14.12.2018 - Der Bau der neuen Feuer- und Rettungswache 3 in Kirchrode schreitet voran. Am 14. Dezember wurde auf dem Gelände an der Lange-Feld-Straße Richtfest gefeiert. Im Herbst des kommenden Jahres soll die neue Wache, die die Einrichtung in der Jordanstraße ablöst, ihren Betrieb aufnehmen. Die Feuer- und Rettungswache 3 wird im Rahmen eines ÖPP-Projektes (öffentlich-private Partnerschaft) durch die GP Papenburg Gruppe für 25 Millionen Euro errichtet. Von dort aus sollen ab dem 1. Oktober 2019 auch die operativen Aufgaben der Werkfeuerwehr auf dem Gelände der Deutschen Messe AG übernommen werden.
"Eine gute Infrastruktur unserer Feuerwehr ist eine unabdingbare Voraussetzung zur Absicherung aller Einwohnerinnen und Einwohner. Das neue Gebäude bietet insbesondere für die komplexe Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte im Atemschutz und der ABC-Gefahrenabwehr zukunftssichere und innovative Möglichkeiten. Sie entsprechen damit künftig den Anforderungen an eine moderne Großstadtfeuerwehr mit mehr als 800 hauptberuflichen sowie rund 750 ehrenamtlichen Einsatzkräften", betonte Oberbürgermeister Stefan Schostok beim Richtfest und führte weiter aus. "Von der Kooperation mit der Deutschen Messe AG profitieren alle Seiten, weil wir eine hochleistungsfähige Feuer- und Rettungswache zur Verfügung haben werden. Wir haben schon bei der Pilot-Kooperation mit der Continental AG am Weidendamm gesehen, dass eine solche Zusammenarbeit eine Win-win-Situation für beide Parteien ist."
"Nur durch die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Hannover können wir die Zukunft unserer eigenen Werkfeuerwehr künftig sichern, da eigene Mitarbeiter hierfür nebenberuflich nicht mehr in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen werden. Die bisher schon exzellente Unterstützung zu unseren Messezeiten wird damit auf den Ganzjahresbetrieb ausgeweitet", unterstrich Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender Deutsche Messe AG.
Massivbau mit begrünten Flachdächern
Das signifikante zwei- bis dreigeschossige Gebäude in Form eines Mäanders auf dem langgestreckten Grundstück teilt sich in die funktionalen Elemente Zugwache und ABC-Gefahrenabwehr. Ihre Adresse erhält die Feuer- und Rettungswache durch den Kopfbau an der Lange-Feld-Straße. Das Gebäude wird in Massivbauweise mit Verblendmauerwerk errichtet, die Flachdächer sollen extensiv begrünt werden.
Es werden insgesamt drei Aufzüge eingebaut, die dafür sorgen, dass alle Nutzflächen barrierefrei erschlossen werden. Dieser heutige Gebäudestandard wird insbesondere im Bereich der ABC-Werkstätten und -Übungsflächen durch zahlreiche feuerwehrspezifische Anlagen wie Druckluftanlagen für Sauerstoffgeräte und Reinigungsautomaten für Chemikalienschutzanzüge ergänzt.
Den größten Anteil an den Außenanlagen nehmen die mit Betonsteinen gepflasterten, für Schwerlastverkehr ausgelegten Betriebs- und Übungsflächen ein. Hinzu kommen 50 Pkw-Stellplätze, die mit Bäumen gegliedert werden. Entlang des Bahndamms wird eine zweite Alarmausfahrt angelegt, um sicherzustellen, dass die Feuer- und Rettungswache auch bei blockierter Hauptausfahrt funktionsfähig bleibt. Etwa ein Viertel der 14.000 Quadratmeter großen Grundstücksfläche bleibt unversiegelt und wird als pflegeleichte Vegetationsfläche begrünt.
Die Planung des Gebäudes stammt vom Büro struhkarchitekten (Braunschweig) sowie der Planungsgruppe d/b/d (Salzgitter). Das Büro ST raum. a Landschaftsarchitekten (Berlin) konzipierte das Außengelände.
Modernes Atemschutzzentrum und Werkstätten für Messgeräte und Schutzanzüge im Gefahrguteinsatz
Die Arbeits- und Aufenthaltsbedingungen für die insgesamt 126 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Arbeitsabläufe in den Werkstätten für Atemschutzgeräte sowie Messtechnik und Schutzkleidung für Gefahrguteinsätze werden sich signifikant verbessern. Insgesamt bietet das Gebäude zudem Platz für 22 Fahrzeuge.
Die Gebäude der bislang und noch aktuell betriebenen Feuer- und Rettungswache 3 in der Jordanstraße, die 1938 erbaut wurden und neben dem Löschzug auch das Atemschutzzentrum sowie die Spezialkräfte der ABC-Gefahrenabwehr beherbergen, entsprechen weder räumlich noch technisch den Erfordernissen, die heute an einen Wachbetrieb im 24-Stunden-Dienst und an die Bewältigung der genannten Sonderaufgaben gestellt werden.
"Atemschutzgeräte und Schutzanzüge sind die Lebensversicherung für Feuerwehrfrauen und -männer bei ihren gefährlichen Einsätzen. Die Anforderungen an Einsatzkräfte und Gerät im Atemschutzeinsatz sind deshalb besonders hoch", bekräftigt Feuerwehrdezernentin Rita Maria Rzyski. Das Atemschutzzentrum, bestehend aus der Atemschutzwerkstatt und der Atemschutzübungsanlage, sei somit für die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Hannover ein elementarer Bereich.
Alle Atemschutzgeräteträger der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr werden in der Feuer- und Rettungswache 3 ausgebildet und anschließend jährlich zweimal auf ihre Einsatzfähigkeit hin überprüft. Einsätze und Übungen unter Atemschutz bedingen jedes Jahr mehr als 15.000 Prüfungen der einzelnen Teile der Atemschutzgeräte sowie das Füllen von mehr als 6.000 Atemluftflaschen. "Diese Geräte müssen mit höchster Sorgfalt geprüft und gewartet werden und im Einsatzfall einhundertprozentig sicher funktionieren, denn davon hängt das Leben der Feuerwehrfrauen und -männer ab", sagt Rzyski.
Bisherige Wache über die Kapazitätsgrenze ausgelastet
Die bisher zur Verfügung stehenden Räume in der Jordanstraße sind mittlerweile weit über die Kapazitätsgrenze hinaus ausgelastet. Gleiches gilt für die Unterbringung sowie Aus- und Fortbildung der Spezialkräfte der ABC-Gefahrenabwehr. Die Anforderungen an diese Spezialkräfte sind bedingt durch ein deutlich erhöhtes Transportaufkommen auf allen Verkehrswegen sowie neue Bedrohungsszenarien in den letzten Jahren sowohl personell als auch technisch und taktisch permanent gestiegen.
Partner der Feuerwehr ist die im Alarmfall fünf Fahrminuten entfernte Deutsche Messe AG. Die mit dem Unternehmen geschlossene Kooperation – und der damit verbundene Neubau der Feuer- und Rettungswache 3 in der Lange-Feld-Straße – ermöglicht es, zukünftig die mit der Kernkompetenz Atemschutz sowie ABC-Gefahrenabwehr verbundenen Aufgaben adäquat am neuen Standort zu erledigen.
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