Am Ende des Treffens waren sich die Expert*innen einig: Die Pandemie hat beide Kommunen vor großen Herausforderungen in vielen unterschiedlichen Bereichen gestellt und die Tatsache zum Vorschein gebracht, welche zentrale Rolle die lokale Ebene in der Bekämpfung von globalen Krisen spielt.
Schwerpunktthemen des gegenseitigen Dialogs waren Abfallmanagement, Gesundheitsschutz, Öffentlichkeitsarbeit und Schulen. Unter den Expert*innen befanden sich aus Hannover Thomas Schwarz (Verbandsgeschäftsführer Zweckverband Abfallwirtschaft AHA, Region Hannover), Götz Wöckener (Bereichsleiter des betrieblichen Gesundheitsmanagements der LHH), Felix Weiper (Leitung Presseteam der LHH) und Jens Bludau (Englischlehrer an der IGS Kronsberg).
Sie berieten sich mit ihren Fachkolleg*innen der Stadtverwaltung Blantyre und schilderten die konkreten Herausforderungen, mit denen sie in ihrem Arbeitsalltag konfrontiert sind. Angewendete Lösungsansätze wurden auch ausgetauscht und besprochen, allerdings wurde schnell klar: Im Vergleich zu Hannover ist die Situation in Blantyre aufgrund z.T. maroder Infrastruktur und fehlender personeller sowie finanzieller Ressourcen zur Bewältigung der Pandemie weitaus schwieriger. Die Teilnehmer*innen verabredeten sich deshalb zu weiteren (bilateralen) Treffen, um den fachlichen Dialog in Zukunft weiter zu vertiefen und Unterstützungsmöglichkeiten auszuloten.
Hintergrund
Die Partnerschaft zwischen der Landeshauptstadt Hannover und der Stadt Blantyre in Malawi wurde im Jahr 1968 geschlossen und ist damit eine der ältesten deutsch-afrikanischen Städtepartnerschaften.
Im Zuge der Covid-19 Pandemie setzte sich die Landeshauptstadt Hannover dafür ein, beim Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit Fördermittel zu akquirieren, um die Notsituation in ihrer Partnerstadt Blantyre abzumildern. Es konnten insgesamt 50.000 Euro eingeworben werden, die in Blantyre für die Beschaffung von medizinischer Schutzausrüstung für Klinik- und Gesundheitspersonal ausgegeben wurden.
Außerdem konnten mit den Mitteln die vor-Ort Produktion von tausenden Stoffmasken ermöglicht werden, die kostenlos an einkommensschwache Bevölkerungsgruppen verteilt wurden. Darüber hinaus konnten Schulungen und Orientierungskurse für städtische Beschäftigte angeboten, um sie auf die Gefahren von Covid-19 aufmerksam zu machen und sie über geeignete Schutzmaßnahmen zu informieren.