Mehr Gerechtigkeit, weniger Benachteiligung

Gender Mainstreaming

  

Gleichstellungspolitik gibt nicht vor, wie Menschen leben sollen. Allen sollen alle Möglichkeiten offenstehen.

Gleichstellungspolitik gibt nicht vor, wie Menschen leben sollen. Allen sollen alle Möglichkeiten offenstehen.

Der Alltag von Frauen und Männern unterscheidet sich, dass muss berücksichtigt werden, sonst kommt es zu Benachteiligungen.

Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin (GG Art.3, Absatz 2)

Gender Mainstreaming (GM) ist eine Strategie, um die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Es bedeutet, dass bei jedem Vorhaben und bei jedem Handeln die unterschiedlichen Lebenssituationen, Bedürfnisse und Interessen von Frauen und von Männern berücksichtigt werden. Daher wird Gender Mainstreaming oft mit „durchgängige Gleichstellungsorientierung“ übersetzt.

Bestehende Benachteiligungen sollen abgebaut, gleiche Teilhabe ermöglicht und ein freier und selbstbestimmter Lebensweg, unabhängig von tradierten Rollenzuschreibungen, wählbar werden.

Erlernte Muster führen dazu, dass das Handeln von Männern und Frauen vorstrukturiert ist, durch Fremd- und Selbstzuschreibung von „typischer“ Männlichkeit und Weiblichkeit. Dies ist dann problematisch, wenn die Zuschreibungen eine Hierarchie und eine unterschiedliche Wertigkeit beinhalten.

Ein Alleinstellungsmerkmal der Region Hannover, die Vorbildcharakter hat, ist die im Team Gleichstellung angesiedelte Stelle der Genderkoordinatorin. Die Genderkoordinatorin berät zur Umsetzung von Gender Mainstreaming in der Verwaltung. So steht sie im regelmäßigen Kontakt mit allen Führungskräften der Region Hannover sowie mit denjenigen Mitarbeitenden, die Fachaufgaben mit Gleichstellungsrelevanz bearbeiten. Die Führungskräfte – insbesondere diejenigen, die neu in ihrer Rolle sind - werden in ihrer Genderkompetenz durch Schulungen und Beratungen unterstützt, damit sie Geschlechtergerechtigkeit in ihren jeweiligen Fachaufgaben berücksichtigen. Durch den regelmäßigen Austausch entstehen tragfähige Kontakte auf der Arbeitsebene, die dazu führen, dass gleichstellungsspezifische Aspekte in Fachaufgaben mehr in den Fokus rücken. Dies ersetzt zwar nicht die gesetzliche vorgeschriebene Beteiligung der Gleichstellungsbeauftragten, ergibt aber dennoch positive Effekte für die Gleichstellungsarbeit der Region Hannover. Der politische Beschluss der Region Hannover, eine Stelle zur Genderkoordination einzurichten, ist deshalb ein entscheidender Erfolgsfaktor für gute Gleichstellungsarbeit.

Die Genderkoordinatorin koordiniert auch die Umsetzung von Gender Budgeting in der Region Hannover. Gender Budgeting meint die Analyse des Budgets der Region Hannover aus Gleichstellungssicht.  Wofür wird wie viel Geld ausgegeben und wer wird damit erreicht? Gender Budgeting wird aktuell mit einem Modellprodukt in der Beschäftigungsförderung umgesetzt.