Mehrere Anrufer meldeten der Feuerwehr über Notruf 112 eine deutliche Rauchentwicklung aus einer Wohnung des 13-geschossigen Gebäudekomplexes. Die Regionsleitstelle alarmierte um 21:20 Uhr zwei Löschzüge der Berufsfeuerwehr, die Freiwilligen Feuerwehren Ricklingen und Bornum sowie den Rettungsdienst in den Stadtteil Mühlenberg.
Als die ersten Einsatzkräfte kurze Zeit später am Canarisweg eintrafen, schlugen Flammen aus der brennenden Wohnung im 12. Geschoss über die Balkonanlagen bis an die Dachkante. Zahlreiche der 297 dort gemeldeten Bewohner hatten bereits ihre Wohnungen verlassen und sich vor dem Haus versammelt. Während mehrere Feuerwehrtrupps weitere Bewohner beim Verlassen des Gebäudes unterstützten, nahmen andere Einsatzkräfte eine spezielle Löschleitung („Steigleitung“) in dem Hochhaus in Betrieb. Zudem transportierten sie das notwendige Einsatzgerät in die Nähe der Brandraumwohnung auf mehr als 30 m Höhe. Schon nach wenigen Minuten waren die gezielten Löschmaßnahmen der Feuerwehr erfolgreich. Um 21:42 Uhr war das Feuer unter Kontrolle und wenige Minuten später aus. Personen oder Tiere waren zum Zeitpunkt des Brandes nicht in den Räumen.
Während der Brandbekämpfung kontrollierten Feuerwehrleute alle angrenzenden Wohnungen und mussten diese hierzu teilweise gewaltsam öffnen. Anschließend erfolgten Nachlöscharbeiten sowie Kontrollen benachbarter Wohnungen, der Balkonanlagen und des vom Feuer beaufschlagten Daches. In der ausgebrannten Wohnung trat Wasser aus geschmolzenen Heizungsrohren aus. Nachdem die Wasserzufuhr unterbrochen war, begrenzte die Feuerwehr den hierdurch entstandenen Wasserschaden im 11. und 12. Obergeschoss mit Hilfe von Wassersaugern.
Während der Räumung des Gebäudes erlitt ein Bewohner aus dem 11. Obergeschoss einen Kreislaufkollaps. Der Rettungsdienst versorgte den 58-jährigen Mann vor Ort. Aufgrund der rasanten Brandentwicklung und der vielen vom Feuer bedrohten Bewohner waren zahlreiche Rettungswagen und mehrere Notärzte vor Ort. Diese halfen bei der Betreuung der betroffenen Personen, bis diese überwiegend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren konnten.
Die Brandraumwohnung im 12. Obergeschoss sowie die durch Hitze und Rauch beschädigte Wohnung darüber (13. OG) und auch die durch ausgetretenes Heizungswasser beschädigte Wohnung darunter (11. OG) sind derzeit nicht bewohnbar. Die betroffenen Mieter konnten für die Nacht bei Verwandten bzw. mit Hilfe der Stadtverwaltung in einem Notquartier untergebracht werden.
Zur Klärung derzeit noch unklaren Brandursache hat die Polizei entsprechende Ermittlungen eingeleitet. Die Schadenhöhe beträgt nach ersten Schätzungen mindestens 50.000 Euro.
Die Feuerwehr Hannover war mit 80 Einsatzkräften und 25 Fahrzeugen, teilweise bis nach Mitternacht, im Einsatz.