Kampfmittel­beseitigungs­maßnahme

Kampfmittelbeseitigung in Misburg-Süd erfolgreich abgeschlossen

27.09.2021 - Am heutigen Montag wurde im hannoverschen Stadtteil Misburg-Süd auf einem Baugrundstück in der Kreisstraße ein Verdachtspunkt für Kampfmittel untersucht.  Hierbei konnte eine britische Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg freigelegt und danach erfolgreich entschärft werden. Insgesamt waren mehr als 460 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Kampfmittel-beseitigungsdienst im Einsatz.

Die britische Fünf-Zentner-Bombe mit Heckzünder konnte entschärft werden.

Im Zuge von technischen Sondierungsarbeiten wurde der Verdachtspunkt auf der Restfläche des bereits im Juli von einer Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme betroffenen Baugrundstückes lokalisiert. Um den Verdachtspunkt weiter untersuchen zu können, war dessen weitere Freilegung erforderlich. Hierbei fand sich am heutigen Montagabend die britische Fünf-Zentner-Fliegerbombe mit Heckzünder.

Für die Freilegung und Entschärfung der Fliegerbombe erfolgte die Einrichtung eines Sicherheitsbereiches mit einem Radius von rund 1.000 Metern um den Fundort. Betroffen von der Evakuierungsmaßnahme im östlichen Hannover waren etwa 6.000 Bürger*innen sowie ein Alten- und Pflegeheim. Um 16:00 Uhr begannen die Einsatzkräfte damit, den Evakuierungsbereich zu räumen, wobei u.a. auch Lautsprecherwagen zum Einsatz kamen. Die Misburger Bevölkerung arbeitete hierbei vorbildlich mit, nur in sehr wenigen Fällen mussten die Einsatzkräfte Situationen deeskalieren.

Insgesamt suchten 177 Bürger*innen die Betreuungsstelle in den Sporthallen des Schulzentrums Misburg auf. Für 31 Personen kamen dabei Krankentransportwagen zum Einsatz. Die Betreuungsstelle wurde umfangreich mit Hygienemitteln und Mund-Nase-Schutz ausgestattet. Für Fälle, bei denen nach kontaktloser Messung der Körpertemperatur ein Anfangsverdacht bestand, stand ein Schnelltest-Team bereit. Für 16 Personen aus dem Evakuierungsbereich, die sich aufgrund einer Quarantäneanordnung des Fachbereiches Gesundheit der Region Hannover aktuell in häuslicher Quarantäne befanden, wurde eine Unterbringung unter Quarantänebedingungen in einem örtlichen Hotel organisiert.

Alle Einsatzkräfte wurden vor Einsatzbeginn einem Corona-Schnelltest unterzogen, der in allen Fällen negativ ausfiel.

Um 18:56 Uhr meldeten die Räumkräfte Sicherheit im Evakuierungsgebiet. Die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen (KBD) konnten mit ihren Arbeiten beginnen. Bei der Entschärfung der britischen Fünf-Zentner-Bombe setzte der KBD eine sogenannte Raketenklemme ein, um den Heckzünder aus dem Bombenkörper zu entfernen.

Um 20:42 Uhr meldete der Sprengmeister des KBD die erfolgreiche Entschärfung der Fliegerbombe und die Bürger*innen konnten wieder in ihre Wohnungen und Einrichtungen zurückkehren.

Feuerwehrchef Dieter Rohrberg betonte: „Ich möchte mich bei den mehr als 460 Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisationen, der Polizei, des Kampfmittelbeseitigungsdienstes und der Feuerwehr bedanken. Auch das umsichtige Verhalten der Bevölkerung hat wesentlich zum Erfolg dieser Kampfmittelbeseitigungsmaßnahme beigetragen“. Weiterhin fügte er an: „Die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Organisationen und Behörden war beispielhaft. Die Intensität der damaligen Luftangriffe im Osten von Hannover macht es wahrscheinlich, dass auch zukünftig immer wieder mit der Räumung gefährlicher Fliegerbomben gerechnet werden muss.“

Der Einsatz war gegen 21:30 Uhr abgeschlossen, als die letzten Bewohner*innen wieder in ihre Wohnungen zurückgekehrt waren. Beim Bürgertelefon gingen insgesamt 480 Anrufe ein.

20:44 Uhr

Die Entschärfung ist abgeschlossen, der Zünder konnte entfernt werden. Ab sofort wird der Sicherheitsbereich aufgehoben. Alle Bürger*innen können in ihre Wohnungen zurückkehren.

20:20 Uhr

In den Sporthallen des Schulzentrum Misburg sind 134 Personen registriert, die nun darauf warten, dass die Spezialisten des KBD die Fliegerbombe entschärfen können.

Eine Betreuungsstelle in der Sporthalle Schulzentrum Misburg ist eingerichtet.

20:00 Uhr

Die sogenannte Raketenkralle kommt zum Herausdrehen des Heckzünders zum Einsatz.

19:40 Uhr

Der Kampfmittelverdacht hat sich bestätigt, es handelt sich um eine britische Fünf-Zentner-Bombe mit Heckzünder.

18:56 Uhr

Sicherheit im Evakuierungsgebiet - die Räumung ist nun abgeschlossen, die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Niedersachsen beginnen jetzt mit den Arbeiten am Kampfmittelverdachtspunkt.

18:35 Uhr

Die ÜSTRA-Evakuierungsbuslinie ist eingestellt, ein Polizeihubschrauber kontrolliert derzeit den Sicherheitsbereich.

Zudem sind 16 Personen in Abstimmung mit dem Fachbereich Gesundheit der Region Hannover wegen angeordneter Quarantänemaßnahmen aus dem Evakuierungsgebiet in einem gesonderten Hotel untergebracht worden.

18:08 Uhr

Die Räumung schreitet gut voran: Derzeit werden 31 angemeldete Transporte von nicht gehfähigen Patienten mit ausreichend Transportfahrzeugen abgearbeitet, in der Betreuungsstelle befinden sich rund 100 Personen.

Evakuierung der Bewohner im Alten- und Pflegeheim Am Seelberg

Das Bürgertelefon konnte bis jetzt mehr als 200 Anrufe verzeichnen.

Ein Bürgertelefon ist eingerichtet.

17:45 Uhr

Derzeit sind rund 460 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen im Einsatz.

16:07 Uhr

Evakuierung #hannbombe beginnt: Alle Betroffenen werden gebeten, JETZT ihre Wohnungen zu verlassen! Je schneller dies passiert, desto schneller kann die erforderliche Gefahrenbeseitigung erfolgen und es kann entsprechend früher zurück nach Hause gekehrt werden.

24.09.2021

Der Kampfmittel­verdachts­punkt befindet sich auf dem Baugrundstück in der Kreisstraße, das bereits im Juli von einer Kampfmittel­beseiti­gungs­maßnahme betroffen war. Dort plant die Hagedorn-Unternehmensgruppe die Errichtung eines Wertstoffzentrums. Im Zuge der voranschreitenden bauvorbereitenden Maßnahmen erfolgten nun auch auf den Restflächen des Grundstücks die erforderlichen technischen Sondierungen, bei denen der Kampfmittelverdachtspunkt lokalisiert wurde.

Um den Verdachtspunkt weiter untersuchen zu können, ist dessen weitere Freilegung erforderlich. Diese Freilegung ist zwingend mit einer Evakuierungsmaßnahme unter Einhaltung eines Sicherheitsradius von 1.000 Meter um den Verdachtspunkt verbunden. Anteilig betroffen von diesem Sicherheitsradius sind rund 6.000 Einwohner*innen in den Stadtteilen Misburg-Nord, Misburg-Süd und Anderten.

Evakuierungsradius Kampfmittelverdacht Misburg-Süd 27.09.21

Als Termin für die weiteren Untersuchungen und eine eventuelle Kampfmittel­beseitigung sowie die damit verbundene Evakuierung des Sicherheitsbereichs wurde vom Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen und der Landeshauptstadt Hannover als zuständige Gefahrenabwehrbehörde Montag, 27.09.2021, festgelegt.

Die von der Evakuierung betroffenen Personen werden gebeten, den Sicherheitsbereich am Montag, 27.09.2021, um 16:00 Uhr zu verlassen. Verständigen Sie bitte auch Ihre Nachbar*innen, insbesondere diejenigen, die aufgrund von Behinderungen, Sprachbarrieren oder eingeschränkter Mobilität möglicherweise Unterstützung benötigen.

Betreuungsstelle (geöffnet am 27.09.2021 ab 16:00 Uhr)

Für Einwohner*innen, die keine andere Aufenthaltsmöglichkeit haben, steht am Montag, 27.09.2021, ab 16:00 Uhr folgende Betreuungsstelle zur Verfügung:

Betreuungsstelle

Adresse

Sporthalle Schulzentrum Misburg

Ludwig-Jahn-Straße 6C, 30629 Hannover

Personentransport in die Betreuungsstellen:

Für den Personentransport in die Betreuungsstelle stehen zum Evakuierungsbeginn kostenlos Busse der ÜSTRA bereit. Diese fahren den betroffenen Bereich im Bereich der Anderter Straße auf der Route der ÜSTRA-Buslinie 125 regelmäßig ab und dabei folgende Haltepunkte an:

Evakuierungsbuslinie

  • Max-Kuhlemann-Straße
  • Hartmannstraße
  • Kreisstraße
  • Am Hafen
  • St. Johanniskirche
  • St. Anna-Kirche
  • Meyers Garten
  • Sporthalle Ludwig Jahn Straße

Krankentransport für gehbehinderte Personen

Gehbehinderte Personen können unter der Rufnummer 19222 einen Krankentransport anfordern. Notwendige Transporte sollen möglichst frühzeitig noch vor dem 27.09.2021 angemeldet werden, damit die Feuerwehr die erforderliche Anzahl von Transportfahrzeugen bereitstellen kann.

Servicetelefon für Bürger*innen

Für Fragen aus der Bevölkerung steht ein Servicetelefon unter der Rufnummer
0800 / 7313131 zu den folgenden Zeiten zur Verfügung.

  • Freitag, 24.09.2021:              von 10:00 bis 16:00 Uhr
  • Montag, 27.09.2021:             von 08:00 Uhr bis Abschluss aller Maßnahmen

Weitere Informationen und Hinweise

Die erforderliche Gefahrenbeseitigung kann erst nach erfolgreicher Umsetzung aller Sicherheitsmaßnahmen erfolgen. Die betroffenen Einwohner*innen können voraussichtlich erst in den späten Abendstunden in ihre Wohnung zurückkehren und werden daher gebeten, alle unbedingt für sie notwendigen Dinge, wie z.B.: Medikamente, Säuglings- oder Spezialnahrung sowie angemessene Kleidung mitzunehmen. Einwohner*innen sollen gegebenenfalls Verwandte und Freunde über ihre Abwesenheit informieren.

Aktuelle Informationen

Über die weiteren Untersuchungen der Verdachtspunkte und die damit verbundene Evakuierung werden alle im Sicherheitsbereich betroffenen Haushalte am Montagnachmittag über Durchsagen mit Lautsprecherfahrzeugen der Feuerwehr informiert. Aktuelle Bevölkerungsinformationen werden außerdem über die Internetportale der Landeshauptstadt Hannover (www.hannover.de ) – sowie der Feuerwehr Hannover (www.feuerwehr-hannover.de) veröffentlicht.

In den Sozialen Medien informiert die Landeshauptstadt über das Twitter-Profil @Feuerwehr_H mit #hannbombe sowie auf der Facebookseite Facebook.com/lhhannover. Die Bevölkerung wird zusätzlich über die Warn-Apps KATWARN und NINA informiert. Darüber hinaus steht das Servicetelefon für Bürger*innen der Landeshauptstadt für Anfragen aus der Bevölkerung zu den angegebenen Zeiten zur Verfügung.

Evakuierungsradius Kampfmittelverdacht Misburg-Süd 27.09.21

Straßenliste Kampfmittelverdacht in Hannovers Stadtteil Misburg-Süd 27.09

Aktuelle Twitter-Meldungen der Feuerwehr Hannover

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