Im Zuge von Sondierungsarbeiten auf dem Neubaugelände der Medizinischen Hochschule in Hannover Groß-Buchholz wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) ein Kampfmittelverdachtspunkt identifiziert. Ein weiterer Verdachtspunkt konnte im Rahmen der erforderlichen Grundwasserabsenkung und weiterer technischer Sondierungen bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden.
Die weitere Erkundung des zweiten Verdachtspunktes durch die Spezialisten des KBD war erst nach Herstellung eines Sicherheitsbereiches mit einem Radius von 1.000 Metern um den Verdachtspunkt möglich. Ab 08:00 Uhr waren rund 9.000 Menschen aus den Stadtteilen Groß-Buchholz, Heideviertel und Kleefeld aufgerufen, den Evakuierungsbereich zu verlassen.
Insgesamt suchten mehr als 216 Evakuierte die Betreuungsstelle in der Integrierten Gesamtschule Roderbruch auf. 209 pflegebedürftige Personen wurden in der Grundschule Lüneburger Damm betreut.
Bombe entschärft Zünder gesprengt
Um 11:58 Uhr meldeten die Räumkräfte Sicherheit im Evakuierungsgebiet und die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes konnten mit ihren Arbeiten beginnen. Der Verdachtspunkt bestätigte sich als amerikanische Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Beide Zünder konnten erfolgreich aus der Fliegerbombe entfernt werden und wurden vor Ort gesprengt.
Um 14:21 Uhr wurde der Sicherheitsbereich aufgehoben und alle von der Evakuierung betroffenen Menschen konnten wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Hannovers Feuerwehrdezernent Dr. Axel von der Ohe und der Leiter der Feuerwehr Christoph Bahlmann zeigten sich nach Abschluss der Kampfmittelbeseitigung sehr zufrieden mit dem Verlauf der Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme. Erster Stadtrat von der Ohe betonte: „Mein Dank gilt allen beteiligten ehrenamtlichen und hauptberuflichen Einsatzkräften sowie den Mitarbeitenden der Medizinischen Hochschule Hannover, die die Maßnahme äußerst professionell vorbereitet und umgesetzt haben. Ganz besonders danke ich auch den von der Evakuierung betroffenen Einwohner*innen, die mit ihrem vorbildlichen Verhalten zum zügigen Gelingen beitrugen.“
Christoph Bahlmann schloss sich dem Dank an die Einsatzkräfte und an die Bevölkerung an und sagte: „Wegen der besonderen Belange der Medizinischen Hochschule Hannover war diese Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme insbesondere in der Einsatzplanung herausfordernd. Allen beteiligten Stellen haben hochprofessionell zusammengewirkt. Dafür herzlichen Dank. Auch danke ich den evakuierten Menschen für Ihr Verständnis, Ihre Geduld und für Ihre Unterstützung.“
Vom Beginn des Einsatzes bis zum Abschluss der Maßnahmen war ein Großteil der Einsatzkräfte mehr als acht Stunden im Einsatz. Eingesetzt waren insgesamt 764 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und dem Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen.
Beim Bürgertelefon gingen seit Montag, den 25.11.2024, 628 Anrufe ein, davon 230 am heutigen Tag.