Gleichstellung ist Zukunft

„Kommune mit Zukunft“: Nur mit gelingender Gleichstellung möglich

Teilnehmerinnen der 24. Bundeskonferenz

Auf der 24. Bundeskonferenz der kom­mu­na­len Frauen- und Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­ten wurde unter anderem die "Wolfs­bur­ger Er­klä­rung" unterzeichnet.

Gelingende Gleichstellungspolitik ist einer der entscheidenden Faktoren für die Zukunftsfähigkeit der Kommunen, so das Fazit der 24. Bundeskonferenz der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Deutschlands, die vom 7. bis 9. Mai in Wolfsburg stattgefunden hat. Arbeitswelt und Gesellschaft ändern sich rasant. Die Auswirkungen davon sind als erstes in den Kommunen zu spüren. Schon heute, in Zeiten des beginnenden Fachkräftemangels und der Konkurrenz um Arbeitskräfte, kommt familien- und pflegefreundlichen Arbeitsmodellen, die den Bedürfnissen von Männern und Frauen gleichermaßen gerecht werden, eine immer wichtigere Rolle zu.

„Lebenswerte Kommunen werden zunehmend solche sein, die die Ansprüche von allen Einwohnern und Einwohnerinnen berücksichtigen: in der Stadt- und Verkehrsplanung, im Mitspracherecht in Politik und Verwaltung, in der Besetzung von Führungspositionen und in der gendergerechten Verwendung von kommunalen Geldern“, betont Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover. „Eine Kommune mit Zukunft muss unmittelbare und mittelbare Diskriminierung von Frauen und Mädchen beseitigen und gleiche Verwirklichungschancen für Alle schaffen – unabhängig vom Geschlecht.“

Wolfburger Erklärung

„Kommunen mit Zukunft“ sorgen dafür, dass Frauen und Männer von veränderten Arbeitsbedingungen gleichermaßen profitieren, sie treten gegen Benachteiligungen auf dem Arbeitsmarkt und gegen Gewalt und Diskriminierung ein und liefern ein Vorbild für eine gerechte Gesellschaft. Rund 400 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte haben dafür bei der 24. Bundeskonferenz die „Wolfsburger Erklärung“ verabschiedet. Mit diesem Papier fordern sie unter anderem die Berücksichtigung der Lebenswirklichkeit von Frauen, Männern, Mädchen und Jungen bei allen kommunalpolitischen Entscheidungen. Voraussetzung dafür ist auch, dass mehr Frauen in  politischen Gremien und in Führungspositionen der Verwaltung und bei den kommunalen Töchtern vertreten sind.

„Die Erfahrung zeigt: Freiwillig passiert das nicht“, so Petra Mundt. Deshalb brauche es eine Quotierung in allen entscheidenden politischen und wirtschaftlichen Gremien sowie Landesgleichstellungsgesetze in allen Bundesländern, die eine Quotierung auch in kommunalen Gremien vorschreiben. Gerade in Zeiten von erstarkenden populistischen Tendenzen bestehe die Gefahr des gesellschaftlichen Rückschrittes. Dieser gehe besonders zu Lasten von Frauen und Mädchen. „Gleichberechtigte Rollenbilder treffen so auf Konzepte, die wir längst als veraltet geglaubt hatten. Das erfordert eine klare Positionierung seitens der Politik für eine lebenswerte Gesellschaft für Frauen und Männer“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover.

Informationen zur Konferenz gibt es unter: www.frauenbeauftragte.de und auf Twitter: gleichberechtigt@bagkommunal sowie unter den Hashtags: #gleichstellungistzukunft und #Damenwahl.

Film der Bundesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Frauenbüros und Gleichstellungsstellen. "Agentinnen des Wandels" spüren Benachteiligungen auf und kämpfen für die Gleichstellung.