Neue Rahmenbedingungen, unter anderem durch die Energiewende, führen zu Veränderungen, denen sich Wirtschaft, Politik und Wirtschaftsförderung auch auf kommunaler Ebene stellen müssen. Zwar ist in den letzten Jahren die Zahl der Arbeitsplätze leicht gestiegen, jedoch sind hier mehr Menschen arbeitslos gemeldet als in vielen anderen Großstädten. Mit einer Arbeitslosenquote von 10,1 Prozent lag Hannover 2013 deshalb im unteren Drittel der Großstädte.
Die 23.000 Unternehmen in Hannover teilen sich grob in Handel und Dienstleistungen (75 Prozent) und Industrie/ verarbeitendes Gewerbe (25 Prozent) auf. Nicht nur global agierende Konzerne wie VW Nutzfahrzeuge, Wabco, Continental, TUI, Bahlsen oder Johnson Controls, sondern auch ein breit aufgestellter technologieorientierter Mittelstand schätzt die Qualitäten Hannovers. Die Landeshauptstadt zählt zudem zu den größten Versicherungsstandorten Deutschlands. Besonderes Potenzial bietet Hannover mit seinen zentralen Funktionen als Landeshauptstadt, als Arbeitsmarktzentrum, als Einkaufsmetropole, als Industriestandort, Dienstleistungszentrum und als Kongress- und Veranstaltungsstandort.
Die so genannten Schwerpunktbranchen (Automotive, Produktionstechnik, Energiewirtschaft, Kreativwirtschaft, Informations- und Kommunikationstechnologie und Gesundheitswirtschaft) zeichnen hohe Beschäftigungszahlen, eine Wertschöpfung, und/ eine Innovationskraft aus. Das ist eine gute Basis für eine auch künftig positive Entwicklung eines zukunftsträchtigen Wirtschaftsstandortes zum Leben und Arbeiten. Eine weitere Voraussetzung dafür sind allerdings die sogenannten "weichen" Standortfaktoren wie Wohnqualität, gute Kinderbetreuungs- und Bildungsangebote und das überregional bedeutende Kultur- und Freizeitangebot. Gerade vor dem Hintergrund des demographischen Wandels geht es darum, die Anziehungskraft für gut qualifizierte junge Fachkräfte zu stärken.
Arbeitsschwerpunkte der kommunalen Wirtschaftsförderung sind die Bestandssicherung und -entwicklung hannoverscher Unternehmen, die Ansiedlung auswärtiger Unternehmen und die Vermarktung und Entwicklung von Gewerbeflächen. Bei vielen Aktivitäten spielt vor allem die Sicherung vorhandener und der Aufbau neuer Arbeitsplätze eine wichtige Rolle, ebenso der Fachkräftebedarf. Dabei stehen die stark wertschöpfenden wissens- und technologieintensiven Arbeitsplätze im Vordergrund. Einige Aktivitäten konzentrieren sich aber auch darauf, auch Arbeitsplätzen für Menschen mit weniger Qualifikationen zu schaffen oder sie durch entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen zu unterstützen. Seit vielen Jahren werden auch ökologische Kriterien und Nachhaltigkeitsaspekte einbezogen. Soweit die Landeshauptstadt dies beeinflussen kann, setzt sie hohe ökologische Standards insbesondere bei Energieeffizienz und regenerativen Energien. Zudem berücksichtigen die Landeshauptstadt und ihre Eigenbetriebe beim Einkauf von Dienstleistungen und Waren sozial gerechte Arbeitsbedingungen.