Rechtzeitig zum Ende der deutschen Ratspräsidentschaft konnten sich Rat, Kommission und Parlament auf den nächsten EU-Rahmenhaushalt von 2021-2027 einigen. Für das Forschungs- und Innovationsförderprogramm Horizon Europe bedeutet dies mit 95,5 Mrd. € eine Steigerung von rund 30% gegenüber der auslaufenden Periode. Wie die EU-Kommission am letzten Freitag (11. Dez.) mitteilte, gehören zu dem Paket auch 5,4 Mrd. € aus dem NextGenerationEU. Gegenüber dem ursprünglichen Entwurf wurde das Budget um 4,5 Mrd. € aufgestockt.
Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, erklärte: „Die heutige Einigung stellt einen überaus wichtigen Meilenstein für Europa dar. Mit dem Programm Horizont Europa können die europäische Forschungsgemeinschaft, die Forschungseinrichtungen sowie unsere Bürgerinnen und Bürger auf das weltweit umfangreichste Forschungs- und Innovationsprogramm zurückgreifen. Das Programm bildet unser wichtigstes Instrument zur Stärkung unserer wissenschaftlichen und technologischen Basis, zur Entwicklung von Lösungen für ein gesünderes Leben, zur Ankurbelung des digitalen Wandels und zur Bekämpfung des Klimawandels für unsere kollektive Resilienz.”
Das Programm wird auch die kooperative Forschung im Zusammenhang mit unseren gesellschaftlichen Herausforderungen unterstützen und die technologischen und industriellen Kapazitäten durch thematische Cluster stärken, die dem gesamten Spektrum globaler Herausforderungen Rechnung tragen. So werden beispielsweise mit den Horizont-Europa-Clustern Klima, Energie und Mobilität sowie Digitalisierung, Industrie und Weltraum die FuI-Ressourcen in klimabezogenen Bereichen aufgestockt und es wird sichergestellt, dass europäische Unternehmen auf die benötigten Technologien und Daten zurückgreifen können. Im zweiten Cluster wird der Quantenforschung Vorrang eingeräumt, womit die wissenschaftliche Führungsposition und Exzellenz Europas in Quantentechnologien ausgebaut werden. Das Cluster „Kultur, Kreativität und eine inklusive Gesellschaft“ wurde gestärkt, sodass nun Forschung und Innovation in den Kultur- und Kreativbranchen sowie das kulturelle Erbe (durch die Errichtung eines virtuellen Kooperationsraumes für das europäische Kulturerbe) unterstützt und die Geistes- und Kulturwissenschaften gefördert werden. Das Cluster Gesundheit dient der Bewältigung der folgenden Herausforderungen: Coronavirus-Pandemie, die Ausweitung klinischer Prüfungen, innovative Schutzmaßnahmen, Virologie, Impfstoffe, Behandlungen und Diagnostik sowie die Umsetzung der Forschungsergebnisse in gesundheitspolitische Maßnahmen.