Schutz und Rettung für nahezu 1,3 Millionen Bürger*innen

Regionsleitstelle Hannover

Die Regionsleitstelle Hannover für Brandschutz, Hilfeleistung und Rettungsdienst

Der Beginn der gemeinsamen Regionsleitstelle

Bereits im Jahre 2003 wurde über eine gemeinsame Leitstelle für die gesamte Region Hannover nachgedacht. Erste Gespräche fanden statt und die Idee einer Fusion der Gebietskörperschaften Region Hannover und Landeshauptstadt Hannover in der Regionsleitstelle Hannover nahm Gestalt an. In den folgenden beiden Jahren galt es die politischen, organisatorischen und technischen Voraussetzungen zu schaffen. Insgesamt eine schwierige Zeit, da es viele Widerstände und Ressentiments zu überwinden galt.

Gemeinsame Arbeitsgruppen und ein reger Personalaustausch zwischen den beiden seinerzeit autarken Leitstellen halfen Ängste bei den Mitarbeitern abzubauen, gemeinsam den Betrieb der künftigen Regionsleitstelle zu planen und führten schließlich zum Erfolg.

Am 2. Januar 2006 gaben die beiden Dezernenten, Herr Weil und Herr Dr. Martensen, in den Räumlichkeiten der Feuer- und Rettungswache 1 der Feuerwehr Hannover den Startschuss für eine gemeinsame Regionsleitstelle für Brandschutz, Hilfeleistung und Rettungsdienst.

Regionsleitstelle Hannover

Mittlerweile arbeiten die drei Wachabteilungen mit je fünfundzwanzig Disponenten ergänzt durch sechs Lagedienstführer und eine siebenköpfige Tagesdienstabteilung problemlos zusammen.

Die Aufgaben umfassen:

  • Brandschutz
  • Hilfeleistung
  • Rettungsdienst
    • Notfallrettung
    • Krankentransport
  • Zentrale Koordinierungsstelle für Intensivtransporte in Niedersachsen (KoSt)
  • Katastrophenschutzstab und Führungsstab der Landeshauptstadt Hannover

Das Portfolio ist enorm. Neben den Kernaufgaben, alle in der Region und der Landeshauptstadt Hannover (LHH) anfallenden Hilfeersuchen aus den Bereichen Brandschutz, Hilfeleistung und Rettungsdienst anzunehmen und zu disponieren, gilt es mannigfaltigste Aufgaben als Serviceeinheit für die Region Hannover, die Landeshauptstadt Hannover sowie die sie umgebenden 20 Städte und Gemeinden zu erfüllen.

Regionale Besonderheiten, wie ein internationaler Flughafen, der Mittellandkanal mit seinem Schiffsverkehr, sowie ansässige Industrieanlagen (Fa. Honeywell SC GmbH, Fa. Continental AG, Fa. Volkswagen- Nutzfahrzeuge etc…), erweitern das Einsatzspektrum.

Seit Juli 2008 disponiert die Regionsleitstelle zudem alle in Niedersachsen anfallenden Intensivverlegungstransporte, sowohl auf dem Luft- als auch auf dem Landwege. Eine sehr anspruchsvolle zusätzliche Tätigkeit, da hier für die Disposition neben medizinischen auch zeitliche und wirtschaftliche, sowie beim Einsatz von Hubschraubern besondere rechtliche und fliegerische  Aspekte zu berücksichtigen sind. 

 Landeshauptstadt übernimmt Personal der Region Hannover

Mit einer Neuorganisation wollten die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover im Jahr 2013 ihre Kooperation beim Betrieb der gemeinsamen Regionsleitstelle noch effizienter gestalten. Den politischen Gremien von Stadt und Region ist der Entwurf für eine mandatierende Zweckvereinbarung vorgelegt worden. Neben dem technischen Betrieb sollte auch der operative Dienstbetrieb mit den damals insgesamt 64 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dann ausschließlich durch bei der Landeshauptstadt Hannover beschäftigtes Personal gewährleistet werden. Nach der bisherigen Vereinbarung setzten Region und Landeshauptstadt Hannover für ihren Aufgabenanteil jeweils eigenes Personal ein.

Die neue Lösung bot den Vorteil, dass über den Personalpool der Landeshauptstadt Hannover, insbesondere bei akuten Personalausfällen und in besonderen Einsatzlagen, ausreichend qualifiziertes Personal zur Verfügung gestellt werden kann. Durch die Einstellung des Personals der Region Hannover bei der Landeshauptstadt Hannover ergeben sich auch Synergien in Bezug auf die Qualifizierung und Verwaltung des Personals.

Der damalige Regionspräsident Hauke Jagau betonte: „Die Region Hannover bleibt Aufgabenträgerin für den Rettungsdienst außerhalb der Landeshauptstadt. Wir halten auch an der Idee einer gemeinsamen Leitstelle fest. Im Wettbewerb um Arbeitskräfte hat es sich jedoch als sinnvoll erwiesen, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter denselben Arbeitgeber haben.“ Jagau hob hervor, dass die Neuregelung im Konsens mit der Regionsfeuerwehrführung erarbeitet wurde. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein in der Zusammenarbeit zwischen Region und Landeshauptstadt Hannover“, lobte Hannovers damaliger Oberbürgermeister Stefan Schostok. „Damit wird die Sicherheit für die Einwohnerinnen und Einwohner in der gesamten Region Hannover noch effizienter gewährleistet.“

Die Zweckvereinbarung zum künftigen Betrieb der gemeinsamen Leitstelle trat zum 1. Januar 2014 in Kraft.

Preis für Qualität im Rettungsdienst für die Regionsleitstelle Hannover

2015 - Im Rahmen des Oldenburger Notfallsymposiums wurde der Feuerwehr Hannover der dritte Preis für Qualität im Rettungsdienst für die Regionsleitstelle Hannover verliehen. Das Team Rettungsdienst der Feuerwehr Hannover wurde für eineingereichte QM-Projekt ausgezeichnet

Zahlen und Fakten

In der Regionsleitstelle werden die Aufgaben des Betriebs einer Einsatzleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst sowie besondere Schadenslagen und Serviceleistungen für beide Gebietskörperschaften von insgesamt 86 Leitstellendisponent*innen wahrgenommen. Pro Tag werden in der Leitstelle rund 3000 Telefonate geführt und rund 700 Notfalleinsätze disponiert. Dazu kommen weit mehr als 1000 Funkgespräche pro Tag mit den Einsatzfahrzeugen.

Das Versorgungsgebiet der Regionsleitstelle Hannover umfasst eine Fläche von rund 2300 km²  mit nahezu 1.3 Millionen Einwohner*innen, was in etwa den Zahlen des Bundeslandes Saarland entspricht. Sie gehört damit zu den fünf größten integrierten Leitstellen in Deutschland. Sie war 2006 die erste Ihrer Art.

Täglich sind in der Landeshauptstadt und der Region Hannover bis zu 68 Rettungswagen, 11 Notarzteinsatzfahrzeuge, 2 Hubschrauber sowie 27 Krankenwagen im Einsatz. Seitens der Feuerwehr stehen neben der hannoverschen Berufsfeuerwehr sowie 10 Werkfeuerwehren auch 226 Freiwillige Ortsfeuerwehren bereit, um der Bevölkerung jederzeit und auf schnellstem Wege qualifizierte Hilfe leisten zu können.

In der Regionleitstelle Hannover wurden im Jahr 2021 rund 250.000 Einsätze disponiert. Diese teilten sich wie folgt auf:

  • Notfallrettung rund 157.000 Einsätze
  • Krankentransport rund 68.000 Einsätze
  • Feuerwehr (Brandschutz und Hilfeleistung) rund 15.000 EInsätze
  • Zentrale Koordinierungsstelle für Intensivtransporte in Niedersachsen rund 5.700 Einsätze

Wichtige Rufnummern

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Immer häufiger wählen Patienten die 112 – für einfache Erkrankungen ist jedoch der Ärztliche Bereitschaftsdienst zuständig.

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