Angebot

Förderung von Mehrsprachigkeit in der frühkindlichen Bildung

Viele Kinder wachsen heute mit mehreren Sprachen auf, die alle zu ihnen gehören. Mehrsprachigkeit ist somit heute in allen Bildungseinrichtungen Realität, wird didaktisch aber kaum genutzt. Vielmehr folgt Sprachbildung oft dem Prinzip der „Einsprachigkeit“.

Ziel von Maßnahmen zur Förderung der Mehrsprachigkeit ist es, allen Kindern sowie ihren Eltern den Blick zu öffnen, dass Mehrsprachigkeit die Normalität ist, der Menschen im Leben begegnen, somit auch im Alltag der Kita.

Mehrsprachigkeit muss in der Kita eine angemessene Aufmerksamkeit und Bearbeitung finden. Mehrsprachigkeit ist eine Ressource, um gleiche Chancen auf Bildung zu ermöglichen, und damit Zukunftsperspektiven unabhängig von Herkunft und vom familiären Hintergrund zu eröffnen.

Spracherwerb im Kontext von Mehrsprachigkeit in der Kita ist immer gebunden an den Rahmen eines interkulturellen Konzeptes. Deswegen kann sprachliche Bildung in der Kita nur gelingen, wenn Sprache nicht fachspezifisch isoliert von anderen Bildungsbereichen und Rahmenbedingungen gesehen wird, sondern als Querschnittsaufgabe alltagsintegriert im pädagogischen Kontext verortet ist.

Pädagogische Fachkräfte sollen über Kompetenzen zur Unterstützung der sprachlichen Bildung und Entwicklung von Kindern verfügen und sich ihrer Rolle als Beziehungsgestalter*in und Sprachvorbild bewusst sein. Sprachliche Bildung ist eng verbunden mit einer positiven Beziehungsgestaltung, die ein Interesse am Kind und seiner Lebenssituation voraussetzt und damit einen bewussten Vertrauens- und Beziehungsaufbau befördert, der eine elementare Voraussetzung zum Spracherwerb und zur sprachlichen Bildung ist.

Das Einbeziehen der Eltern/Familien als wichtige Sprachvermittler*in soll konzeptionell ebenso verankert werden, wie das Erklären des Bildungsverständnisses der Kita im wertschätzenden Dialog über differenzierende Sichtweisen. Es gilt, ein Bewusstsein über die Rolle von Müttern und Vätern als wichtige Unterstützer*in von sprachlicher Bildung zu schaffen, sowie die Stärkung der Eltern in dieser Rolle – durch das Sprechen mit den Kindern in ihrer Erstsprache – in den Blick zu nehmen.