Im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen („Orange Day”) am 25. November wurden vier rote Bänke in Hannover eingeweiht.
„La Panchina Rossa”, übersetzt „Die Rote Bank”, ist ein Projekt aus Italien und startete erstmalig im Jahr 2016. Die rote Bank soll dabei für das Thema geschlechtsspezifische Gewalt sensibilisieren und die Plätze symbolisieren, die frei bleiben, wenn Frauen häuslicher und sexualisierter Gewalt zum Opfer fallen. Die Aktion wurde seitdem in vielen Städten – auch in Deutschland – aufgegriffen. Auf einer angebrachten Plakette auf den Bänken finden sich Hinweise, wo Betroffene von Häuslicher Gewalt Unterstützung erfahren können.
Die vier roten Bänke in Hannover stehen nun vor dem Neuen Rathaus, vor der Markthalle und in der Innenstadt in der Georg- sowie Bahnhofstraße.
Abschluss des KPR-Jahresmottos
Das Projekt „Rote Bänke für Hannover“ bildet den Abschluss des Jahresmottos des Kommunalen Präventionsrates „Hannover ist stärker als Gewalt – für sichere Familien in unserer Stadt“, mit dem der Kommunale Präventionsrat der Landeshauptstadt Hannover ein Zeichen setzen will. Gemeinsam mit zahlreichen Netzwerkpartner*innen hat der KPR in den vergangenen anderthalb Jahren mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen für die Themen Häusliche Gewalt und Gewaltprävention sensibilisiert und über Hilfsangebote informiert. So wurde z. B. eine Podcast-Reihe produziert, um das Thema häusliche Gewalt weiter in das öffentliche Bewusstsein zu rücken, Betroffenen niedrigschwellig Informationen zugänglich zu machen sowie auf die verschärfte Situation im Zuge der Corona-Pandemie zu reagieren.
Sichtbarkeit im öffentlichen Raum erhöhen
Das Projekt „Rote Bänke für Hannover“ ist eine Idee der Geschäftsführerinnen des Kommunalen Präventionsrates, Sinem Eryurt-Celik und Thea Giebl. „Die Roten Bänke für Hannover machen das Thema ‚Häusliche Gewalt‘ im öffentlichen Raum für jeden Menschen sichtbar und bieten Betroffenen oder Interessierten direkt die Möglichkeit, sich über die angebrachte Plakette und den QR-Code über Hilfsangebote zu informieren“, so Thea Giebl. „Mit dem Kommunalen Präventionsrat, dem HAIP-Netzwerk und der Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Hannover haben wir ein wertvolles Netzwerk, das fest an der Seite aller Betroffenen von Häuslicher Gewalt steht – unabhängig von Migrationsgeschichte und sexueller oder geschlechtlicher Identität. Indem wir die Roten Bänke in das Stadtbild integrieren, brechen wir auch mit der Tabuisierung des Themas“, so Sinem Eryurt-Celik.
Auf der Plakette sind neben dem Logo des Kommunalen Präventionsrates auch das Logo der Polizeidirektion Hannover sowie des Hannoverschen Interventionsprogramms gegen Häusliche Gewalt (HAIP) abgebildet.
Nicht wegschauen!
„Der Kommunale Präventionsrat setzt mit dieser Aktion ein nachhaltiges Zeichen für Zivilcourage und gegen Häusliche Gewalt – lassen Sie uns nicht wegschauen, wenn jemand unsere Hilfe benötigt. Als Vorsitzender des Kommunalen Präventionsrates bin ich stolz auf dieses starke Zeichen“, so Bürgermeister Thomas Hermann.
„Das Projekt ist eine wichtige Aktion und bringt ein bedeutendes Thema in den Fokus. Es ist wichtig, dass wir Hilfsangebote zur Verfügung stellen und den betroffenen Frauen entsprechende Hilfe zukommen lassen können und auch die Polizeidirektion Hannover ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzt“, sagt Polizeivizepräsident Detlef Hoffmann.