Doris Kern: Erste Feuerwehrfrau geht nach 33 Jahren
Sie war die erste Berufsfeuerwehrfrau in Hannover - und in ganz Niedersachsen. Nun verlässt Doris Kern die Feuerwehr. Zeit für einen Rückblick auf eine bewegte Laufbahn.
Vor ein paar Tagen hat Doris Kern ein letztes Mal ihren Rechner in der Leitstelle an der Feuer- und Rettungswache 1 eingeschaltet. Dann, ein paar Stunden später, endete ihre Schicht und auch ein Stück Feuerwehrgeschichte der Stadt Hannover ging zu Ende. Denn Doris Kern, die als Doris Bruns geboren wird, ist die erste Berufsfeuerwehrfrau, die im Land Niedersachsen zum Dienst angetreten ist. Die allererste. Im Juli 1989 hat sie ihre Laufbahn begonnen und der Start war nicht ganz frei von Hindernissen.
"Man wächst da rein"
Ihre erste Bewerbung Anfang 1989 wurde noch abgelehnt. Erst danach öffnete sich die Berufsfeuerwehr auch für Absolventen weiterer Berufsgruppen und die gelernte Einzelhandelskauffrau, die schon seit Jahren in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv war, konnte endlich durchstarten. Und sie wusste sich zu helfen: War sie zu klein für eins der großen Fahrzeuge, stellte sie sich kurzerhand einen Kasten mit Schaummittel als Tritt unter die Füße. Überhaupt: Die körperlichen Anforderungen machten ihr nicht groß zu schaffen. „Man wächst da rein“, sagt sie rückblickend.
Großeinsatz am Maschsee
Das musste sie auch, denn es geht schnell richtig zur Sache: Ihr erster Großeinsatz ist ein Feuer in der Landeszentralbank in Hannover im Jahr 1990. Daran erinnert sich Doris Kern noch heute – genau wie an die Löscharbeiten am Maschsee 1992, als dort ein Restaurant in Flammen stand. Nach Jahren im Einsatz „draußen“ wechselt sie im Jahr 2000 zur Leitstelle, aber langweilig wird es auch da nicht. „Die Schlagzahl hat sich erhöht“, sagt sie. Trotzdem werde sie ihre Arbeit vermissen und auch viele der Kollegen natürlich.
Viel Musik - und ein Hund soll her
Ein paar Pläne für die Zeit danach hat sie schon geschmiedet. Viel Musik wird drin sein bei Doris Kern, auch in Zukunft: Sie spielt Klarinette, Saxofon und Lyra, ein Schlaginstrument, in einem Feuerwehrmusikzug. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie sich ein Wohnmobil angeschafft, das jetzt auch bewegt werden will, auch einen Hund wünscht sich die 59-Jährige für lange Spaziergänge. Dafür hat sie jetzt genug Zeit nach 33 Jahren bei der Feuerwehr. Ihre Berufswahl habe sie nie bereut, auch wenn sich heute vieles verändert habe. „Ich würde es wieder machen“, sagt sie.
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