Aus diesem Grund hat sie sich auch eine Sitzgelegenheit auf den Hannah-Arendt-Platz zwischen Sozialministerium und Niedersächsischem Landtag gewünscht. Sie beschreibt den Ort als repräsentativ: eigentlich sinnvoll ausgestattet und doch unbefriedigend, eigentlich funktional und einer eigenen Logik folgend, aber weder einladend, noch inspirierend.
Als positive Beispiel eines öffentlichen Raums nennt sie den Ballhofplatz – gut gefasst, geschützt, und mit Cafés, einem Brunnen, Bäumen und einer interessanten Geschichte.
Unangenehme Aspekten im öffentlichen Raum sind für Sabine Hirsch die Lautstärke durch den Autoverkehr und auch schlechte Übergänge zwischen den eigentlich interessanten Orten. Die Verbindungen an Straßen und Wegen erscheinen ihr nicht gut gestaltet. Als Beispiel nennt sie den Platz der Weltausstellung, der durch seine bodengleiche Fahrbahn manchmal im Unklaren lässt, welche*r der Verkehrsteilnehmenden Rücksicht nehmen sollte und wer Vorfahrt hat.
Bei der Gestaltung von öffentlichen Räumen wünscht sich Sabine Hirsch mehr Eigenart, Charakter und Anreize zum Mitmachen und Aneignen. Auch sollten diese Projekte immer auch eine ethische Komponente haben (Kultur, Ökologie, Soziologie und mehr).
Für den Hannah-Arendt-Platz kann sie sich eine neue räumliche Ausrichtung vorstellen mit mehr Bezug auf den Portikus des Landtagsgebäudes und eine deutliche Verkehrsberuhigung. Sitzangebote, vielleicht auch nur temporäre Veränderungen, experimentelle Tests könnten hier Anregungen geben.
Gute Ergebnisse lassen sich häufig durch kleine Eingriffe erzielen, die reversibel sind. Sie nennt den Begriff "Space Expander" (Raumerweiterer), mit dem man über Interventionen eine neue Sichtweise erzielen könnte. Das kann über architektonische Elemente, durch neue Bezüge, durch Hervorhebung, durch Rahmung, durch neue Narrative oder durch bewusste Inszenierung ("Reframing") geschehen.