Um 09:29 Uhr am heutigen Morgen erhielt das Lage- und Führungszentrum (LFZ) der Feuerwehr Hannover den ersten Notruf zu einer Rauchentwicklung aus einem Keller eines Mehrfamilienhauses in der Charlottenstraße im Stadtteil Hannover Linden-Süd. Daraufhin wurden zunächst der Löschzug der Feuer- und Rettungswache 4 sowie ein Rettungswagen alarmiert. Aufgrund weiterer Meldungen aus dem Brandobjekt, nach denen der gesamte Treppenraum verraucht sein und bereits Brandrauch in die Wohnungen eindringen sollte, erhöhte das LFZ umgehend die Alarmstufe auf zwei und entsandte einen weiteren Löschzug sowie einen zweiten Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte bestätigten sich diese Meldungen. Dichter schwarzer Rauch drang aus dem Eckhaus Charlotten- und Haspelmathstraße. Drei rußgeschwärzte Mieter hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits durch den verrauchten Treppenraum ins Freie gerettet. Sie wurden sofort von der Besatzung des ersten Rettungswagens versorgt.
Die Feuerwehr leitete umgehend massive Maßnahmen zur Menschenrettung, -suche und Brandbekämpfung ein. Mehrere Trupps unter Atemschutz gingen in das Gebäude vor und zwei Drehleitern wurden in Stellung gebracht.
Während die Einsatzkräfte im oberen Teil des Mehrfamilienhauses insgesamt vier Personen über die beiden Drehleitern (männlich 22, 22, 27 und weiblich 24 Jahre alt) und eine Person (männlich 21 Jahre alt) über den Treppenraum rettet, konnte ein Trupp den Brandherd im Keller schnell lokalisieren und löschen.
Insgesamt mussten vier Bewohner und Bewohnerinnen (männlich 32, 39 und 48 sowie weiblich 24 Jahre alt) mit Rauchgasvergiftungen durch Rettungswagen in umliegende Kliniken transportiert werden. Zwei weitere Männer (22 und 27 Jahre alt) blieben nach der Untersuchung durch eine Notärztin auf eigenen Wunsch vor Ort.
Durch die Brandeinwirkung sind im Keller die Versorgungsleitungen für Elektrizität, Wasser und Gas zerstört worden. Der Brandrauch hat zudem den Treppenraum, eine Pizzeria im Erdgeschoss sowie mehrere Wohnungen stark kontaminiert. Das Mehrfamilienhaus ist deshalb derzeit nicht bewohnbar. Ein Teil der dort ansässigen 23 Bewohner und Bewohnerinnen finden bei Freunden und Verwandten eine vorübergehende Bleibe. Die Übrigen werden durch das Wohnungsamt der Landeshauptstadt Hannover untergebracht.
Die Polizei hat das Gebäude gesperrt und die Ermittlung zur Brandursache aufgenommen. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen mindestens 100.000,- Euro.
Die Feuerwehr und der Rettungsdienst waren mit 17 Fahrzeugen und 39 Einsatzkräften vor Ort.