsatzangelegenheiten – OE 15.2Sven Krüger (Bereichsleitung)Telefon: +49 511 168 46252Dr. Sabine Meschk...
lesenIm Bereich Mobilität wird sich in den kommenden Jahren viel verändern. So werden technische Innovationen Standard werden, mehr umweltfreundliche Mobilitätsformen werden vertreten sein und Mobilität wird anders „funktionieren“ als heute. Abrufbare flexible Angebote und Dienstleistungen werden den individuellen Bedarf erfüllen. Diesen Herausforderungen und Entwicklungen stellt sich die Stadt.
Mit dem Verkehrsmanagementsystem werden als Ziele die Optimierung der Verkehrsabläufe, die Sicherung der Erreichbarkeit aller Orte im Stadtgebiet, die Emissionsvermeidung, die Fahrzeitenreduzierung und Kostendämpfung für alle Verkehrsteilnehmende verfolgt. Zudem leistet es einen Beitrag zu den Zielen des Umwelt- und Klimaschutzes und der Verbesserung der Verkehrssicherheit.
Vorbereitend für den Aufbau eines Verkehrsmanagementsystems wurde der Verkehrsrechner für die Steuerung der Lichtsignalanlagen (LSA) erneuert. Weiterhin wurden für zukünftige Aufgaben Standards definiert und in einem LSA-Handbuch festgeschrieben.
Für den Aufbau eines zukunftsfähigen Verkehrsmanagements wurden im Jahr 2018 Fördergelder des Bundes aus der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ eingeworben. Das im Rahmen des Förderantrags fortgeschriebene Konzept HannoVerKehr sieht eine aufeinander abgestimmte Einführung verschiedener Module vor. Die einzelnen Module sind erweiterbar und können auch durch zusätzliche Module ergänzt werden.
Elementar für die Qualität eines Verkehrsmanagementsystems und die effiziente Nutzung der Verkehrsinfrastruktur ist die Qualität der zugrundeliegenden Daten. In dem Modul HannoVerKehrsDaten werden daher die zur Verfügung stehenden Daten einer Qualitätsanalyse unterworfen und es werden zusätzlich notwendige Datenquellen definiert und beschafft.
Der Zugriff auf diese Daten erfolgt über den Verkehrsrechner. Das Modul HannoVerKehrsRechner beinhaltet daher den Anschluss von Lichtsignalanlagen an den Verkehrsrechner, die bisher noch nicht angeschlossen waren. Darüber hinaus ist auch die Aktualisierung von bereits bestehenden Rechneranschlüssen auf den aktuellen Stand der Technik vorgesehen, um damit einen optimalen Zugriff auf die Lichtsignalanlagen zu ermöglichen.
Das Modul HannoVerKehrsLage beinhaltet die modellbasierte Berechnung der Verkehrslage auf dem Hauptverkehrsstraßen- und Vorbehaltsnetz in der Landeshauptstadt Hannover. Diese muss so fein differenziert sein, dass auch die Informationen der Lichtsignalanlagen-Steuerungen Einfluss finden können.
Mit dem Modul HannoVerKehrsPrognose wird die so erzeugte Verkehrslage um eine Kurzzeitprognose mit einem Prognosehorizont von 30 bis 60 Minuten erweitert. Der Prognosehorizont ist dabei rollierend und wird alle 5 Minuten fortgeschrieben. Berücksichtigt werden dabei die Ergebnisse der Verkehrslageberechnung, die aktuellen und prognostizierbaren Prozessdaten der Lichtsignalanlagen sowie weitere die Verkehrsnachfrage beeinflussende Randbedingungen (Wochentag, Tageszeit, planbare und kurzfristige Ereignisse etc.).
Das Modul HannoVerKehrsPrognose arbeitet eng mit dem Modul HannoVerKehrsSteuerung zusammen. Die hier hinterlegten Steuerungsstrategien umfassen jeweils mehrere Lichtsignalanlagen an Streckenzügen bzw. in Netzbereichen. Für diese verschiedenen Regelgebiete werden die dortigen Lichtsignalanlagen so ausgerüstet, dass eine automatisierte Bewertung, Auswahl und Ausführung von Steuerungsstrategien möglich ist.
HannoVerKehrsSteuerung soll die Verkehrsteilnehmenden optimiert durch das Netz lenken, ohne dass diese sich dessen bewusst werden. HannoVerKehrsInformation hat dagegen das Ziel, die Autofahrenden aktiv in ihrem Verhalten zu beeinflussen und damit die optimale Verkehrslenkung visuell zu unterstützen. In einem ersten Schritt erfolgt dies mittels sechs großflächiger LED-Anzeigetafeln im Umfeld des Stadions, deren Anzeigen je nach Bedarf angepasst werden und damit ergänzende Informationen und Empfehlungen für die An- und Abreise bei unterschiedlichen Veranstaltungen (Fußballspiele, Konzerte, Schützenfest etc.) und Ereignissen liefern können.
Die geplante Maßnahme HannoVerKehrsParken hat das Ziel, Parksuchverkehre in der Innenstadt zu vermeiden und den zur Verfügung stehenden Parkraum optimal auszunutzen. Dafür sollen die Informationen zur aktuellen Parkplatzsituation in Parkhäusern (Off-Street), im Straßenraum (On-Street) sowie auf den Park & Ride-Plätzen digitalisiert und über möglichst viele Kanäle und Medien einfach zugänglich gemacht werden. Als Hauptbestandteil der Maßnahme soll eine Smartphone-App für iOS und Android entwickelt werden, die die Autofahrenden auf Basis der aktuellen Verkehrssituation sowie gemäß der Verfügbarkeit freier Stellplätze und Nutzungspräferenzen optimiert zum gewünschten Parkplatz navigiert.
HannoVerKehrsAssistent ist ein in die Zukunft gerichtetes Modul und beschreibt die Entwicklung eines sogenannten Ampelphasenassistenten. Dieser beinhaltet die Analyse und Vorhersage der Schaltzeiten an Lichtsignalanlagen in Echtzeit sowie die Weitergabe der Information direkt in die Fahrzeuge hinein. Es wird damit den Nutzenden des Systems mittels geeigneter Assistenzfunktionen eine verbesserte Fahrt durch das Straßennetz der Stadt ermöglicht. Ziel ist es, die gefahrenen Geschwindigkeiten zu optimieren, um damit den Verkehrsfluss weiter zu verbessern und Emissionen zu reduzieren.
MEIN HANNOVER 2030…
… bietet allen eine gleichberechtigte Teilhabe am gut ausgebauten, erreichbaren, ressourcenschonenden, sicheren und weitgehend barrierefreien Mobilitätsangebot.
HannoVerKehrsDaten Fertigstellung bis 31.12.2019
HannoVerKehrsLage / Prognose Fertigstellung bis 30.03.2020
HannoVerKehrsInformation Fertigstellung bis 30.06.2020
HannoVerKehrsParken Fertigstellung bis 30.03.2020
HannoVerKehrsSteuerung Fertigstellung bis 30.09.2020
HannoVerKehrsAssistent Fertigstellung bis 30.09.2020
HannoVerKehrsRechner Fertigstellung bis 31.12.2020
Für die Jahre 2019 bis 2021 sind Gesamtkosten in Höhe von etwa 4,1 Mio. € veranschlagt. Die Maßnahmen werden zu 50% durch Mittel des Bundes gefördert. Entsprechende Förderbescheide liegen vor.
Information der Öffentlichkeit im Verlauf der Konzeptrealisierung