Feuer und Explosion im Stöckener Bad

Großübung „Massenanfall von Verletzten“ in Stöcken

20.05.2017 - Auf dem Gelände des Stöckener Bades fand am Samstagvormittag eine Großeinsatzübung mit einem Massenanfall von verletzten Personen statt. Mehr als 40 unfallrealistisch geschminkte Verletzte mussten bei diesem Großschadensereignis rettungsdienstlich versorgt und dann nach einer festgelegten Transport- und Behandlungspriorität in Notfallkliniken transportiert werden. Bei dem Übungsszenario kam es bei einem Feuer in einem Technikraum zu einer Explosion einer Gasflasche wodurch Teile der Chlorgasanlage und des Schwimmbadgebäudes zerstört wurden.

Der Leiter der Feuerwehr Claus Lange begrüßt die EInsätzkräfte im Fahrzeugbereitstellungsraum.

Um 09:49 Uhr erfolgte die Alarmierung der hannoverschen Brandschützer mit dem Alarmstichwort „Feuer und Explosion im Stöckener Bad“. Angenommen wurde, dass bei einem Feuer in einem Technikraum die Explosion einer Gasflasche Teile der Chlorgasanlage und des Schwimmbadgebäudes zerstört. Mehr als 40 Personen werden verletzt und befanden sich noch in der Schwimmhalle. Aufgrund dieser Erkenntnisse erfolgte durch den ersteintreffenden Notarzt die Auslösung der Alarmstufe MANV 2. Die Alarmierungsstufen  sind im Einsatzkonzept „Massenanfall von Verletzten“ (MANV) der Feuerwehr Hannover nach der Anzahl der Verletzten gegliedert:

  • ab 5 Patienten                        MANV 1
  • ab 20 Patienten                      MANV 2
  • ab 50 Patienten                      MANV 3
  • ab 200 Patienten                    MANV 4

Die Verletztendarsteller wurden durch das Team Realistische Unfalldarstellung (RUD) der Feuerwehr sowie weiterer überregionaler Teams gestellt. Die aufwendig geschminkten Verletzungen sahen für die eintreffenden Einsatzkräfte täuschend echt aus.

Mehr als 40 unfallrealistisch geschminkte Verletzte mussten bei diesem Großschadensereignis rettungsdienstlich versorgt und dann nach einer festgelegten Transport- und Behandlungspriorität in Notfallkliniken transportiert werden.

Ein Modul bei diesem simulierten Großschadenereignis war ein Einsatzabschnitt Rettungsdienst unter Führung eines Organisatorischen Leiters Rettungsdienst (OrgL) und eines Leitenden Notarztes (LNA). Sie koordinieren die Sichtung, Behandlung und den Transport der Verletzten. Die bei dieser Einsatzübung eingebundenen Notärzte  wurden durch die Teilnehmer eines Kurses für Leitende Notärzte der DRK-Rettungsschule aus Goslar gestellt.

Die Patienten wurden in einer Patientenablage in unmittelbarer Nähe zur Einsatzstelle für eine Vorsichtung und medizinischen Erstversorgung an den Rettungsdienst übergeben. Für die Patienten, die aufgrund ihrer schwersten Verletzung sofort  in ein Krankenhaus transportiert werden mussten, erfolgte eine Übergabe an dafür bereitgestellte Rettungswagen, die anderen Verletzten wurden nach Vorsichtung und medizinischer Erstversorgung einem Behandlungsplatz (BHP) zugeführt. Der Aufbau der Schnelleinsatzzelte des BHP erfolgte auf einem Parkplatz des nahegelegenen Geländes des Volkswagenwerkes Hannover.

Der Behandlungsplatz dient der Sichtung und Einteilung der Patienten in Sichtungskategorien und der unverzüglichen Herstellung der Transportfähigkeit der Vitalbedrohten und Schwerverletzten. Ein GRTW steht für den Tranport mehrerer Patienten bereit.

Der Behandlungsplatz dient der Sichtung und Einteilung der Patienten in Sichtungskategorien und der unverzüglichen Herstellung der Transportfähigkeit der Vitalbedrohten und Schwerverletzten. Durch die Einteilung in Sichtungskategorien wird die weitere Transport-Priorisierung für jeden einzelnen Patienten festgelegt.

Sichtungskategorie I

vitale Bedrohung

Sofortbehandlung

Sichtungskategorie II

schwer verletzt

Überwachung, dringende Behandlung

Sichtungskategorie III

leicht verletzt

spätere, oder ambulante Behandlung

Sichtungskategorie IV

ohne Überlebenschance

betreuende Behandlung

Gegen 11:15 Uhr war die Einsatzübung beendet. Insgesamt waren mehr als 200 Einsatzkräfte und Darsteller sowie 41 Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst in diese Übung eingebunden.

„Die Zusammenarbeit der an dieser großangelegten Übung beteiligten Institutionen, hat hervorragend funktioniert, mit dem Konzept zur Bewältigung von Großschaden-ereignissen bei einer hohen Anzahl von Verletzten sind wir in Hannover bestens vorbereitet,“ war das Fazit vom Leiter der Feuerwehr Claus Lange. „Es ist wichtig derartige Einsatzabläufe regelmäßig zu üben und so das Gesamtsystem weiter zu optimieren“, hob Feuerwehrchef Lange hervor. Besonderer Dank gelte dem Team des Stöckener Bades, das diese groß angelegte Einsatzübung der Feuerwehr tatkräftig unterstützte. Das Stöckener Bad ist noch bis Anfang September  wegen Wartungsarbeiten geschlossen, interne Notfallpläne konnten in der Betriebspause erfolgreich geübt werden.

Auf dem Gelände des Stöckener Bades fand am Samstagvormittag eine Großeinsatzübung mit einem Massenanfall von verletzten Personen statt.

Der Organisatorische Leiter Rettungsdienst (OrgL) und der Leitende Notarzt (LNA) koordinieren die Sichtung, Behandlung und den Transport der Verletzten.