Brandeinsatz

Großbrand im Busbetriebshof der ÜSTRA in Mittelfeld

Die Feuerwehr Hannover löschte mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften eine brennende Abstellhalle für Elektrobusse auf dem Betriebsgelände der ÜSTRA im Stadtteil Mittelfeld. Bei den Löscharbeiten wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Aufgrund des Rußniederschlags empfehlen Behörden Kontaktflächen zu reinigen und Lebensmittel mit sichtbaren Rußspuren nicht zu verzehren.

Die Feuerwehr Hannover löschte mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften eine brennende Abstellhalle für Elektrobusse auf dem Betriebsgelände der ÜSTRA im Stadtteil Mittelfeld.

05.06.2021 - Um 12:45 Uhr alarmierte die automatische Brandmeldeanlage des Betriebshofes der Üstra Hannoversche Verkehrsbetriebe die Feuerwehr. Bereits auf der Anfahrt der ersten Einsatzkräfte war eine enorme Rauchsäule erkennbar. Zur gleichen Zeit gingen auch eine Vielzahl von Notrufen zu dieser Brandmeldung in der Regionsleistelle ein. Durch diese erste Einschätzung wurden sofort weitere Kräfte zur Einsatzstelle geschickt und Alarmstufe vier (von fünf möglichen) ausgelöst.

Update 07.06.2021 – Untersuchung von Rußablagerungen

Der Großbrand auf dem Gelände des ÜSTRA-Busdepots im hannoverschen Stadtteil Mittelfeld (Hoher Weg) hatte eine starke Rußentwicklung zur Folge. Die Partikel breiteten sich vom Brandherd ausgehend in alle Himmelsrichtungen aus. Schwarze Rußniederschläge wurden in Hannover und in Laatzen insbesondere auf Pkw und Gartenmöbeln sichtbar. Die Feuerwehr Hannover nahm noch am Samstag, 05.06.2021, Wischproben vor, die von einem Fachlabor analysiert wurden.

Das Resultat: Alle in einem sternförmigen Raster untersuchten Proben weisen keine auffällige Schadstoffkonzentration auf. Untersucht wurden die Ablagerungen auf ihren Gehalt an Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) wie sie für Brandrauch typisch sind.

Empfehlungen: Die Fachbereiche Umwelt und Gesundheit der Region Hannover, die Feuerwehr Hannover und die Stadtverwaltung Hannover empfehlen sichtbare Rußspuren auf allen Kontaktflächen sorgfältig zu entfernen. Obst und Gemüse mit sichtbaren Rußspuren sollte nicht verzehrt werden. Für die Reinigung von Liegen, Tischen oder Spielgeräten im Außenbereich reicht dabei die Anwendung von Haushaltsreinigern. Erkennbare Rußpartikelanhaftungen auf dem Autolack sollten in einer Waschstraße entfernt werden. Direkter Kontakt mit der Haut sollte vermieden werden.

Löschangriff zunächst nur von außen möglich

Vor Ort stand die ca. 60x20 Meter große Lagerhalle in Brand, die Flammen schlugen teilweise aus dem Dach. Aufgrund der sehr starken Wärmeentwicklung und der möglichen Einsturzgefahr der Halle, wurde und wird der Löschangriff zunächst nur von außen vorgenommen. Dazu sind mehrere Drehleitern und eine Teleskopmastbühne im Einsatz. Auch das Löschunterstützungsfahrzeug (kurz LUF: ein ferngesteuertes und kettenangetriebenes Löschunterstützungsfahrzeug) ist an der Einsatzstelle, um eine Brandbekämpfung durchzuführen. Begünstigend für die Löscharbeiten war ein starker Gewitterregenschauer, der zwischenzeitlich niederging sowie der gute bauliche Brandschutz, sodass keine Ausbreitung auf andere Bereiche des sehr umfangreichen Hallenkomplexes stattgefunden hat. Dennoch sind in der Halle fünf Elektrobusse, zwei Hybridbusse und ein Dieselbus völlig zerstört worden. Im Außenbereich wurde ein Reisebus schwer beschädigt.

Keine erhöhte Schadstoffkonzentration festgestellt

Die Rauchwolke des Brandes war über weiten Teilen Hannovers zu erkennen. Vorsorglich wurden die Bewohner*innen der Stadt gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten sowie Lüftungsanlagen abzuschalten. Die Fachgruppe „Spüren und Messen“ hat den Nahbereich um die Einsatzstelle und weitere Punkte angefahren und mit speziellen Messgeräten Luftproben genommen. Eine erhöhte Schadstoffkonzentration konnte mit den Mitteln der Feuerwehr an keiner Stelle festgestellt werden. Ein Niederschlag von Rußpartikeln auf PKW kann in normalen Waschstraßen entfernt werden. Eventuelle, durch den Brand entstandene Schäden an Fahrzeugen, werden laut dem Gesamtverband der deutschen Versicherungen, von der Kaskoversicherung gedeckt.

Feuerwehr in Bereitschaft

Im Verlauf des Einsatzes hat sich ein Feuerwehrmann verletzt und musste mit dem Rettungsdienst ins Krankenhaus transportiert werden. Er konnte mittlerweile nach ambulanter Behandlung entlassen werden.

Die Feuerwehr und der Rettungsdienst sind mit ca. 200 Einsatzkräften und ca. 50 Fahrzeugen vor Ort. Zusätzlich waren weitere Einsatzkräfte in den Feuerwachen für mögliche parallele Einsätze in Bereitschaft. Die Polizei war ebenfalls am Einsatzort und wird die Ermittlungen zur Brandursache übernehmen.

Die Schadenhöhe beträgt mehrere Millionen Euro.