Um 12:27 Uhr erhielt die Regionsleitstelle zunächst die Meldung über einen undefinierbaren und unangenehmen Geruch im Treppenraum des Verwaltungsgebäudes des Abfallwirtschaftsbetriebes in der Karl-Wiechert-Allee. Daraufhin wurde ein Erkundungseinsatz ausgelöst. Der innerhalb von zwei Minuten vor Ort eingetroffene Einsatzleitdienst der direkt benachbarten Feuer- und Rettungswache 5 stellte einen Stoff mit reizender Wirkung fest und ließ das gesamte Gebäude umgehend von den rund 100 dort Beschäftigten räumen. Zudem alarmierte er weitere Kräfte des Rettungsdienstes sowie Spezialkräfte für die ABC-Gefahrenabwehr.
In der ersten Phase des Einsatzes klagten sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in dem Gebäude gearbeitet hatten, über Reizungen der Atemwege und Augen. Sie wurden in einem Nachbargebäude durch den eingesetzten Notarzt und die Besatzung eines Rettungswagens untersucht und betreut. Die Spezialkräfte der Feuerwehr begannen unter Atemschutz im Haus mit multiplen Messungen. Es ließen sich jedoch keinerlei Gefahrstoffe detektieren. Nasale Wahrnehmungen und die bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgetretenen Symptome ließen auf den Austritt von Reizgas schließen. Im Verlauf des Einsatzes meldeten sich weitere vier Beschäftigte, die über Reizungen der Atemwege und Augen klagten. Die Rettungskräfte des Rettungsdienstes versorgten auch diese Personen an der Einsatzstelle. Eine 44-jährige Frau wurde aufgrund einer chronischen Atemwegsvorerkrankung und ein 54-jähriger Mann aufgrund einer Herz- Kreislaufschwäche vorsorglich in eine Klinik transportiert. Bei allen anderen Betroffenen waren die Symptome soweit abgeklungen, dass sie nach der Untersuchung und Betreuung vor Ort verbleiben konnten.
Um das Reizgas aus dem Gebäude zu drücken, belüftete die Feuerwehr das Haus mit mehreren Hochleistungslüftern. Nach Abschluss dieser Maßnahme konnten alle Beschäftigten wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren. Zur Ursache des Reitgasaustritts kann seitens der Feuerwehr keine Aussage getroffen werden. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit neun Fahrzeugen und 27 Rettungskräften am Einsatzort.