Polizeibeamte haben 3. Mai drei Männer und eine Frau im Stadtteil Groß-Buchholz festgenommen. Sie stehen im Verdacht, sich gegenüber einer 87-Jährigen als falsche Polizisten ausgegeben zu haben, um so an das Geld der Seniorin zu gelangen.
Nach derzeitigen Erkenntnissen der Ermittlungsgruppe (EG) Trick des Zentralen Kriminaldienstes hatte ein Hintermann die 87 Jahre alte Hannoveranerin in den Vormittagsstunden mehrfach angerufen und sich als Kriminalhauptkommissar Schwarz ausgegeben.
In den Telefonaten teilte der vermeintliche Beamte der Frau mit, dass in ihrer Nachbarschaft eine ältere Frau überfallen und auf einer aufgefundenen Liste ihr Name als nächstes Opfer vermerkt wurde. Daher forderte sie der falsche Kriminalbeamte auf, Geld von ihrer Bank abzuheben und dieses zur Abholung durch seine Kollegen in ihrem Briefkasten zu deponieren. Die 87-Jährige war der Aufforderung nachgekommen und hob bei ihrer Hausbank über 4 000 Euro von ihrem Konto ab. Anschließend verstaute sie das Geld an ihrem Wohnhaus.
Zwischenzeitlich waren die Ermittler der EG Trick auf die Spur der falschen Beamten gekommen und stellten gegen 13:00 Uhr im Nahbereich der Wohnanschrift der Seniorin das verdächtig erscheinende Tatfahrzeug der Geldabholer am Groß-Buchholzer Kirchweg fest. Daher konnten die Beamten die drei Männer (18, 19 und 20 Jahre alt) sowie die 25-Jährige aus Garbsen noch in dem Honda Civic vorläufig festnehmen. Gegen sie wird nun wegen versuchten gewerbsmäßigen Bandenbetrugs ermittelt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Hannover aufgrund fehlender Haftgründe entlassen. Die Ermittlungen zu den Hintermännern dauern gegenwärtig an.
Da sich in den letzten Tagen vermehrt ähnliche Taten in der gesamten Region Hannover ereigneten, gibt die EG Trick folgende Verhaltenstipps:
- Am Telefon sollten keine Angaben zu Vermögensverhältnissen, Kontoverbindungen oder anderen persönlichen Daten gemacht werden - Polizeibeamte erfragen personenbezogene Daten nie am Telefon.
- Nicht durch trickreich aufgetischte Lügengeschichten einschüchtern oder gar verängstigen lassen
- In keinem Fall auf Geldforderungen oder die Übergabe von Wertgegenständen einlassen
- Polizeiausweise sorgfältig überprüfen und im Zweifel bei der örtlichen Dienststelle nachfragen. Keine Fremden ins Haus bzw. in die Wohnung lassen
- Sich mit der örtlichen Dienststelle in Verbindung setzen, wenn man einen Anruf von einem mutmaßlichen Polizisten erhalten hat oder den Notruf wählen
- Als Bankmitarbeiter bei Verdachtsfällen im Rahmen der Möglichkeiten die eigenen Kunden auch über diese Masche aufklären und noch vor Auszahlung auffällig hoher Geldsummen die Polizei informieren
(Veröffentlicht: 7. Mai 2018)