Mein Quartier 2030

Stadtbezirk Linden-Limmer

Die Landeshauptstadt Hannover (LHH) veröffentlicht eine weitere Stadtbezirksstrategie „Mein Quartier 2030“. Mit dem Integrierten Entwicklungskonzept „Mein Quartier 2030 Linden-Limmer“ legt die LHH das siebte Integrierte Entwicklungskonzept auf Stadtbezirksebene vor. Das Konzept wurde in einem dialogischen Prozess mit der Öffentlichkeit entwickelt. Es bildet die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Stadtbezirks Linden-Limmer.

Temporäre Fassadenkunst in der Deisterstraße, Linden-Süd.

Den Abschlussbericht hat die Verwaltung im Zuge der Informationsdrucksache Nummer 1260/2024 vorgelegt. In der öffentlichen Sitzung des Stadtbezirksrats Linden-Limmer am 19. Juni 2024 erfolgte die Vorstellung des Konzepts durch die Verwaltung.

Perspektiven für einen lebenswerten Stadtbezirk

Linden-Limmer ist ein vielschichtiger Stadtbezirk, den neben gewachsenen sozialen und räumlichen Strukturen auch die Bevölkerung mit ihren vielfältigen Wurzeln ausmacht. Viele große und kleine Projekte in allen Stadtteilen zeugen zudem von der Dynamik und Innovationskraft vor Ort.

Das Konzept wurde vom Büro Machleidt GmbH aus Berlin ausgearbeitet. Es betrachtet den Status-Quo wie auch die Entwicklungsperspektiven bis 2030 des Stadtbezirks Linden-Limmer vor dem Hintergrund der Entwicklungstrends (Demografie, Wirtschaftlicher Strukturwandel, Klimawandel).

In Abstimmung mit den betroffenen Fachverwaltungen der LHH und in öffentlichen Werkstätten mit Bewohner*innen und Akteur*innen des Stadtbezirks erfolgte, basierend auf einer Stärken-Schwächen-Analyse, die Identifizierung und Herausarbeitung von Chancen und Handlungsfeldern des Stadtbezirks. Als Extrakt kristallisierten sich folgende Leitthemen heraus:

Westschnellweg in Linden-Limmer

Der Westschnellweg muss vom Land Niedersachsen als Straßenbaulastträger mittelfristig saniert werden. Hierbei ergeben sich neue Chancen für eine stadtraumverträgliche Einbindung des Verkehrsbauwerks. Im Zuge eines vertiefenden Rahmenkonzeptes werden zusätzliche Querungsmöglichkeiten und eine Führung im Tunnel geprüft, auch städtebauliche und freiräumliche Potenziale entlang des bzw. auf dem Westschnellweg werden aufgezeigt.

Linden-Limmer als Puzzle unterschiedlicher Teilräume

Der Stadtbezirk verfügt über städtebaulich unterschiedlich geprägte Stadträume: Dicht bebaute Stadtteile wechseln sich mit weitläufigen Grünzügen ab, urbane Stadträume grenzen an dörflich geprägte Bereiche. Die lokalen Identitäten und die vielfältige Stadtlandschaft werden gepflegt, das unterstützt eine Identifikation der Bewohner*innen mit ihrem Stadtteil. Markante und unverwechselbare Stadträume erleichtern zudem die Orientierung im Stadtgebiet. Die siedlungsgliedernden Grünzüge bleiben dauerhaft erhalten, ein ungeplantes Zusammenwachsen der Siedlungskörper zu einem amorphen Siedlungsbereich wird verhindert.

Linden-Limmer im Netzwerk überörtlicher Grünzüge

Der Stadtbezirk bindet sich an das Freiraumsystem der Leine und der Ihme an, das das gesamte Stadtgebiet durchzieht. Zudem verfügt der Stadtbezirk mit dem Von-Alten-Park, dem ehemaligen Friedhof und dem Kleingartengebiet am Lindener Berg über weitere attraktive Freiräume. Weitere lineare Grünräume werden zur Vernetzung der vorhandenen Grünräume sukzessive ausgebaut, insbesondere entlang des Stichkanals, der Fösse und des Westschnellwegs. Entbehrliche Bahntrassen werden hin­sichtlich ihrer Eignung als verbindende Grünstrukturen geprüft und ggf. dauerhaft gesichert.

Langfristige Perspektiven für den Lindener Hafen

Der Lindener Hafen hat eine vergleichsweise zentrumsnahe Lage und verfügt daher über eine hohe Lagegunst. Über den Stichkanal ist er an das stadtübergreifende Freiraumsystem der Landeshauptstadt angebunden. Der Anschluss an das Bundeswasserstraßennetz ist nur noch für wenige der dort ansässigen Unternehmen standortrelevant. Gleichwohl ist der Hafen aktuell für einige der dort ansässigen und zum Teil industriegewerblichen Betriebe als Standort nicht entbehrlich. Eine Öffnung des Hafens bleibt daher vorerst auf gewerbliche Betriebe beschränkt. Unter Beachtung dieser Rahmenbe­dingungen werden vorhandene Potenziale zur Ansiedlung hochwertiger und arbeitsplatzintensiver Betriebe genutzt. Bei Wegfall industriell-gewerblicher Nutzungen können auch gemischte Nutzungen in den Blick genommen werden.

Transformation der zentrumsnahen Gewerbegebiete steuern

Ähnlich der langfristigen Entwicklung des Lindener Hafens sind auch die zentrumsnah gelegenen und teils sehr großflächigen Gewerbegebiete in einem sukzessiven Wandel begriffen. Aufgabe der Entwicklungsplanung und der Wirtschaftsförderung ist hier die zukunftsfähige Transformation hin zu resilienten, klimagerechten und auch wirtschaftlich nachhaltigen Arealen, die eine hohe Dichte an Arbeitsplätzen mit einer adäquaten Wertschöpfung ermöglichen.

Sport- und bewegungsfreundliche Gestaltung sicherstellen

Die Sicherung, Neuschaffung und Qualifizierung von Spielstraßen/-flächen, Geh- und Fahrradwegen sowie frei zugänglichen Sport- und Bewegungsgelegenheiten im öffentlichen Raum sollen als Planungsziele in der Stadtbezirksplanung berücksichtigt werden. Insbesondere vereinsungebundenes Sporttreiben ist perspektivisch an vielen Orten im Stadtbezirk möglich.

Strategieplan

In der Gesamtschau steht am Ende des Prozesses ein strategisch geprägter Rahmenplan, der im Hinblick auf die einzelnen Stadtteile und deren Verknüpfungsbereiche ausgearbeitet wurde. Der Strategieplan definiert die unterschiedlichen Handlungsbereiche und verortet diese, soweit dies thematisch möglich ist. Neben den städtebaulichen Themen werden ebenso Aussagen zu den Handlungsfeldern wie Freiraum, Stadtgestalt, Mobilität und weiteren getätigt.

Strategieplan „Mein Quartier 2030 Linden-Limmer“, 2023

Der Bericht mitsamt den Analysekarten und dem Strategieplan kann unter der Rubrik „Materialien“ als PDF-Datei herunterladen werden.