Rückblick

Fach- & Netzwerktag "Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche" gut besucht

Der Fach- und Netzwerktag „Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche in Hannover“ des Kommunalen Präventionsrates (KPR) der Landeshauptstadt Hannover am 18. September 2024 stieß auf gute Resonanz: Rund 100 Fachkräfte aus dem Bereich Schule und aus der offenen Kinder- und Jugendarbeit haben teilgenommen und sich ausgetauscht, um Gewalt zwischen Kindern und Jugendlichen präventiv zu begegnen.

Fach- und Netzwerktag „Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche in Hannover“ des Kommunalen Präventionsrates (KPR): v.l.n.r.: Oberbürgermeister Belit Onay, Thea Giebl (Geschäftsführerin des KPR), Sinem Eryurt-Celik (Geschäftsführerin des KPR) und Dr. Axel von der Ohe (Erster Stadtrat)

Die Veranstaltung fand unter dem KPR-Jahresmotto „Zusammen für ein gutes Miteinander in unserer Stadt“ im Neuen Rathaus statt.

Oberbürgermeister Belit Onay

Oberbürgermeister Belit Onay betonte in seinen eröffnenden Worten: „Unseren Kindern und Jugendlichen geht es nicht gut und daraus resultiert auch ihre besondere Stellung in der aktuell geführten Gewalt- und Sicherheitsdebatte. Gewalt beeinflussende Faktoren sind die familiäre Situation, das sozialräumliche Umfeld, ein ungleicher Zugang zu Bildung und soziale Stigmatisierung. Unsere Kinder und Jugendlichen sind mit wachsenden Herausforderungen konfrontiert, uns darum zu kümmern, ist die wichtigste und nachhaltigste Gewaltprävention. Unsere Präventionsarbeit verfolgt deshalb einen multiprofessionellen Ansatz“, so der Oberbürgermeister.

Erster Stadtrat & Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe

Der Erste Stadtrat und Ordnungsdezernent Dr. Axel von der Ohe ergänzte: „Wir verzeichnen leider einen Anstieg der Jugendkriminalität. Zugleich sind Jugendliche aber auch häufig Opfer von Gewalt.“ Neben körperlicher Gewalt sei bei Kindern und Jugendlichen oft auch psychische Gewalt wie Mobbing ein bedeutendes Thema. „An diesem Netzwerktag wollen wir Fachkräften einen handlungsorientierten und alltagstauglichen ‚Werkzeugkoffer‘ für ihre Wirkungsstätten an die Hand geben. Nur mit andauernder und passender Präventionsarbeit können wir nachhaltig sensibilisieren. Wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass jegliche Form von Gewalt falsch und nicht akzeptabel ist.“

Impulsvorträge

Der Eröffnung durch Onay und von der Ohe schlossen sich Impulsvorträge an. Dr. Menno Baumann, Professor für Intensivpädagogik, berichtete zum Thema „Gewalt an Schulen – Forschungsstand und Implikationen“. Im Anschluss gab Maria Kleimann, Jugendrichterin und Direktorin des Amtsgerichts Neustadt am Rübenberge, Einblicke in ihren Berufsalltag im Vortrag „Kommunikation im Jugendstrafrecht“. In der anschließenden haben sich die anwesenden Fachkräfte mit den Referent*innen ausgetauscht und ihrerseits Impulse zum Thema gegeben.

Zwölf verschiedene Träger*innen stellten zudem an Ständen ihre Projekte und Präventionsansätze vor und kamen mit den Besucher*innen ins Gespräch. Die Veranstaltung endete mit drei verschiedenen, stark handlungsorientierte Workshops. Die Themen waren „Aus dem Methodenkoffer Deeskalation: Schnelleinschätzung für Gewaltvorfälle“, „Deeskalation im pädagogischen Kontext/ Stärkung von persönlichen Handlungskompetenzen“ sowie „Gewalt im digitalen Raum – Reaktionen analoger pädagogischer Arbeit“.

Kommunale Präventionsrat (KPR) der LHH

Der Kommunale Präventionsrat (KPR) der Landeshauptstadt Hannover arbeitet derzeit intensiv am Jahresthema „Zusammen für ein gutes Miteinander in unserer Stadt“. Gemeinsam mit den Mitgliedern des KPR und verschiedenen Netzwerkpartner*innen finden ganz unterschiedliche Veranstaltungen für ein friedliches und respektvolles Miteinander in Hannover statt. Immer geht es um die Frage, wie es gelingen kann, mit einer von Wertschätzung, Akzeptanz und Respekt geprägten Haltung ein lebenswertes Umfeld für alle Menschen in Hannover zu schaffen.

In diesem Kontext fand das zweite Mal in Folge ein Fach- und Netzwerktag für die Praxis „Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche“ statt, den der KPR gemeinsam mit den Fachbereichen „Jugend und Familie“ (Sachgebiet Jugendzentren und Sport) und „Schule“ (Sachgebiet Pädagogische Programme) ausgestaltet hat. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen zum ersten Fachtag im Vorjahr war das diesjährige Veranstaltungsprogramm noch umfangreicher und vielfältiger.