Um die Sichtbarkeit des Kulturdreiecks zu erhöhen, hat die Stadt ein Visual Design für das Kulturdreieck entwickeln lassen, das eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Inhalten und Zielen des Areals Kulturdreieck widerspiegelt – für das Kulturdreieck als attraktiver Begegnungsraum durch Kunst und Kultur. Das Ergebnis wurde am 15. Dezember im Rahmen eines Pressetermins vorgestellt.
„Stadtentwicklung durch Kultur ist nicht nur ein Begriff, sondern ernst gemeint: Hier wird ein Areal beispielhaft neu und interdisziplinär entwickelt“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay am 15. Dezember bei der Vorstellung des Designs. „In diesem Jahr ist es uns gelungen, das Kulturdreieck durch Allianzen mit vielen freien Kunst- und Kulturschaffenden, Vereinen, Initiativen, mit der Hochschule Hannover und einigen Gastronomen in Veranstaltungen und Workshops auf eine breite Basis zu stellen. Mit der Präsentation des Visual Designs ist für dieses Jahr der letzte Meilenstein geschafft. Im kommenden Jahr steht Sichtbarkeit im Fokus, dazu braucht es einen Rahmen, ein Visual Design, das dabei unterstützt, kommende Veranstaltungen und Interventionen im öffentlichen Raum zu markieren“, so Onay weiter.
Jury aus Institutionen des Kulturdreiecks
„Das gefundene Design hat die Jury und das Kulturdezernat auch deshalb überzeugt, weil es durch wenige künstlerische Eingriffe im öffentlichen Raum große Wirkung erzielen kann und das Kulturdreieck so sichtbar macht“, ergänzte Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf und sagte weiter: „Bei der Vergabe haben wir mit einer Jury aus den Häusern und Kultureinrichtungen im Kulturdreieck zusammengearbeitet: Sonja Anders, Intendantin Schauspiel Hannover, Laura Berman, Intendantin Staatsoper Hannover, Nadine Matzat, Direktorin GOP Varieté Theater, Christoph Platz-Gallus, Direktor Kunstverein Hannover, Johannes Thomsen aus dem Leitungsteam des Kommunalen Kino Hannover und Ouza Wade (Afrikanischer Dachverband Nord e.V.) – allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön für ihren kreativen Input.“
Wortmarke steht für offenen Möglichkeitsraum
Die Agentur Hunger & Koch mit dem Künstler Lasse Schlegel hat sich in einem Ausschreibungsverfahren durchgesetzt. Sie haben als Wortmarke für das Kulturdreieck eine dreieckige Anordnung entwickelt, die die Wortbestandteile zu einem sich öffnenden Raum formt. Die Wortmarke steht so sinnbildlich für den offenen Möglichkeitsraum Kulturdreieck und kann je nach Nutzung frei gedreht werden.
Farblich verwendet das Visual Design bekannte Signalfarben - von Schwarz zu Gelb: Hier wird an der Zukunft der Stadt gearbeitet. Hier ist etwas im Prozess und erhöht die Attraktivität des Areals, seiner Zugänge, Wege, Vorplätze und des Hofs zwischen Künstlerhaus und Schauspielhaus,
Das Kulturdreieck soll auch im öffentlichen Raum eine größere Sichtbarkeit erfahren. Dafür findet die Agentur zusammen mit Lasse Schlegel eine überzeugende, weil einfache und nachhaltige Idee: Das Kulturdreieck soll künftig das Areal der gelben Laternen werden. Durch ihre Höhe sind sie schon von Weitem sichtbar. Etwas bereits Vorhandenes, lediglich umgestaltet, wird so selbst und zugleich ressourcenschonend zum Kunstobjekt im öffentlichen Raum.
Aus dem Logo abgeleitete Pfeile als Bodenmarkierungen dienen als Wegweiser. Und auch die entwickelte TAPE-Schrift, das kulturelle Institutionen, Künstler*innen, Aktivist*innen und weitere Interessierte kostenlos bei den drei Haupt-Stakeholdern (Oper, Schauspielhaus, Künstlerhaus) zukünftig bekommen sollen, dient der spontanen Sichtbarmachung von Veranstaltungen und Aktionen in den öffentlichen Räumen des Kulturdreiecks.
Jury-Statements
Laura Berman, Intendantin Staatsoper Hannover: „Mit dem neuen Corporate Design zeigen Hunger & Koch, dass sie ein sehr gutes Gespür dafür haben, was in den Staatstheatern und im Künstlerhaus geschieht. Sie haben ein Design entwickelt, das dem Kulturdreieck Klarheit, eine Identität und zugleich Flexibilität gibt: einen Rahmen, der mit den Inhalten von den teilnehmenden Institutionen, von anderen Kunstschaffenden und nicht zuletzt vom Publikum gefüllt wird.“
Sonja Anders, Intendantin Schauspiel Hannover: „Über die neue Marke 'Kulturdreieck' freue ich mich sehr, da sie von an Anfang an überraschende Interventionen im Stadtraum mitdenkt und die Kulturakteure miteinander vernetzt. Damit setzen wir unseren Weg als offenes Haus in Hannover fort.“
Christoph Platz-Gallus, Direktor Kunstverein Hannover: „Das Konzept des Büros Hunger & Koch und Lasse Schlegel hat die Jury nicht zuletzt durch Leichtigkeit und Flexibilität überzeugt. In der Bildenden Kunst etwa entstehen nicht selten Reibungen, wenn Architekt*innen oder Grafiker*innen für Navigation und Markierung gestalten, schnell ist da Raum besetzt, um die „Visibilität“ zu steigern. Da wird dann gerne etwas quasi-inhaltliches installiert, das aber oft nicht mehr als eine oberste Ebene spielerische Assoziation ist. Das vorliegende Konzept ist logisch und klar und liefert genau, was es soll: Verstärkung des Hinweises auf Kultur im Kulturdreieck. Dennoch ist es in der vorgeschlagenen Form und in der Anwendung wenig invasiv, aber markiert dennoch deutlich, ist flexibel und spielerisch, ohne unseriös oder naiv zu sein. Man kann sicher sagen, dass auch im Kulturbereich grafische Konzepte oft nicht gut altern, das unterstelle ich hier aber ganz positiv, ohne den Begriff „zeitlos“ zu bemühen, denn wer will das schon, Zeitlosigkeit? Das Konzept von Hunger, Koch und Schlegel ist sicher aber so elegant, dass es beständig sein kann.“
Johannes Thomsen, Leitung Kommunales Kino Hannover: „Hunger & Koch haben zusammen mit Lasse Schlegel ein überzeugendes Markenbildungskonzept für das Kulturdreieck vorgestellt. Für uns als Kommunales Kino bieten die Institutionen-übergreifenden Designelemente und –tools eine stilsichere Möglichkeit zur Steigerung der öffentlichen Wahrnehmung unseres Hauses. Gleichzeitig formuliert das Konzept einen in der Stadt attraktiven und zentral gelegenen Raum zum optischen und kreativen Schulterschluss anliegender kultureller Einrichtungen. Was der Rote Faden für den hannöverschen Tourismus ist, könnte das gelbe Dreieck künftig für die Kultur im Zentrum der Landeshauptstadt werden. Die Öffentlichkeitsarbeit des Kommunalen Kinos profitiert in vielerlei Hinsicht von den Möglichkeiten, die die Kulturdreiecksmarke eröffnet. So werden wir z.B. die Markierungselemente im Rahmen des Open Air-Kinos im Hof des Künstlerhauses einsetzen, um Zugänge zu den Veranstaltungen zu kennzeichnen und so einen temporären POI zu schaffen. Auch in der alltäglichen Marketingarbeit des Kinos werden Teile des gemeinschaftlich genutzten Designs zum Einsatz kommen, um unser Haus dauerhaft als wichtigen kulturellen Standort innerhalb des Kulturdreiecks auszuweisen.“