Pflegenotstand beschäftigt Seniorenbeirat

Der Pflegenotstand ist weiterhin das größte Problem, mit dem sich der Arbeitskreis Pflege im Seniorenbeirat beschäftigt. "Wir haben einen hohen Mangel an Pflegekräften im ambulanten wie stationären Bereich, dadurch bedingen sich Schließungen von Pflegeheimen in Hannover, der Eigenanteile von Bewohner*innen ist zudem enorm gestiegen", so Georg Cravillon, Leiter des Arbeitskreises Pflege im Senorenbeirat. Er berichtet von einem Anstieg des Eigenanteils von rund 2.300 Euro im Jahr 2022 auf durchschnittlich 2.750 Euro Anfang 2024. Der Anstieg habe dazu geführt, dass 40 Prozent aller Pflegeheimbewohner*innen Hannovers einen Antrag auf Sozialhilfe (Hilfe zur Pflege) stellen müssen und die Antragsmenge 2023 um 50 Prozent zugenommen habe.

Gesetzesänderungen im Blick

Der Arbeitskreis Pflege hat sich intensiv mit den entsprechenden Gesetzesänderungen (PUEG) des Bundes 2023 befasst und mehrfach Expert*innen der hannoverschen Pflege und der Sozialpolitik angehört. Das Gremium legte den 130 Teilnehmenden der Delegiertenversammlung des Seniorenbeirats am 25. Oktober 2023 eine Resolution mit Forderungen an die Bundes- und Landespolitik vor, um einen drohenden Kollaps der Pflegeversicherung abzuwenden und die Pflege würdevoll zu gestalten.

Der Arbeitskreis Pflege tagt vier- bis fünfmal im Jahr in den Räumen verschiedener Alten- und Pflegeheime, um die Probleme vor Ort kennenzulernen und mit Bewohner*innen sowie Mitarbeitenden ins Gespräch zu kommen. Der Seniorenbeirat hatte Ende 2022 den Arbeitskreis zu den Themen Pflege/Prävention/Gesundheit sowie weitere Arbeitskreise gegründet.