Inklusion und Teilhabe

IO Lang­stock ge­winnt: Taub­­blin­den­­jury ver­leiht Preis für sinn­­voll­stes Hilfs­­mit­tel

Das Deutsche Taub­blin­den­werk hat ent­schie­den: Der Gewinner 2024 ist der IO Langstock der Firma Whitecane, den die Fachjury mit Menschen mit verschiedenen Formen von Taubblindheit und Hörsehbehinderung nach einer Vorauswahl und ausführlichen Testphase überzeugt hat.

Die Jury 2024 mit Tobias Stuntebeck (2. Von links), Melissa Glomb (4. Von links) und Jürgen Dusel (Mitte)

Bereits zum dritten Mal ehrt das Deutsche Taubblindenwerk innovative Personen, Forschungsprojekte oder Unternehmen, die in herausragender Weise Ideen, Techniken oder Hilfsmittel zur Teilhabe von Menschen mit Sinnesbehinderungen entwickeln. Der Gewinner 2024 ist der IO Langstock der Firma Whitecane, den die Fachjury mit Menschen mit verschiedenen Formen von Taubblindheit und Hörsehbehinderung nach einer Vorauswahl und ausführlichen Testphase überzeugt hat.

Der Gewinner steht fest

Der IO Langstock hat es geschafft, als absoluter Alltagsgegenstand für Menschen mit Hörsehbehinderung bei der Jury für Aufmerksamkeit zu sorgen und mit seinen besonderen Eigenschaften am Ende zu überzeugen. Der innovative Stock besteht aus Carbon und ist deshalb besonders leicht. Durch den gebogenen Griff passt er sich besser der Hand an und entlastet das Handgelenk.

Der IO Langstock hat es geschafft

Taubblindenjury

„Inklusion für Menschen mit Sinnesbehinderungen funktioniert nur mit den richtigen Hilfsmitteln“, erklärte Melissa Glomb, Geschäftsführerin des Deutschen Taubblindenwerks. „Mit den sechs Expertinnen und Experten unserer Einrichtung wollen wir auf die verschiedenen Bedürfnisse von Menschen mit Taubblindheit aufmerksam machen. Gleichzeitig zeichnen wir Ideen und Techniken aus von Menschen, die durch ihren Einsatz einen bedeutenden Beitrag für eine inklusivere Gesellschaft leisten“, so Glomb weiter.

„Gute Hilfsmittel sind für Menschen mit Behinderungen unverzichtbar, sie leisten einen wichtigen Beitrag zum Ausgleich behinderungsbedingter Nachteile“, sagte Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Er ergänzt: „Dazu gehört auch, dass sie möglichst schnell und unbürokratisch bei den Nutzerinnen und Nutzern ankommen müssen. Hier sehe ich gerade bei den Krankenkassen noch Luft nach oben. Ein solcher Wettbewerb wie dieser Hilfsmittelpreis erinnert uns an die hohe Bedeutung für die unabhängige Teilhabe von Menschen mit Sinnesbehinderungen.“

Jedes Mitglied der insgesamt sechsköpfigen Jury benutzt Hilfsmittel wie Vibrationsklingeln, Braillezeilen oder Einfüllhilfen. „Mit Hilfsmitteln bin ich selbstständig und nicht auf Taubblindenassistenten angewiesen“, erläutert der 68-jährige Franz Pirker. Seit Anfang an engagiert er sich in der Jury und hat auch einen Wunsch für die Zukunft: „Ich wünsche mir noch ein Notrufsystem für Menschen mit Taubblindheit.“

Unter den Gästen im Konferenzraum der Einrichtung in Hannover waren Hilfsmittelaussteller, Partner sowie zahlreiche Schülerinnen und Schüler, Erwachsene sowie Fachkräfte aus dem Deutschen Taubblindenwerk. Kooperationspartner des Wettbewerbs waren die SozialBank, die Stiftung Deutsches Taubblindenwerk sowie die SightCity als größte Ausstellung für Hilfsmittel für Menschen mit Sinnesbehinderung. Der Wettbewerb soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.

Das sind die Beiträge im Wettbewerb 2024 des Deutschen Taubblindenwerks:

  • IO Langstock der Firma Whitecane
  • SoVi App
  • Keynoa Rings
  • CRM-Anwendung zur barrierefreien Datenverarbeitung von QuikStep
  • Feelware Haushaltsgeräte

(Veröffentlicht am 28. November 2024)