In der Regionsleitstelle Hannover ging gestern Abend gegen 20:00 Uhr die Meldung des Fundes einer mutmaßlichen Brandbombe in der Klusmannstraße in Hannover-Ricklingen ein. Da nach dem Meldebild von einem Kampfmittelfund ausgegangen werden musste, wurde umgehend ein entsprechendes Einsatzmittelaufgebot entsandt.
Vor Ort bestätigte sich der Verdacht und es wurde unverzüglich der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen hinzugezogen. Nach seinem Eintreffen identifizierte dieser den Fund als eine 30 lbs Brandbombe (30 lbs entsprechen ca. 13 kg) aus dem Zweiten Weltkrieg und entsorgte das Kampfmittel fachgerecht.
Bis zum Eintreffen der Kampfmittelspezialisten sperrten Feuerwehr und Polizei den Bereich ab. Zudem wurde die Brandbombe, die zu etwa einem Drittel aus einem mit Wasser gefüllten Eimer ragte, von der Feuerwehr ständig mit Wasser benetzt, um so eine Entzündung des weißen Phosphors zu verhindern.
Der zylinderförmige, metallene Körper war bereits zwei Tage zuvor von zwei Männern (Vater und Sohn) beim Magnetangeln aus dem Lindener Hafenbecken im Bereich Zum Schleusengrund geborgen und mit nach Hause genommen worden. Der Vater begann gestern Nachmittag zusammen mit einem Bekannten, den Metallzylinder von angewachsenen Muscheln zu befreien, woraufhin der Metallzylinder zu rauchen begann und von den Männern in einen mit Wasser gefüllten Eimer verbracht wurde. Wegen des Verdachts, dass es sich bei dem Metallzylinder um ein Kampfmittel handeln könnte, rief die Ehefrau eines der Männer dann die Feuerwehr zur Hilfe.
Da beide Männer die Brandbombe ungeschützt in den Eimer verbrachten und beide sowie auch die Ehefrau eines der Männer den Rauch einatmeten, veranlasste der Regionsleitstelle den Transport der drei Personen vom Rettungsdienst zur weiteren Untersuchung in die MHH.
Feuerwehr und Rettungsdienst Hannover waren mit 25 Kräften bis etwa 22:00 Uhr im Einsatz.