Neubau

Richtfest Feuerwehrhaus Misburg

Das neue Feuerwehrhaus in Misburg nimmt Konturen an: Am 20. August hat die Stadt Hannover Richtfest gefeiert. Im Sommer des kommenden Jahres soll das 1.378 Quadratmeter Raumfläche bietende Gebäude der Ortsfeuerwehr Misburg in Betrieb gehen.

Beim Richtfest: Christoph Lehmann (Ortsbrandmeister Misburg), Michael Psarrianos (Stadtbrandmeister), Belit Onay (Oberbürgermeister), Dr. Axel von der Ohe (Feuerwehrdezernent), Klaus Tegeder (Bezirksbürgermeister Misburg-Anderten), Martin Jäger (stv. Fachbereichsleiter Gebäudemanagement) und Christoph Bahlmann (Fachbereichsleiter Feuerwehr) (v.l.).

„Dass der Bau des neuen Feuerwehrhauses planmäßig und zügig voranschreitet, ist eine gute Nachricht für Misburg und die ganze Stadt Hannover. Dieses Gebäude wird die Sicherheit in unserer Stadt stärken“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay in der kleinen Feierstunde und führte weiter aus: „Unsere Feuerwehrangehörigen leisten tagtäglich hervorragende Arbeit, um Leben zu schützen und Gefahren zu bannen. Es ist wichtig, dass sie dafür gute Bedingungen vorfinden.“

Dr. Axel von der Ohe, Erster Stadtrat und Dezernent für Finanzen, Ordnung und Feuerwehr, betonte: „Neben einer modernen Berufsfeuerwehr benötigen wir zwingend eine gut ausgestattete und damit attraktive Freiwillige Feuerwehr. Nur wenn Infrastruktur und sowie Aus- und Fortbildung stimmen, werden wir auch im Ehrenamt erfolgreich sein. Somit ist dieser Bau auch ein Signal an alle unsere Ehrenamtlichen in den 17 Ortsfeuerwehren, dass uns unsere Freiwillige Feuerwehr sehr wichtig und trotz schwieriger Haushaltslage im wahrsten Sinne des Wortes ‚lieb und teuer‘ ist.“

Fahrzeughalle mit neun Einstellplätzen

Der quaderförmige Feuerwehrneubau – rund 52 Meter lang, 21 Meter breit und 8 Meter hoch – besteht aus einer hohen eingeschossigen Fahrzeughalle, an die sich L-förmig ein zweigeschossiger Massivbau anschließt. Die Halle erhält eine Glasfassade und bietet künftig neun Einstellplätze. Die Fassade aus Verblendmauerwerk umgibt das gesamte Gebäude.

Im Westen ist das Erdgeschoss, dem Straßenverlauf folgend, keilförmig eingerückt, sodass das Obergeschoss teilweise auskragt. Straßenseitig (im Süden) befindet sich vor der Halle die Aufstellfläche für die Fahrzeuge. Rückseitig (Norden) liegt der Alarmparkplatz, zur ausschließlichen Nutzung durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr. Eine beschrankte Ausfahrt führt auf die verkehrsberuhigte Straße Am alten Friedhof.

Raumkonzept mit Bereitschaftsraum im Obergeschoss

Das Misburger Feuerwehrhaus wird für circa 8,41 Millionen Euro errichtet.

Westlich der Halle befinden sich ein Lagerraum, Werkstatt und Technik, nördlich an die Halle schließen sich im Erdgeschoss die Umkleideräume mit Sanitärräumen an. Der Haupteingang zum Feuerwehrhaus befindet sich auf der Nordseite. Über das Foyer sind die Büroräume sowie die Fahrzeughalle im Erdgeschoss erreichbar, eine Treppe und ein Aufzug führen von dort aus ins Obergeschoss. Dort befinden sich unter anderem der große Schulungsraum, eine Teeküche und Sanitärräume sowie der Bereitschaftraum und der Raum der Jugendfeuerwehr.

Alle Bereiche im Gebäude und an den Übergängen zum Außenbereich sind schwellenlos erreichbar. Eine Aufzuganlage erschließt beide Geschosse barrierefrei. Eine behindertengerechte Toilette befindet sich im Obergeschoss. Es gibt einen barrierefreien Stellplatz auf der Fläche des Alarmparkplatzes.

Moderne energetische Standards

Der Neubau wird in Anlehnung an den Passivhausstandard errichtet. Alle Dächer erhalten extensive Dachbegrünung. Die Attika der Halle bildet einen baulichen Sichtschutz, sodass die technischen Dachaufbauten aus Perspektive von Passant*innen nicht sichtbar sind. Auf Teilen des Daches ist eine Photovoltaikanlage zur Stromversorgung der Feuerwache vorgesehen.

In den Büros werden raumakustisch wirksame Decken eingebaut. Der Schulungsraum und der Raum der Jugendfeuerwehr erhalten zusätzlich Wandabsorber für bessere Hörsamkeit.

Außenanlagen mit Ladepunkt für Elektroautos

Die beiden Stichstraßen Am Sünderkamp und Am Seelberg werden weiterhin als Wegeverbindung für Fußgänger und Radfahrer vorgehalten und bilden gleichzeitig den Vorplatz vor dem Eingangsbereich. Der Baumbestand wurde soweit wie möglich erhalten. Zwischen Gebäude und Parkplatz wird ein sogenannter Klimabaum gepflanzt. Neben Rasenflächen wird das Grundstück mit einheimischen Pflanzen begrünt. Zwei Stellplätze des Alarmparkplatzes werden mit einem Ladepunkt für Elektromobile ausgestattet. Die Ladeinfrastruktur ist bereits für weitere Ladestationen ausgelegt. Zudem sind 20 Fahrradstellplätze geplant.

Der Fachbereich Gebäudemanagement führt das Bauvorhaben als sogenanntes Eigenfertigungs-Projekt allein durch. Das bedeutet, ohne Einschaltung externer Architekt*innen oder Freiraumplanungsbüros.

Das vorherige Gebäude aus dem Jahr 1961 war zu klein geworden und in die Jahre gekommen, so dass eine wirtschaftliche und zukunftsfähige Nutzung nicht mehr gegeben war. Derzeit ist die Ortsfeuerwehr Misburg in einem Interimsgebäude untergebracht, um auch in der Bauphase jederzeit einsatzbereit zu sein.