Eine Milliarde Menschen stehen auf gegen sexualisierte Gewalt an Frauen und Mädchen – und tanzen! Das steht hinter der weltweiten Aktion „One Billion Rising“. In Hannover gibt es dazu am Valentinstag am Mittwoch, 14. Februar 2018 um 16.30 Uhr eine spezielle „Dance Demo“ am Kröpcke. Das Aktionsbündnis „Stoppt sexualisierte Gewalt“ in Hannover lädt ein, dabei zu sein, aufzustehen und mitzumachen.
Gemeinsam mit den Frauenhäusern und Frauen- und Mädchenberatungsstellen in der Region Hannover haben sich über 30 Organisationen, Vereine und Verbände in Hannover zum Aktionsbündnis zusammengeschlossen. Dazu gehört der niedersächsische Landesfrauenrat ebenso wie die Landesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauen- und Gleichstellungsbüros und Vertreterinnen aus Parteien, Gewerkschaften und Verbänden. Die Aktion am Valentinstag setzt auch in Hannover ein deutliches Signal gegen Sexismus und Rassismus in unserem Land. Mit dabei ist unter anderem die Gewinnerin des Poetry Slam der Region Hannover 2017 Tabea Farnbacher.
Wichtigster Programmpunkt ist jedoch der gemeinsame Tanz: Die Kampagne „One billion rising“ lädt weltweit Frauen und Männer ein, mit Tanz-Kundgebungen gegen Gewalt gegen Frauen zu protestieren. „I am rising“ („Ich stehe auf“) heißt: gemeinsam tanzen, sich erheben, stark machen gegen die Gewalt, mit der Frauen und Mädchen sich täglich auseinandersetzen müssen. Die Initiatorinnen verstehen die Aktion als eine Art globalen Streik, einen Akt weltweiter Solidarität und als Zeichen der Verweigerung, sexualisierte Gewalt gegen Frauen und Mädchen als gegeben hinzunehmen. Eine sehr einfache, aber wirkungsvolle Tanzchoreographie lädt zum Mittanzen ein und fordert zum Mitmachen auf.
„Wir fordern auch in Hannover, endlich wirksam gegen Sexismus vorzugehen“, so Petra Mundt, Gleichstellungsbeauftragte der Region Hannover. Weltweit war bereits jede dritte Frau Opfer von Gewalt. Jede dritte Frau, das sind eine Milliarde Frauen (one billion). In Deutschland werden jedes Jahr mehr als 7.300 sexuelle Nötigungen und Vergewaltigungen angezeigt, das sind zwanzig am Tag. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher, da die Täter oft aus dem sozialen Umfeld der Opfer stammen und viele Opfer sich schämen, die Tat anzuzeigen.
„Wir ermutigen alle Frauen und Mädchen, die sexuelle Gewalt erlebt haben, sich Unterstützung zu holen. Sie müssen damit nicht allein bleiben. Und wir ermutigen alle, nicht wegzuschauen. Sexuelle Gewalt geht uns alle an“, sagt Petra Klecina vom Frauennotruf Hannover. Das Aktionsbündnis in Hannover lädt alle Frauen und Männer herzlich ein, gemeinsam am 14. Februar um 16.30 Uhr am Kröpcke aufzustehen – gegen Gewalt gegen Frauen.