Großübung - Massenanfall von Verletzten - in Stöcken
21.05.2016 - Auf dem Gelände der Continental AG in Stöcken fand am Samstagvormittag eine Großeinsatzübung mit einem Massenanfall von verletzten Personen statt. Insgesamt 40 Verletzte mussten bei diesem Großschadensereignis – einem bei einer Veranstaltung eingestürztes Hochregallager - rettungsdienstlich versorgt und dann nach einer festgelegten Transport- und Behandlungspriorität in Notfallkliniken transportiert werden.
Um 10:00 Uhr wurden die Einsatzkräfte mit dem Alarmstichwort „Einsturz eines Hochregallagers bei einer Veranstaltung mit 40 Personen“ alarmiert. Vor Ort erfolgte die Einweisung der Einsatzkräfte in das gesamte Ausmaß der Lage. Angenommen wurde, dass bei einer Vorführung ein Hochregalstapler im Reifenlager ein Regal beschädigt. Infolgedessen stürzen Reifen und Metalteile herunter, 40 Personen werden verletzt oder eingeklemmt. Aufgrund dieser Erkenntnisse erfolgte durch den ersteintreffenden Notarzt die Auslösung der Alarmstufe MANV 2 (von 4 möglichen) bei einem Massenanfall von Verletzten). Die insgesamt 40 Verletztendarsteller wurden durch das Team Realistische Unfalldarstellung (RUD) der Feuerwehr Hannover sowie weiterer überregionaler Teams gestellt. Die aufwendig geschminkten Verletzungen sahen für die eintreffenden Einsatzkräfte täuschend echt aus.
Ein Modul bei diesem simulierten Großschadenereignis war ein Einsatzabschnitt Rettungsdienst unter Führung eines Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL) und eines Leitenden Notarztes (LNA). Sie koordinieren die Sichtung, Behandlung und den Transport der Verletzten. Die bei dieser Einsatzübung eingebundenen Notärzte wurden durch die Teilnehmer eines Kurses für Leitende Notärzte der DRKRettungsschule aus Goslar gestellt.
Die Patienten wurden in einer Patientenablage zu einer Vorsichtung und medizinischen Erstversorgung an den Rettungsdienst übergeben. Für die Patienten, die aufgrund ihrer schwersten Verletzung sofort in ein Krankenhaus transportiert werden mussten, erfolgte eine Übergabe an dafür bereitgestellte Rettungswagen, die anderen Verletzten wurden einem Behandlungsplatz zugeführt.
Der Behandlungsplatz dient der Sichtung und Einteilung der Patienten in Sichtungskategorien und der unverzüglichen Herstellung der Transportfähigkeit der Vitalbedrohten und Schwerverletzten. Durch die Einteilung in Sichtungskategorien wird die weitere Transport-Priorisierung für jeden einzelnen Patienten festgelegt.
Sichtungskategorie I vitale Bedrohung Sofortbehandlung Sichtungskategorie II schwer verletzt Überwachung, dringende Behandlung Sichtungskategorie III leicht verletzt spätere oder ambulante Behandlung Sichtungskategorie IV ohne Überlebenschance betreuende Behandlung
Gegen 12:00 Uhr war die Einsatzübung beendet. Insgesamt waren 195 Einsatzkräfte und Darsteller sowie 37 Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst in diese Übung eingebunden.
„Die Zusammenarbeit der an dieser großangelegten Übung beteiligten Institutionen, hat hervorragend funktioniert, mit dem Konzept zur Bewältigung von Großschadenereignissen bei einer hohen Anzahl von Verletzten sind wir in Hannover bestens vorbereitet,“ war das Fazit von Feuerwehrchef Caus Lange. „Es ist wichtig derartige Einsatzabläufe regelmäßig zu üben und insbesondere nachrückende junge Einsatzkräfte einzubinden,“ hob Feuerwehrchef Lange hervor.
Uta Kanne, Leiterin der Continental Standortkommunikation in Stöcken betonte: „Die Feuerwehr Hannover ist ein wichtiger und verlässlichsten Partner. Es freut uns, diese groß angelegte Einsatzübung der Feuerwehr Hannover tatkräftig zu unterstützen, auch wir konnten unsere Werkschutz-Standards und die Zusammenarbeit mit den Partnern erfolgreich üben“.
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