Gender Mainstreaming in der Kita
Von März 2007 bis in den Sommer 2009 hat die Kindertagesstätte Fischteichweg in Hannover-Vinnhorst das Projekt „Gender-Perspektiven – Geschlechterbewusste Pädagogik in der Kita“ durchgeführt. Zum Abschluss fand im September 2009 eine Fachtagung für Vertreterinnen und Vertreter von Kindertageseinrichtungen aus Hannover statt, bei der das Projekt vorgestellt wurde.
Bundesweit sind etwa drei Prozent der Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten männlich - in Hannover sind es knapp zehn Prozent. Hannover steht also vergleichsweise gut da, trotzdem sind männliche Erzieher auch hier unterrepräsentiert. In den Kindertagesstätten in städtischer Trägerschaft liegt der Anteil der männlichen Pädagogen bei knapp unter 10%.
Die Kita Fischteichweg hat 13 Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter, der auch der Leiter der Einrichtung ist. (Seit November 2009) Dieses Team entwickelte zusammen in einer Zukunftswerkstatt die Ziele des Pilotprojekts. „Wir stellen vielfältige Vorbilder bereit, keine Klischees. Kulturelle Unterschiede sind eine Chance für Vielfalt“ formulierten sie da unter anderem. „Mädchen bekommen bei uns genau so viel Aufmerksamkeit wie Jungen. Mädchen wie Jungen werden vielfältig wahrgenommen, angesprochen und gefördert. Das ist unser Beitrag zu mehr Chancengleichheit in der Gesellschaft.“
Die Kita Fischteichweg betreut 120 Jungen und Mädchen im Alter von 1,5 bis 10 Jahren in einem Konzept ähnlich der offenen Gruppenarbeit. Im Haus gibt es dafür thematisch zugeordnete Räume mit vielfältigen Möglichkeiten zum Spiel und zur Förderung der Kinder. Ein großer Bewegungsraum bietet auch im Winter Platz zum Toben, Turnen und Feiern. Außerdem gibt es ein gemeinsam mit Eltern gestaltetes Außengelände mit schönen alten Bäumen und viel Raum zum freien Spiel.
In der Projektphase gab es neben sechs internen Studientagen zum Thema Gender Mainstreaming zwölf „Beratertage“, an denen Projektleiter und Experte Tim Rohrmann vom Institut „Wechselspiel“ in der Kita anwesend waren - zur Begleitung im pädagogischen Alltag und in Verbindung mit zwölf Teamsitzungen. Außerdem waren zur Aktionsforschung sowie Durchführung von Praxisprojekten durch die MitarbeiterInnen wöchentlich ein bis drei Stunden vorgesehen.