Bei Bauarbeiten in der Elfriede-Paul-Allee (Stadtteil Linden-Süd) wurde am Mittwochmittag eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg gefunden. Die Bombe mit zwei Aufschlagzündern musste noch in der Nacht unschädlich gemacht werden.
Vor der Entschärfung war es erforderlich, einen Sicherheitsbereich mit einem Radius von rund 1.000 Metern um den Bombenfundort einzurichten. Die etwa 8.300 Bewohnerinnen und Bewohner des betroffenen Bereiches in Linden-Süd waren aufgefordert, um 20 Uhr ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen.
Insgesamt kamen rund 1.100 Bürgerinnen und Bürger in die im Vorfeld eingerichtete Betreuungsstelle in die Swiss-Life-Hall im Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg. 150 Personen mussten mit Krankentransportwagen in eine weitere Betreuungsstelle in der Berufsbildenden Schule 2 gebracht werden. Die Betroffenen in der Betreuungsstelle zeigten großes Verständnis für die notwendigen Einsatzmaßnahmen und verhielten sich äußerst diszipliniert. Im Sicherheitsbereich befand sich ein Alten- und Pflegeheim mit insgesamt 90 Bewohnern, das komplett evakuiert werden musste.
Nach Abschluss der Evakuierung konnten die Spezialisten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) um 0:30 Uhr die Arbeit an der Bombe aufnehmen.
Der KBD entfernte beide Aufschlagzünder der Fliegerbombe, wobei der beschädigte Frontzünder erfolgreich mit einem speziellen Wasserstrahlschneidgerät aus dem Bombenkörper geschnitten werden konnte.
„Alle beteiligten Einsatzkräfte haben die besonderen Herausforderungen, die sich bei akuten Bombenfunden ergeben, erfolgreich bewältigt und dabei unter hohem Zeitdruck professionell zusammengearbeitet. Mein Dank für den reibungslosen Verlauf gilt den Einsatzkräften und auch den von der Evakuierung betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, die für die erforderlichen Maßnahmen Verständnis und Geduld aufbrachten.“, sagte Feuerwehrdezernent Harald Härke.
Insbesondere bedankte er sich bei den ehrenamtlichen Einsatzkräften von den Hilfsorganisationen und der Freiwilligen Feuerwehr Hannover.
Eingesetzt waren insgesamt 774 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen, Polizei und KBD. Beim gemeinsamen Bürgertelefon von Feuerwehr Hannover, Region Hannover und Polizei gingen bis 2 Uhr rund 1.250 Anrufe ein.