Konnte die Wahl für sich entscheiden: Rollstuhl-Tennisspieler Christoph Wilke ist Behindertensportler des Jahres 2022 - bei einer Gala im GOP Varieté in Hannover mit rund 180 Gästen zeichnete der Präsident des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen (BSN), Karl Finke, den 19-Jährigen mit diesem Titel aus. Bei der Wahl hatte er sich gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt.
"Wir küren mit Christoph Wilke heute Abend einen Sportler, der ganz Großes vorhat. Hoffen wir, dass diese Auszeichnung ihm dafür noch mehr Motivation verleiht", sagte Finke bei der Preisverleihung. Im Beisein von Niedersachsens Sozialministerin Daniela Behrens überreichte er dem Sieger vom TC Meerbeck zusammen mit Ministerpräsident Stephan Weil sowie Sportehrengast und Laudator Frank Busemann die Trophäe des Bildhauers Siegfried Neuenhausen. Wilke, der aus Stadthagen kommt und es in die Top 20 der Junioren-Weltrangliste geschafft hat, reckte die Siegestrophäe in die Höhe und strahlte übers ganze Gesicht.
Disziplin, Zielstrebigkeit und Verantwortung
Die Freude der Gäste aus Sport, Politik und Wirtschaft wurde laut BSN von den aktuellen Geschehnissen in der Ukraine getrübt. Doch Finke betonte in seiner Begrüßungsrede: "Die Werte des Sports sind der Gegenentwurf zu Hass, Gewalt und Krieg. Und so stehen auch unsere diesjährigen Nominierten für Frieden, völkerverbindende Freundschaft und Fairness." Dem pflichtete auch Frank Busemann, Silbermedaillengewinner im Zehnkampf bei den Olympischen Spielen in Atlanta 1996, bei und zeigte sich in seiner Laudatio tief beeindruckt von Christoph Wilkes sportlichen Ambitionen, seiner Disziplin und Zielstrebigkeit: "Was mich aber am meisten berührt: Christoph verliert bei allem Erfolg auch die Welt um sich herum nicht aus den Augen und übernimmt gern Verantwortung – für sich, aber auch für andere. Ich bin mir sicher, dass er mit diesen Eigenschaften gut gewappnet ist für all das, was er in seinem Leben noch erreichen will."
22. Auflage der Wahl
Knapp 13.600 Menschen beteiligten sich an der 22. Auflage der Wahl zur "Behindertensportler*in des Jahres". Wilke erhielt 4.409 Stimmen (32,4 Prozent). Zweiter wurde Tim Focken (2.785/20,5) vor Mariska Beijer (2.286/16,8). Die Plätze vier bis sechs gingen an Alexander Bley (2.172/16,0), Björn Schnake (995/7,3) und Bernd Jeffré (942/6,9). "Mit Eurer Motivation, Eurem Ehrgeiz und Eurer Flexibilität hinsichtlich der pandemiebedingten Herausforderungen bei Training, Wettkämpfen und Meisterschaften seid ihr alle besondere Vorbilder des niedersächsischen Behindertensports. Wir sind stolz auf Euch“, sagte Finke.